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Tideoffene Gewässer – Subtypen 22.2 und 22.3

In den tideoffenen Marschengewässern kommen die Verfahren fiBS und FAT-FW in Abhängigkeit von der wasserkörperspezifischen Ausprägung zur Anwendung. Im Folgenden wird das Verfahren FAT-FW beschrieben.

Aufgrund zum Teil ähnlicher abiotischer Bedingungen in den verschiedenen ästuarinen Gewässer(sub)typen (T1, 22.3/2 und 20) wurde ein zum FAT-TW (Typ T1) konzeptionell vergleichbarer Bewertungsansatz für die limnischen Tideabschnitte (Subtypen 22.3/2 und Typ 20) erarbeitet, dem auch das gleiche Monitoringkonzept (Probennahme über Ankerhamen-Befischungen im Frühjahr und Herbst) zugrunde liegt.

Fischarten der tideoffenen Gewäser   Bildrechte: LAVES, Fachdezernat Binnenfischerei

Das Bewertungsverfahren FAT-FW (Fishbased Assessment Tool – Estuarine FreshWater) wurde für die limnischen Gewässertypen der Tideelbe (Typ 22.3 und 20) entwickelt (Bioconsult 2014a), eine Anwendung in den limnischen Tidebereichen von Weser (Typ 22.3) und Ems (Typ 22.2) ist jedoch ebenso möglich. Das FAT-FW war in der ersten Version auf eine Potenzialbewertung ausgerichtet. Als Grundlage zur Ermittlung des höchsten ökologischen Potenzials sowie zur Herleitung der Klassengrenzen für die weiteren Potenzialstufen dienen dabei die rezenten „best of-Werte“ (Taxazahlen und Abundanzwerte) (Bioconsult 2014a). Eine Erweiterung des Verfahrens zur Zustandsbewertung der Qualitätskomponente Fische erfolgte 2018 (Bioconsult 2019). Die fischfaunistischen Referenzbedingungen für die Bewertung des ökologischen Zustands orientieren sich hier soweit möglich an einem historischen Zustand.

Mit dem Bewertungssystem FAT-FW werden die drei Parameter Artenspektrum, Abundanz und Altersstruktur für ausgewählte Arten bzw. Artengruppen bewertet. Insgesamt wurden 11 bewertungsrelevante qualitative und quantitative Messgrößen festgelegt. Eine Ausnahme bildet der Typ 20 mit 10 Messgrößen. Die Bewertung resultiert ebenfalls auf einem Vergleich der aktuellen Werte der einzelnen Messgrößen mit Referenzwerten, wobei je nach berechnetem Ähnlichkeitswert eine Vergabe von Wertpunkten (sog. Scores) erfolgt. Aus Verrechnung dieser Scores ergibt sich ein EQR-Wert (Ecological Quality Ratio), der nach festgelegten Klassengrenzen einem ökologischen Potenzial zugeordnet ist. Das Bewertungsverfahren wurde i.A. von KORTEL erstellt und ist derzeit noch nicht frei im Internet verfügbar. Eine Definition und Ableitung des ökologischen Potenzials findet sich in Bioconsult (2014).
Hamenfang Bildrechte: LAVES, Fachdezernat Binnenfischerei

Hamenfang

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Dr. Oliver-David Finch

NLWKN Aurich
Oldersumer Straße 48
26603 Aurich
Tel: +49 4941 176-155

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