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Lass es brummen!

Bau dir dein Insektenhotel!


Überall, auch mitten in der Stadt kannst du mit Nisthilfen Insekten, wie z. B. Wildbienen, helfen. Du brauchst dazu keinen Garten, auch ein Balkon oder ein anderer möglichst windstiller, trockener Ort, an dem die Sonne scheint, ist geeignet.

Es gibt verschiedene Formen von „Insektenhotels“. Für die Insekten ist das Aussehen nicht wichtig, viel wichtiger sind ihnen die Materialien, der Standort und der Regenschutz. Und natürlich brauchen Wildbienen kein „Hotel“, um mal eine Nacht drin zu schlafen, sondern sie benötigen es, um dort ihr Nest anzulegen. Das muss ein ganzen Jahr halten, denn erst im nächsten Frühjahr schlüpfen die Bienenkinder.

Bau dir dein Insektenhotel!

Eine einfache, besonders bei Wildbienen sehr beliebte Nisthilfe wird aus Schilf- oder Bambushalmen gebaut.

  Bildrechte: K. Hessland (imago-images.de)
Was brauche ich dafür?
  • Gartenschere oder kleine Säge

  • 1 alte Konservendose (möglichst lang)

  • Hohle Pflanzenstängel (z. B. Schilf- oder Bambushalme), mit 3-10 mm Innendurchmesser. Verschiedene Größen sind gewünscht, da so auch verschiedene Bienenarten die Röhren beziehen können!

  • Du kannst zusätzlich einen engen Maschendraht vor den Stängeln anbringen, der vor Fressfeinden schützt

  • Bohrer oder Pfeifenreiniger

  • Schmirgelpapier

Wie wird es gebaut?

  • Die Pflanzenstängel sollten immer hinter der Verdickung (Knoten) durchgeschnitten werden, damit eine vorne offene und hinten geschlossene Röhre entsteht. Dies ist wichtig, da die Brut so besser vor Regen und Eindringlingen geschützt ist. Die einzelnen Stängelstücke sollten 10-20 cm lang sein.

  • Beim Sägen und Schneiden dürfen die Außenwände nicht splittern, da diese Röhren von Wildbienen nicht bewohnt werden können (Verletzungsgefahr). Hier kann ein bisschen Schmirgelpapier helfen.

  • Sinnvoll ist es, beim Bau die innere, dünne Haut aus den Röhren zu entfernen. Dies kann man mit einem Bohrer oder Pfeifenreiniger machen. Nach dem Bau dürfen die Röhren nicht mehr gereinigt werden, da sonst die angelegten Bruthöhlen zerstört werden.

  • Stängelstücke bündeln und in die Konservendose stecken. Um es vor Fressfeinden wie Vögeln, zu schützen, entweder in 5 cm Abstand einen engmaschigen Maschendraht anbringen oder den Dosenboden mit Leim bestreichen, damit die Stängel nicht rausgezogen werden können.


Wo hänge ich es hin?

  • Möglichst regensicher

  • Waagerecht, aber leicht nach unten gerichtet aufhängen, damit Regen besser abfließen kann.

  • Nach Süden oder Südosten ausgerichtet anbringen, damit es mehrere Stunden Sonne am Tag hat. Die Larven schlüpfen erst dann, wenn es warm genug ist. Außerdem ist das Hotel im Winter nur bewohnbar, wenn es zur Sonne ausgerichtet ist.

  • Es darf nicht im Wind baumeln!

  • Die „Einflugbahn“ zur Nisthilfe sollte frei von Hindernissen sein.


Wie hänge ich es auf?

Wichtig ist, dass die Nisthilfe stabil aufgehängt bzw. platziert wird. Man kann sie z. B. in ein kleines Regal legen. Dies hat den Vorteil, dass man hier auch einen Maschendraht zum Schutz vor Vögeln anbringen kann. Außerdem können in dem Regal mehrere Nisthilfen platziert werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass keine Nisthilfen für andere Insekten, wie Ohrwürmer, in direkter Nähe zu den Wildbienennisthilfen angebracht werden, da diese die Nester plündern würden.

Generell können im Garten aber natürlich auch für diese Tiere gerne Nisthilfen verteilt werden. Man kann die Nisthilfe, wie auf dem oberen Bild zu sehen ist, auch auf einem Stab befestigen. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, Hauptsache sie ist stabil, sonnig und regengeschützt platziert.

Wann kann ich die Nisthilfe aufhängen?

Das Insektenhotel kann ganzjährig aufgehängt werden. Es ist für viele Jahre gedacht und braucht nicht viel Pflege. Nur auf wetterbedingte Schäden, wie ein kaputtes Dach etc., solltest du achten.

  Bildrechte: A. Frech, NLWKN

Diese besondere Nisthilfe kann man aufschrauben. Sie hat an einer Seite der hölzernen Niströhren eine Glasscheibe und man kann von Zeit zu Zeit nachschauen, wie sich der Bienennachwuchs in den Brutkammern entwickelt.

Aber Achtung:
Niemelas Röhrchen aus Glas- oder Kunststoff in ein Insektenhotel einbauen. Den Larven wird es dann zu feucht und zu warm!

Wer zieht ein?

Unser selbst gebautes Hotel besiedeln z. B. Scherenbienen, Blattschneiderbienen und einige Arten der Mauerbienen. Wenn ein hohler Stängel verschlossen ist, heißt das, dass sich hier Bieneneier zu Larven und dann durch Verpuppung zu erwachsenen Bienen entwickeln.

In einem Stängel können je nach Länge und Art unterschiedlich viele Eier sein (teilweise mehr als acht). Diese befinden sich in hintereinanderliegenden Brutzellen (siehe Bild oben). Viele Bienen überwintern in den Röhren. Daher ist es wichtig, dass du die Röhren nicht putzt und das Insektenhotel auch die ganze Zeit draußen bleibt.

In der oben abgebildeten Nisthilfe kannst du die einzelnen Brutkammern und Entwicklungsstadien (Larve und Puppe) gut sehen. Hier brütet in den kleinen Löchern die Maskenbiene und in den großen eine Mauerbienenart.

An der Größe der Röhre und an dem Material, mit dem sie verschlossen ist, kannst du herausfinden, welche Art in deinem Hotel brütet. Mehr dazu findest du z. B. auf www.wildbienenschutz.de oder in diesem PDF von Pro Natura Baselland.

Weitere hilfreiche und interessante Informationen zu Wildbienennisthilfen findest du u. a. hier:

Eintagsfliege, Biene, Heidelibelle Bildrechte: NLWKN / Jan Bintakies

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Veröffentlichungen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover
Tel: +49 (0)511 / 3034-3305
Fax: +49 (0)511 / 3034-3501

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