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KLIFWA-Teilprojekt des NLWKN: "Wasserwirtschaftliche Planung und Ergebnistransfer"

Der NLWKN hat im KLIFF-Verbund die Bearbeitung des Teilprojektes 5 „Wasserwirtschaftliche Planung und Ergebnistransfer“ (KLIFWA) übernommen.

Die Hauptaufgaben lagen in den Teilprojekten 5.1: Wasserwirtschaftliche Begleitung und Ergebnistransfer und 5.2: Information, Kommunikation und Partizipation (Entwicklung und Erprobung von Methoden zur Sensibilisierung und Beteiligung der Bevölkerung und der betroffenen Akteure im Hochwasserschutz).

5.1: Wasserwirtschaftliche Begleitung und Ergebnistransfer

Wasserwirtschaftliche Begleitung: Datenbereitstellung / Datenmanagement

Der NLWKN war in dem Projekt für das Datenmanagement verantwortlich. Neben wasserwirtschaftlichen Daten (z.B. Wasserstände u. Abflüsse an Pegeln, Grundwasserstände, etc.) wurden auch Klimadaten (vorrangig Daten des Deutschen Wetterdienstes) und Geobasisdaten (u.a. Landnutzung, Gewässernetz, etc.) zur Verfügung gestellt. Zum Erhalt der im Projekt erzeugten Daten und Ergebnisse der KLIFWA-Partner wurde eine Meta-Datenbank aufgebaut. Die Meta-Datenbank wird beim NLWKN vorgehalten. Spezielle Anfragen zu den jeweiligen Daten und Ergebnissen werden vom NLWKN bearbeitet oder an die entsprechenden Projektpartner weitergeleitet.

Ergebnistransfer in die wasserwirtschaftliche Praxis

Der Ergebnistransfer zwischen dem Forschungsprojekt und der Fachverwaltung erfolgte im Zuge der intensiven Mitarbeit in (Unter-)Arbeitskreisen der Regierungskommis­sion Klimaschutz. So entstand unter wesentlicher Mitarbeit des NLWKN-Teilprojekts eine Zusammenstel­lung von möglichen Handlungsfeldern zur Anpassung der Binnenwasserwirtschaft an den Klimawandel (Empfehlung für eine niedersächsische Klimaanpassungsstrategie, Empfehlung für eine niedersächsische Klimaschutzstrategie).

Des Weiteren wurden Vernetzungen mit anderen, z. T. externen Forschungsprojekten ähnlicher Fragestellung initiiert (z.B. Workshops der IMPLAN-AG und des MARE-Projektes der Stadt Hannover).

Weiterhin waren die Synergien zum KliBiW-Projekt des NLWKN von großer Bedeutung. Zielsetzung in KliBiW ist unter anderem, die Übertragung angewandter Methoden der Klimafolgenabschätzung in die fachliche Praxis der niedersächsischen Wasserwirtschaft. Dieses Ziel steht in engem und direktem Austausch mit den Zielen des KLIFWA-Projektes, deterministische und statistisch hydrologische Methoden weiter- oder neu zu entwickeln.

5.2: Information, Kommunikation und Partizipation

Erfassung des Informationsstandes und -bedarfs über Hochwasserrisiken in Niedersachsen (Experteninterviews/Online-Befragung)

Die Grundlage für einen erfolgreichen Umgang mit Hochwasserrisiken ist die Schärfung des Risikobewusstseins der betroffenen Akteure. Um geeignete Inhalte und Maßnahmen anzuwenden, wurde der Informationsstand und -bedarf über Hochwasserrisiken in Niedersachsen ermittelt. Für die Erfassung wurden Experteninterviews im Jahr 2011 und eine Online-Bürgerbefragung 2012 in Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover und dem MARE-Projekt durchgeführt.

Die Befragungen zu Bewusstsein, Information und Beteiligung zu den Themen Klimawandel und Hochwasserrisiko ließen einen hohen Informationsbedarf erkennen. Von den 1.763 befragten Bürgerinnen und Bürgern gaben 48 % an, bisher nicht ausreichend über Hochwasserrisiken informiert worden zu sein. Davon schätzen sogar 72 % das Hochwasserrisiko am Wohnort sehr hoch ein. Weitere Informationen und Ergebnisse erfahren Sie unter Online-Bürgerbefragung.

Flyer "Hochwasserrisiken bewältigen" Bildrechte: NLWKN
Flyer "Hochwasserrisiken bewältigen"

Maßnahmen zur Sensibilisierung und Partizipation der Öffentlichkeit für Hochwasserrisiken

Um die Öffentlichkeit angepasst auf den Bedarf und die örtlichen Gegebenheiten über Hochwasserrisiken zu informieren und zu sensibilisieren wurde ein Maßnahmenkatalog „Hochwasserrisiken bewältigen – Information und Beteiligung der Öffentlichkeit - Methoden und Maßnahmenkatalog für die wasserwirtschaftliche Praxis“ erarbeitet. Der Katalog mit Maßnahmen und ausführlichen Hinweisen zur Sensibilisierung und Partizipation der Öffentlichkeit für Hochwasserrisiken dient zur Unterstützung der Akteure im Hochwasserschutz, zum Beispiel der Kommunen. Bei diesen liegt die Zuständigkeit für den Hochwasserschutz im Rahmen der allgemeinen Daseinsvorsorge (vergleiche § 2 Abs. 2 NKomVG). Hochwasserschutz bedeutet hierbei, neben dem technischen Schutz und der Gefahrenabwehr, vor allem die Bevölkerung für Hochwasserrisiken zu sensibilisieren.

Die Erfassung der Methoden zur Stärkung der Sensibilisierung und Partizipation betroffener Bevölkerungsgruppen sowie der Analyse des Zusammenwirkens der Akteure im Hochwasser­schutz basiert auf einer Literaturauswertung sowie auf intensivem Erfahrungsaustausch mit KLIFF-Projektpartnern (Universität Lüneburg, A-Küst) und externen Experten der Kommuni­kations- und Sozialwissenschaften.

Ausblick:

Die Ergebnisse der Experten- und Bürgerbefragung aus dem KLIFWA-Projekt ergaben, dass das Internet ein bevorzugtes Informationsmedium darstellt. Als Folge daraus wurden vom NLWKN die Internetseiten vom Hochwasserschutz auf der NLWKN-Website neu strukturiert und die Inhalte zu den gewünschten Themen aktualisiert, u.a. zur Eigenvorsorge und zum Verhalten im Notfall. Die Inhalte orientieren sich damit an den ermittelten Bedürfnissen der Bevölkerung und den Anregungen der Experten. Diese werden ab 2014 allen Bürgerinnen und Bürgern sowie Akteuren des Hochwassermanagements über die NLWKN-Website zur Verfügung stehen.

Teilprojekte:

TP 5.1: Wasserwirtschaftliche Begleitung und Ergebnistransfer
Leitung: Prof. Dr. Hölscher, Bearbeitung: Dipl.-Ing. C. Forberg,
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)

TP 5.2: Information, Kommunikation und Partizipation
Leitung: Prof. Dr. Hölscher, Bearbeitung: Dipl.-Ing. C. Forberg,
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)

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