Hochwasserschutz: Löcknitzwehr bei Wehningen wird für die Zukunft gerüstet
NLWKN und NLStBV reichen gemeinsam Planfeststellungsantrag ein.
Lüneburg/Wehningen. Das Löcknitzwehr bei Wehningen (Gemeinde Amt Neuhaus/ Landkreis Lüneburg) übernimmt mehrere wichtige Funktionen. Es steuert den Wasserstand zu Gunsten der landwirtschaftlichen Flächen, die oberhalb des Wehres gelegen sind. Gleichzeitig verhindert die Anlage bei Elbhochwasser, dass die Löcknitzniederung überschwemmt wird. Um diese wichtigen Aufgaben auch in Zukunft zuverlässig erfüllen zu können, muss die Anlage, die seit 1978 in Betrieb ist, an den heutigen Stand der Technik angepasst werden. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) haben jetzt gemeinsam einen Planfeststellungsantrag eingereicht, um das Löcknitzwehr modernisieren zu können.
„Beim Jahrhunderthochwasser 2013 kam die Anlage an ihre Grenzen. Es war die Unterstützung der Bundeswehr erforderlich, um den Wassermassen standhalten zu können. Zudem sind die extremen Wasserstände und die damit verbundenen hohen Krafteinwirkungen nicht spurlos an dem Bauwerk vorbei gegangen. Deshalb muss die Anlage sowohl an den heutigen Stand der Technik als auch an extremere Abflussverhältnisse in Folge des Klimawandels angepasst werden“, schildert Merle Sandkühler von der für das Löcknitzwehr zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Lüneburg.
Damit alle Funktionen von Wehrsteuerung über Hochwasserschutz bis hin zur Straßenüberquerung auch in Zukunft zuverlässig und langfristig sichergestellt werden können, sollen mehrere Einzelbauwerke errichtet werden. Geplant sind eine Hochwasserschutzanlage mit doppelter Verschlusslinie, eine Straßenbrücke mit Radweg sowie eine Wehranlage mit Fischaufstieg. Die Herstellungskosten liegen nach heutigem Stand insgesamt bei rund 20 Millionen Euro. Der Baubeginn ist für Ende 2025 vorgesehen.
„Während des Planungsprozess mussten komplexe Randbedingungen berücksichtigt werden. Neben neuen technischen Vorgaben zum Hochwasserschutz zählten hierzu auch die Herstellung der Durchgängigkeit für Fische und andere Lebewesen sowie die Lage im naturschutzfachlich wertvollen Gebiet des Biosphärenreservats“, erläutert Merle Sandkühler. Hinzu kommt, dass das Bestandsbauwerk zugleich als Unterbau für die Bundesstraßenbrücke der B 195 dient, die ebenfalls sanierungsbedürftig ist. Um Synergien beider Vorhaben zu nutzen, wurden Wasser- und Straßenbau zusammen vom NLWKN und NLStBV geplant. Die erforderlichen Baumaßnahmen sollen nun auch gemeinsam über eine Planfeststellung genehmigt und anschließend umgesetzt werden.
Artikel-Informationen
erstellt am:
11.09.2023
zuletzt aktualisiert am:
12.09.2023
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