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Geschichte des KFÜ

Das Kernreaktor-Fernüberwachungssystem Bildrechte: NLWKN
Das Kernreaktor-Fernüberwachungssystem erfasst die Emissionen der Kernkraftwerke Unterweser, Emsland, Grohnde, Stade und der Pilotkonditionierungsanlage in Gorleben

Das Kernreaktor-Fernüberwachungs-System Niedersachsen läuft seit 1981, von Anfang an setzte das Land Niedersachsen eigene Messinstrumentierungen zur Emissionsüberwachung in den Kraftwerken ein. Seit 2005 wird es vom Aufgabenbereich Strahlenschutz im NLWKN betrieben.

In den ersten Jahren erstreckte sich die Emissionsüberwachung auf die Kernkraft­werke Stade und Unterweser. In den Jahren 1984 und 1986 wurden die Kernkraft­werke Grohnde und Emsland in das Kernreaktor-Fernüberwachungs-System integriert.

Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 wurde vom Bund das integrierte Mess- und Informationssystem (IMIS) zur Erfassung der Umweltradioaktivität eingerichtet. Seit 1989 befinden sich die IMIS-Landeszentrale mit Zugriff auf alle Daten zur Umweltradioaktivität und die Zentrale der Kernreaktor-Fernüber­wachung unter einem Dach. 1987 wurde erstmals eine Alarmierungs­funktion per Telefonkette eingerichtet.

Seit 1991 werden Messsonden eingesetzt, mit denen der Strahlungspegel in der Umgebung der Kraftwerke gemessen wird. Mit der Gründung des Niedersächsischen Landesamts für Ökologie (NLÖ) 1992 erhielt das KFÜ eine eigene Zentrale, seit 1993 werden KFÜ-Wasser und KFÜ-Luft Daten in einem gemeinsamen System erfasst und archiviert. 1995 wurde die KFÜ Rufbereitschaft zur Bearbeitung radiologischer und technischer Alarme eingerichtet.

Die Pilotkonditionierungsanlage in Gorleben ist seit 1999 in das Fernüberwachungs­system integriert und kann bei Bedarf kurzfristig zugeschaltet werden.

Zur „Jahr-2000 Umstellung“ erfolgte eine Erneuerung sowohl der Zentral-Server als auch der Stationsrechner, außerdem wurde Niedersachsen mit RODOS verbunden. RODOS ist ein Entscheidungshilfesystem bei kerntechnischen Not- und Unfällen und wird vom Bundesamt für Strahlenschutz betrieben. Im Falle einer radioaktiven Freisetzung hilft RODOS die erforderlichen Maßnahmen abzuschätzen. Ebenfalls 2000 wurden zusätzlich Störfallinstrumentierungen durch die Betreiber eingerichtet. Diese sind für höhere Aktivitäten radioaktiver Stoffe ausgelegt, wie sie im Falle einer Frei­setzung auftreten könnten.

2002 wurde das „Radiologischen Lagezentrum“ mit Zugriff auf alle relevanten Daten zur Radioaktivitätserfassung in Betrieb genommen. 2007 zog das Radiologische Lage­zentrum von Hannover nach Hildesheim um. 2008 wurde die Datenübertragung umfassend modernisiert. 2009 und 2010 wurden Funktionalitäten und Grafik der radiologischen Lagedarstellung umfassend modernisiert, seit 2011 sind aktuelle Regenradar-Daten des Deutschen Wetterdienstes im Zusammenhang mit der radiologischen Lage darstellbar.

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Helge Behnsen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
An der Scharlake 39
31135 Hildesheim
Tel: +49 5121 509-322

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