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Wiesenvogelschutz im Ästuar-Vorland – Erfahrungsaustausch in der Naturschutzstation Unterelbe

Die tidebeeinflussten Deichvorländer in den Unterläufen der drei großen Flüsse Elbe, Weser und Ems gehören zu den Hot-Spots für Wiesenvögel in Niedersachsen. Stark gefährdete Arten wie Kiebitz, Rotschenkel und Uferschnepfe sind hier noch als Brutvögel zu finden.

Über die praktische Arbeit in der Gebietsbetreuung der Vorländer an Elbe und Ems fand nun ein Austausch in der Naturschutzstation Unterelbe statt. Zur regelmäßig stattfindenden Runde der Gebietsbetreuer des LIFE IP Projektes GrassBirdHabitats, bei der Maßnahmen zum Wiesenvogelschutz in verschiedenen Regionen Niedersachsens diskutiert werden, waren dieses Mal Gebietsbetreuer der NLWKN-Naturschutzstationen Unterelbe, Ems, Dümmer und Fehntjer Tief eingeladen. Schwerpunktthema waren die Herausforderungen der Gebietsbetreuung in den Vorländern an Elbe und Ems. Diese sind an den beiden Flüssen in Abhängigkeit ihrer flussspezifischen, hydrologischen, wasserwirtschaftlichen und natur- und kulturräumlichen Besonderheiten (Kulturzustand, Bewirtschaftung, Sedimentfracht, Überflutungshäufigkeiten, Vertikalstrukturen etc.) zum Teil recht unterschiedlich.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass neben dem Bewirtschaftungs- und Wasserstandsmanagement insbesondere auch eine langfristig zuverlässige Gebietsbetreuung, wie zum Beispiel durch die Naturschutzstationen, eine wichtige Komponente ist. Nur so kann ein vertrauensvolles Verhältnis zu den wirtschaftenden Landwirtinnen und Landwirten aufgebaut werden. Diese enge Zusammenarbeit ist notwendig, um, je nach saisonalen Gegebenheiten, die Bewirtschaftung optimal auf den Schutz der Wiesenvögel abzustimmen. So kann es zu zum Beispiel im Spätherbst sinnvoll sein, bei günstigen Bedingungen das Weidevieh länger länger auf den Flächen zu lassen, und so möglichst mit kurzer Vegetation in den Winter zu gehen.

Abgerundet wurde der Tag durch eine Exkursion. Die in der Einführungsbesprechung begonnene lebhafte Diskussion wurde auf der Tour zwischen Freiburg a. d. Elbe und Neuhaus weiter fortgesetzt. Es wurden verschieden ausgeprägte Vorländer und auch Binnendeichsflächen besichtigt. Da sich am späten Nachmittag auch noch nach viel Regenwetter die Sonne blicken ließ, konnte der Tag nicht nur fachlich, sondern auch atmosphärisch als Erfolg verbucht werden.
Die Exkursionsgruppe im Vorland Allwörden   Bildrechte: Janina Ahrendt/NLWKN
Die Exkursionsgruppe im Vorland Allwörden
Blick auf ehemaligen Freiburger Außendeich   Bildrechte: Janina Ahrendt/NLWKN
Blick auf ehemaligen Freiburger Außendeich
Blick vom alten Leuchtturm Balje auf die Unterelbe mit unterschiedlich genutztem Vorland   Bildrechte: Janina Ahrendt/NLWKN
Blick vom alten Leuchtturm Balje auf die Unterelbe mit unterschiedlich genutztem Vorland
Exkursionsleiter Hilger Lemke von der Naturschutzstation Unterelbe   Bildrechte: Janina Ahrendt/NLWKN
Exkursionsleiter Hilger Lemke von der Naturschutzstation Unterelbe
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