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Messergebnisse

Die Beobachtung der Messstellen des Grundwasserstands-Grundmessnetzes erfolgt grundsätzlich in monatlichem Turnus. An ausgewählten Standorten wird in kürzeren Abständen gemessen: wöchentlich, täglich oder kontinuierlich, letzteres mit Schreibpegeln oder Datensammlern. Wo ein verkürzter Messturnus auch weiterhin angezeigt ist, wird eine Ausstattung mit Datensammlern angestrebt.

Der Messturnus der Sondermessstellen orientiert sich an der jeweiligen Aufgabenstellung.

Die Messdaten werden vom Regionalen Gewässerkundlichen Landesdienst (in den Sondermessnetzen auch von privaten Stellen) erfasst, ausgewertet und dem Überregionalen Gewässerkundlichen Landesdienst und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Aktuelle Messergebnisse, Auswertungen und Trends werden laufend in den Gewässerkundlichen Monatsberichten veröffentlicht.

Eine Auswahl von Grundwasser-Ganglinien niedersächsischer Messstellen erscheint mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung im Deutschen Gewässerkundlichen Jahrbuch (siehe NLWKN-WebShop).


Beispiele typischer Messergebnisse und Auswertungen
Im Folgenden werden beispielhaft einige typische Messergebnisse und Auswertungen vorgestellt.

Ganglinien
Der zeitliche Verlauf des Grundwasserstandes an einer Messstelle wird üblicherweise durch eine sich über mehrere Jahre erstreckende Ganglinie wiedergegeben (Abb. 1-3). Ganglinien zeigen typische Strukturen, die auf den Witterungsablauf im Jahresgang, aber auch auf geologische, hydrologische und bauliche Faktoren zurückgeführt werden können.

Ganglinie der Grundwasserstands-Messstelle Axstedt   Bildrechte: Anouchka Jankowski (NLWKN)/ Bildarchiv Thorwest
Abb. 1: Ganglinie der Grundwasserstands-Messstelle Axstedt (Landkreis Osterholz, Bederkesa-Zevener Geest)
Die Ganglinie der Messstelle Axstedt (Abb.1) zeigt die typischen Merkmale eines flachen Lockergesteins-Standortes: Ein regelmäßiger, nur wenig vom langjährigen Mittel abweichender Jahresgang mit relativ geringer Amplitude, der das jahreszeitliche Zusammenwirken von Niederschlag und Verdunstung zeitversetzt, aber ziemlich exakt wiederspiegelt.

Ganglinie der Grundwasserstands-Messstelle Voßbarg I   Bildrechte: Anouchka Jankowski (NLWKN)/ Bildarchiv Thorwest
Abb. 2: Ganglinie der Grundwasserstands-Messstelle Voßbarg I (Landkreis Leer, Oldenburg-Ostfriesische Geest)
Die Messstelle Voßbarg I (Abb. 2) zeigt demgegenüber eine sehr unruhige Ganglinie. Der Grundwasserstand reagiert relativ schnell auf Niederschlagsereignisse bzw. Trockenperioden, die den Jahresgang überprägen. Ursachen sind der geringe Flurabstand und die durchlässigen Sande der Oldenburg-Ostfriesischen Geest.
Ganglinie der Grundwasserstands-Messstelle Herzberg V   Bildrechte: Anouchka Jankowski (NLWKN)/ Bildarchiv Thorwest
Abb. 3: Ganglinie der Grundwasserstands-Messstelle Herzberg V (Landkreis Osterode/Harz, Pöhlder Becken)
Noch schärfer ausgeprägte Anstiege und Abstürze zeigt die Ganglinie der Festgesteins-Messstelle Herzberg V (Abb.3; man beachte die im Vergleich zu den vorherigen Ganglinien verkürzte Tiefenskala!). Hier haben wir es mit einem Kluftgrundwasserleiter zu tun, in dessen Spalten sich das Grundwasser ähnlich schnell bewegen kann wie Oberflächenwasser. Entsprechend schnell zeichnet sich trockene oder feuchte Witterung in der Ganglinie ab.

Einfluss von Jahresniederschlag und Verdunstung auf die Grundwasserstände
Es ist nicht nur der Jahresniederschlag für tiefe oder hohe Grundwasserstände verantwortlich. Auch die Verdunstung hat einen großen Einfluss auf die Grundwasserneubildung. So sinken trotz durchschnittlicher Niederschläge die Grundwasserstände während der wärmeren und damit verdunstungsreicheren Sommermonate in der Regel ab.

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Chrisitian Körtje

NLWKN Braunschweig
Rudolf-Steiner-Str. 5
38120 Braunschweig
Tel: +49 (0)531/88691-131
Fax: +49 (0)531/88691-270

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