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Salzbelastung der Weser

Einleitung salzhaltiger Abwässer

Seit etwa 100 Jahren werden kalium- und magnesiumhaltige Salze in der hessisch-thüringischen Kalilagerstätte von ehemals fünf Salzbergwerken abgebaut. Ab 1968 haben sich die drei thüringischen Bergwerke nicht mehr an die Begrenzung der Salzwassereinleitungen in die Werra gehalten und den Salzabstoß erheblich gesteigert.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden zwei Salzbergwerke in Thüringen geschlossen. Die drei restlichen Bergwerke haben inzwischen ein Konzept zur Reduzierung und Vergleichmäßigung der Salzfrachten in die Werra und Weser umgesetzt.

Für das Ökosystem der Weser hat die Einleitung salzhaltiger Abwässer gravierende Folgen. Das ehemals typische Süßwasserökosystem wies in Zeiten der starken Salzbelastung bis 1999 brackwasserähnliche Bedingungen auf. Die Problematik für die aquatischen Lebensgemeinschaften besteht nicht nur in der Gesamtmenge des eingeleiteten Salzes, sondern auch in den stark schwankenden Salzgehalten.
Erst seit 1999 sind deutliche Verbesserungen in der Gewässergüte erzielt worden. Die folgende Abbildung verdeutlicht anhand der Ganglinie der Chloridkonzentrationen in Hemeln (nördlich von Hannoversch-Münden) den Rückgang der Salzbelastung der Weser.

Chloridkonzentrationen an der Gütemessstation Hemeln (Weser)

Limnische Organismen werden etwa ab Salzgehalten von 200 mg/l Chlorid beeinträchtigt. In der Oberweser liegen die durchschnittlichen Chloridwerte seit 1999 bei ca. 500 mg/l und in der Mittelweser bei 250-400 mg/l. Im Vergleich zur Situation der 80er Jahre bedeutet dies eine Verringerung der Salzbelastung um rund 80%.
Als Folge davon sind ehemals heimische Süßwasserarten wieder in die Weser zurückgekehrt. Auch die Fischartenzahl stieg wieder deutlich an. Gleichwohl ist die derzeitige Salzbelastung immer noch zu hoch.

Teileinzugsgebiet Nethe (Weser)  

Artikel-Informationen

erstellt am:
04.04.2012
zuletzt aktualisiert am:
03.01.2018

Ansprechpartner/in:
Dr. Mario Schaffer

NLWKN Hannover-Hildesheim
An der Scharlake 39
31135 Hildesheim
Tel: +49 (0)5121/509-207
Fax: +49 5121 509-196

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