Biotopaufwertung: Kleipütten Wiefels für Rohrdommeln
11. November 2008
Wiefels – Die wassergefüllten Kleipütten bei Wiefels – direkt neben dem Deponiegelände des Abfallwirtschaftszentrums – waren in den letzten Wochen Gegenstand umfangreicher Naturschutzmaßnahmen, die dem Bestandserhalt der Rohrdommel dienen. Unter der Regie der Staatlichen Vogelschutzwarte des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) und in enger Zusammenarbeit mit dem Geschäftsbereich "Planung und Bau" des NLWKN, dem Abfallwirtschaftszentrum Wiefels als Grundeigentümer, dem Landkreis Wittmund sowie ehrenamtlichen, ortsansässigen Naturschützern wurde das von den Tieren bereits angenommene rund 20 Hektar große Gelände noch besser an ihre Bedürfnisse angepasst.
"Dass die Rohrdommel hier bereits auch während der Brutzeit beobachtet wurde, war der Hauptgrund dafür, dass wir diese Fläche für eine gezielte Biotopaufwertung im Rahmen des landesweiten Artenhilfsprogramms ausgewählt haben", erklärte Bernd Oltmanns, Leiter der Staatlichen Vogelschutzwarte. Während der gemeinsamen abschließenden Ortsbesichtigung am 28.Oktober erläuterte Peter Pauschert von der Betriebsstelle Aurich des NLWKN, der mit der Planung und Bauleitung der Arbeiten betraut war, die Einzelmaßnahmen im Gelände: "Wir haben die zum Teil sehr steilen Ufer der Kleipütten deutlich abgeflacht, die Erlen an den Ufern entfernt und trocken gefallene Kleipütten wieder vernässt, denn die Rohrdommel bevorzugt zur Nahrungssuche und zum Nestbau ausgedehnte, baumlose Flachufer mit breiten, wasserdurchfluteten Schilf-Röhrichtbeständen. In Niedersachsen steht sie auf der Liste der bedrohten Vogelarten". Landesweit wird der Bestand dieses scheuen Vertreters aus der Familie der Reihervögel auf nur noch 15 bis 20 Exemplare geschätzt.
Die Kosten des Projektes bezifferte der Landesbetrieb auf rund 43.500 Euro, die aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz bestritten wurden. Die Pütten bei Wiefels sind Becken, die früher der Kleigewinnung – etwa zur Abdeckung der angrenzenden Deponie – dienten. Nach Ende der Abbautätigkeit waren dort Gewässer und Schiflröhrichte entstanden.
Die seltene Rohrdommel
Artikel-Informationen
erstellt am:
11.11.2008
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010
Ansprechpartner/in:
Achim Stolz
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
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