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Aktiver Hochwasserschutz ist wichtiger denn je

Abhängig von Niederschlagsintensität, Schneeschmelze und Wassersättigung des Bodens kann es im Binnenland zu einer Ausuferung der Fließgewässer und damit verbundenen großräumigen Überschwemmungen kommen. Hierdurch können insbesondere Siedlungen, landwirtschaftliche Nutzflächen und Gewerbebetriebe in Mitleidenschaft gezogen werden. Neben möglicherweise hohen materiellen Verlusten ist auch die Gefährdung von Menschenleben nicht ausgeschlossen.

Hochwasser hat unterschiedliche Gründe. Häufig gibt es erhöhte Wasserstände im Frühjahr bei steigenden Temperaturen, einsetzender Schneeschmelze (z.B. im Harz) und zeitgleichen Niederschlägen. Starke Niederschläge (teilweise mehr als 100 mm pro Tag) können allerdings zu jeder Jahreszeit - wie etwa im Juli 2002 oder im Oktober / November 1998 - Hochwasser verursachen. Diese Niederschläge treten teilweise regional stark begrenzt auf, so dass die Wasserstände kleiner Flüsse dann innerhalb von Stunden über die Ufer treten können.

Die Häufigkeit von bestimmten Hochwasserereignissen ist anhand bisheriger Wasserstands- und Abflussbeobachtungen dokumentiert und kann auf dieser Grundlage auch prognostiziert werden. Derartige Prognosen werden benötigt für die Entscheidung über die Notwendigkeit und den Umfang von Hochwasserschutzmaßnahmen.

Der NLWKN betreibt aktiven Hochwasserschutz: Der Landesbetrieb plant, baut und betreibt Hochwasserschutzeinrichtungen wie Deiche oder Hochwasserschutzdämme, Rückhaltebecken, Überschwemmungspolder und Talsperren.

Aus wirtschaftlichen Gründen - die Hochwasserschutzeinrichtungen würden unverhältnismäßig teuer – muss jedoch selbst für Siedlungen auf einen absoluten Schutz gegen das größte denkbare Hochwasserereignis verzichtet werden. So werden beispielsweise im ehemaligen Regierungsbezirk Weser-Ems Siedlungsgebiete in der Regel vor einem Hochwasser geschützt, dass sich in dieser Größenordnung statistisch einmal in hundert Jahren ergibt. Das bedeutet, dass in unmittelbarer Nähe der Fließgewässer immer mit einer Überschwemmung gerechnet werden muss, wenn statistisch seltenere noch größere Hochwässer erfolgen.

Die natürlichen Überschwemmungsflächen haben durch ihre Rückhaltewirkung eine besondere Bedeutung für den Hochwasserschutz, weshalb sie in den vergangenen Jahren durch Verordnung als für diese Funktion frei zu haltende Überschwemmungsgebiete festgesetzt wurden. In diesen Gebieten soll überdies die Begründung zusätzlicher Schadenspotentiale möglichst unterbleiben.

Hochwasser 1998   Bildrechte: Foto: Bernd Zummach, NLWK Betriebsstelle Meppen

Hochwasser 1998 an der Hase

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