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Maßnahmenumsetzung im Otternhagener Moor

Die Maßnahmenumsetzung im Otternhagener Moor ist weit fortgeschritten. Ca. 2/3 der Maßnahmen sind im März 2023 bereits abgeschlossen. Seit September 2021 haben die beauftragten Firmen in einem ersten Schritt als bauvorbereitende Maßnahme bereits auf 39 ha Bäume entnommen. Auf den baumfreien Flächen, auch Dammtrassen genannt, wurden in den folgenden Schritten Torfdämme aus dem örtlich anstehenden Torf errichtet. 16 km dieser Torfdämme sind bereits fertiggestellt, 7 km stehen noch aus. Alte Entwässerungsgräben im Moor konnten durch 130 punktuelle Verschlusspunkte abgedichtet und unwirksam gemacht werden. 50 Verschlusspunkte werden in den kommenden Baufenstern noch gesetzt. Im östlichen Bereich des Moores ist ein bestehendes Grabensystem optimiert worden, um die Entwässerung anliegender Flächen weiterhin sicherzustellen.

Die Maßnahmenumsetzung findet von 2021 bis 2023/24 in mehreren Schritten - sogenannten Baufenstern - statt. Gebaut wird jeweils ab August bis Ende Februar, um die wertvolle Flora und Fauna so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

Zum Regenwasserrückhalt wurden die Dammtrassen, auf den vor Ort verwendeten Bauinformationstafel (siehe folgendes Bild) zu sehen, in 3 bis 4 Dammringen aufgebaut. So entstehen aufgrund der Höhenverhältnisse im Gelände mehrere Polder, welche das Regenwasser auf den unterschiedlichen Geländehöhen wirksam zurückhalten.

Der Maßnahmenumfang wird auf insgesamt 8 Bauinformationstafeln im Randbereich des Otterhagener Moors dargestellt.  
Der Maßnahmenumfang wird auf insgesamt 8 Bauinformationstafeln im Randbereich des Otterhagener Moors dargestellt.

Bautagebuch Otternhagener Moor – Kurzberichte zum Fortschritt der Maßnahmenumsetzung:

Im September 2021 starteten die ersten bauvorbereitenden Maßnahmen. Im Außenbereich des Moores wurden Gehölze entfernt um dort anschließend Moordämme aufzubauen. Im Randbereich ist die Torfmächtigkeit relativ gering, wodurch hier das Holz komplett abgefahren werden konnte und für die weitere Verwertung genutzt werden kann.

Der Harvester befreit im Randbereich des Otternhagener Moors die Dammtrasse von den aufgewachsenen Bäume. Anschließend können in diesen Trassen die Moordämme aufgebaut werden.   Bildrechte: M. Hollenbach
Der Harvester befreit im Randbereich des Otternhagener Moors die Dammtrasse von den aufgewachsenen Bäume. Anschließend können in diesen Trassen die Moordämme aufgebaut werden.
Die freigestellten Trassen werden im Anschluss vom Astmaterial befreit.   Bildrechte: J. Fahning
Die freigestellten Trassen werden im Anschluss vom Astmaterial befreit.
Das Gehölz und Astmaterial aus dem Moor wird teilweise gehäckselt oder anderweitig für die weitere Nutzung durch die beauftragten Firmen verarbeitet.   Bildrechte: J. Fahning
Das Gehölz und Astmaterial aus dem Moor wird teilweise gehäckselt oder anderweitig für die weitere Nutzung durch die beauftragten Firmen verarbeitet.

Im Dezember 2021 wurden die Baumaßnahmen parallel im Damminnenring begonnen. Zunächst mussten auch hier Gehölze entfernt werden. Teilweise konnten diese auch noch zur weiteren Verwertung genutzt werden. Im Anschluss wurde begonnen, den Damminnenring mit einer Länge von ca. 6,5 Kilometer aufzubauen. Die Maßnahme wurde im Februar 2023 abgeschlossen.

Im Zentrum des Moores werden die Bäume mit speziellen Moorbaggern (breites Kettenlaufwerk) abgekniffen und abgelegt. So entstehen nach und nach die Dammtrassen, auf denen im Anschluss die Moordämme aus dem vor Ort vorhandenen Material gebaut werden.   Bildrechte: M. Hollenbach
Im Zentrum des Moores werden die Bäume mit speziellen Moorbaggern (breites Kettenlaufwerk) abgekniffen und abgelegt. So entstehen nach und nach die Dammtrassen, auf denen im Anschluss die Moordämme aus dem vor Ort vorhandenen Material gebaut werden.
Spezielle Moorbagger kneifen die Dammtrassen im Otternhagener Moor frei.   Bildrechte: M. Hollenbach
Spezielle Moorbagger kneifen die Dammtrassen im Otternhagener Moor frei.
Die Äste und Bäume werden, wenn es möglich ist, aus dem Gebiet gefahren.   Bildrechte: A. Schad
Die Äste und Bäume werden, wenn es möglich ist, aus dem Gebiet gefahren.
Nur mit Spezialmaschinen wie Moorraupe und mit breiten Fahrbändern, kann auf dem weichen, wenig tragfähigen Moorboden gefahren werden. In Bereichen, in denen das Holz nicht abgefahren werden kann, bleibt es für die natürliche Zersetzung und als neue Lebensraumstruktur im Gebiet liegen.


Im August und September 2022 starteten die Baumaßnahmen im zweiten Dammring von innen nach außen. Weitere Dammtrassen wurden vom Gehölzbewuchs befreit und weitere ca. 9 Kilometer Moordämme konnten gebaut werden. Die Maßnahmen wurden im Februar 2023 abgeschlossen.


An verschiedenen Stellen im Gebiet werden die bauvorbereitenden Maßnahmen der Trassenfreistellung durchgeführt.   Bildrechte: J. Fahning
An verschiedenen Stellen im Gebiet werden die bauvorbereitenden Maßnahmen der Trassenfreistellung durchgeführt.
Spezialmaschinen, die für das Befahren des Moorbodens geeignet sind, bauen den Moordamm aus dem vor Ort vorhandenen Boden (Torf), auf. Der Damm hält das Regenwasser im Gebiet zurück.   Bildrechte: J. Fahning
Spezialmaschinen, die für das Befahren des Moorbodens geeignet sind, bauen den Moordamm aus dem vor Ort vorhandenen Boden (Torf), auf. Der Damm hält das Regenwasser im Gebiet zurück.
Der Moordamm wird aus dem vor Ort vorhanden Material aufgebaut.   Bildrechte: J. Fahning
Der Moordamm wird aus dem vor Ort vorhanden Material aufgebaut.
Der Dammbau kann mit einem oder zwei Baggern durchgeführt werden.   Bildrechte: M. Hollenbach
Der Dammbau kann mit einem oder zwei Baggern durchgeführt werden.
In der kalten Jahreszeit konnte der Fortschritt des Dammbaues von ca. 100 bis 180 m am Tag im Gelände gut erkannt werden. Neue Abschnitte sind dabei dunkel braun gefärbt, wohingegen die älteren oder noch nicht bebauten Trassenabschnitte durch den Frost weißlich schimmern.
Beim Bau der Dämme sind neue Lebensräume auf den Wiesen entstanden. Das benötigte Baumaterial wurde so entnommen, dass neue Tümpel entstehen können.   Bildrechte: M. Hollenbach
Beim Bau der Dämme sind neue Lebensräume auf den Wiesen entstanden. Das benötigte Baumaterial wurde so entnommen, dass neue Tümpel entstehen können.
Es entstehen nach und nach Dammtrassen und Dämme zur Regenwasserrückhaltung im Otternhagener Moor. Durch die Dämme werden die moortypischen Wasserstände im Gebiet stabilisiert und verbessert.   Bildrechte: M. Hollenbach
Es entstehen nach und nach Dammtrassen und Dämme zur Regenwasserrückhaltung im Otternhagener Moor. Durch die Dämme werden die moortypischen Wasserstände im Gebiet stabilisiert und verbessert.
Durch den Niederschlag in der kalten Jahreszeit füllen sich langsam die Entnahmebereiche vor den Dämmen.   Bildrechte: M. Hollenbach
Durch den Niederschlag in der kalten Jahreszeit füllen sich langsam die Entnahmebereiche vor den Dämmen.
Nach den ersten Niederschlägen sammelt sich bereits das Regenwasser hinter den Moordämmen.   Bildrechte: A. Schad
Nach den ersten Niederschlägen sammelt sich bereits das Regenwasser hinter den Moordämmen.
Die Staufunktion der Dämme lässt sich in manchen Bereichen sehr gut erkennen. In manchen Bereichen wird der erhöhte Wasserstand zum Absterben der Bäume führen. Dies wird allen Prognosen nach nicht flächig im Gebiet passieren.   Bildrechte: A. Schad
Die Staufunktion der Dämme lässt sich in manchen Bereichen sehr gut erkennen. In manchen Bereichen wird der erhöhte Wasserstand zum Absterben der Bäume führen. Dies wird allen Prognosen nach nicht flächig im Gebiet passieren.
Große Grabenverschlüsse hindern das Regenwasser am Abfließen. Der östliche Moorrandgraben im Otternhagener Moor verliert dadurch seine Funktion.   Bildrechte: A. Schad
Große Grabenverschlüsse hindern das Regenwasser am Abfließen. Der östliche Moorrandgraben im Otternhagener Moor verliert dadurch seine Funktion.

Im September und Oktober 2022 wurde gleichzeitig zum Moordammbau im inneren des Moores ein Entwässerungssystem im Randbereich umgebaut. Dieser Umbau stellt sicher, dass die außerhalb des Moores liegenden Flächen weiterhin entwässert werden. In diesem Zusammenhang wurde unmittelbar am Rand des Moores im Gegenzug ein tiefer Graben punktuell verschlossen und unwirksam gemacht.

Neubau eines Entwässerungsgrabens für Flächen, die außerhalb des Vernässungsbereiches liegen.   Bildrechte: A. Schad
Neubau eines Entwässerungsgrabens für Flächen, die außerhalb des Vernässungsbereiches liegen.
Am Rande des Moores im Bereich des alten Schießplatzes in Resse wurde ein großer Graben verschlossen und unwirksam gemacht.   Bildrechte: A. Schad
Am Rande des Moores im Bereich des alten Schießplatzes in Resse wurde ein großer Graben verschlossen und unwirksam gemacht.

Durch einen Umbau des Entwässerungssystems wird sichergestellt, dass die umliegenden Flächen weiterhin entwässert und bewirtschaftet werden können.

Moorgeest

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Susanne Brosch

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Betriebsstelle Hannover-Hildesheim
- Projektleitung Life+ Moorgeest -
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover
Tel: +49 (0)511 / 3034-3115
Fax: +49 (0)511 / 3034-3506

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