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Hochwasserschutz im Zeichen des Klimawandels

Umweltminister Lies wirbt in Norden für Hochwasserpartnerschaften im Land / Pressemitteilung vom 25. Mai 2018


Norden - „Das vergangene Jahr hat uns deutlich gezeigt, dass Hochwasserereignisse nicht vor Stadt- oder Landkreisgrenzen Halt machen. Wir wollen den Masterplan Hochwasserschutz konsequent umsetzen – daher wird das Land Niedersachsen seine Unterstützungsaufgabe verstärken: Weitere Hochwasserpartnerschaften sollen geschaffen und unterstützt werden, Kommunen intensiver beraten und überkommunale Konzepte verstärkt initiiert werden - auch mit Hilfe der Kommunalen InfoBörse Hochwasservorsorge der UmweltAktioN (U.A.N.). Wir wollen die Hochwasservorhersage kontinuierlich verbessern und weitere Flussgebiete in die Vorhersage aufnehmen. Wir werden die Ermittlung von Überschwemmungsgebieten und die Darstellung von Gefahren- und Risikokarten voranbringen. Auch das Retentionskataster zum Aufzeigen von Ausweichräumen wird kontinuierlich bearbeitet“, sagte Umweltminister Olaf Lies am Freitag im Ostfriesischen Norden. Er nutzte die Vorstellung des Jahresberichtes des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz), um den Stellenwert des Hochwasserschutzes vor dem Hintergrund des Klimawandels zu betonen: „Wir wollen den Mitteleinsatz für den Hochwasserschutz deutlich erhöhen und mittelfristig 50 Millionen Euro jährlich für die Hochwasservorsorge einsetzen, damit Schäden zu gut wie möglich vermieden werden. In 2018 wird Niedersachsen mit einem Investitionsvolumen von 28,4 Millionen Euro 83 vordringliche Hochwasserschutzmaßnahmen fördern, wie z.B. die Instandsetzung etlicher Schöpfwerke in Nordniedersachsen oder die Verbesserung des Hochwasserschutzes in Immenrode im Landkreis Goslar“.

Harz und Harzvorland waren 2017 Schauplatz eines schwerwiegenden Hochwasserereignisses, das auch den NLWKN in Atem gehalten hat. „Die Rekordniederschläge durch Tief „Alfred“ sorgten für einen Dauereinsatz der Hochwasservorhersagezentrale des NLWKN ab dem 24. Juli, um die Hochwasserabwehr der Kommunen und die Bürgerinnen und Bürger mit stündlich aktualisierten Vorhersagen und aktuellen Lageberichten zu versorgen. „Trotz des guten Zusammenspiels wurde 2017 deutlich, dass die Hochwasservorsorge weiterhin ausgebaut werden muss, zumal Klimaexperten davon ausgehen, dass ähnliche Großwetterlagen mit Unwetterpotenzial künftig häufiger auftreten werden“, berichtete Anne Rickmeyer, Direktorin des NLWKN. Um die Folgen zu bewältigen fördert Niedersachsen den Zusammenschluss von Kommunen, die gemeinsame Konzepte gegen Hochwassergefahren an ihren Gewässerabschnitten entwickeln wollen. Diese Hochwasserpartnerschaften erhalten eine intensive Beratung durch den NLWKN, der sein Fachwissen und seine Erfahrung bereits bei Ausschreibung, Vergabe und Erstellung der Konzeptionen einbringt. Neben dem technischen Hochwasserschutz spielen dabei auch die unterschiedlichen Aspekte des vorsorgenden Hochwasserschutzes – etwa in der Bau- und Informationsvorsorge – eine wichtige Rolle. Insgesamt existieren in Niedersachsen vier Hochwasserpartnerschaften „Aller“, „Hase“, „Ilmenau“, „Oker und Innerste“, sowie „Schunter-Wabe“, die bereits die Beratung durch den Landesbetrieb in Anspruch genommen haben.

Ein weiterer wesentlicher Baustein in der Vorbereitung auf künftige Hochwasserereignisse ist die Forschung: Seit 2008 untersucht der NLWKN im Rahmen des Forschungsprojektes KliBiW deshalb die möglichen Auswirkungen eines veränderten Klimas auf die Wasserwirtschaft im niedersächsischen Binnenland. „Ein Ziel des Projektes ist die Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse und Methoden in die fachliche Praxis des Gewässerkundlichen Landesdienstes. Dabei arbeitet der NLWKN unter anderem eng mit den Universitäten Braunschweig und Hannover sowie den Harzwasserwerken zusammen“, erläuterte Markus Anhalt von der Hochwasservorhersagezentrale des Landesbetriebs, der auch beim Forschungsprojekt mitgewirkt hatte. Die Ergebnisse zeigen, dass die Scheitelabflüsse bei Hochwasser bereits in der Vergangenheit regional zugenommen haben und zukünftig weiter steigen werden. 2017 wurden die Arbeiten zum Hochwasser abgeschlossen. Aktuell werden im Projekt verstärkt die zukünftigen Veränderungen der Niedrigwasserverhältnisse in den Blick genommen.

Der Jahresbericht wird auf der Homepage des NLKWN veröffentlicht:

http://www.nlwkn.niedersachsen.de/

Artikel-Informationen

erstellt am:
25.05.2018

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222

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