Wiedervernässung von Mooren in der Südheide soll CO2-Ausstoß senken
Projekt von NLWKN und Landesforsten beginnt in der kommenden Woche // Wegsperrungen erforderlich
Braunschweig/Gifhorn. Moore sind außergewöhnliche Ökosysteme, aber auch wichtige CO2-Speicher. Doch nur im intakten Zustand sind sie in der Lage, das klimaschädliche Treibhausgas im Torfkörper dauerhaft zu binden. In der Südheide fällt in der kommenden Woche (46 KW) der Startschuss für ein ambitioniertes Großprojekt des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Niedersächsischen Landesforsten. Das gemeinsame Ziel: Durch planmäßige Wiedervernässung die wichtige Speicherfunktion der Moore in der Region wiederherstellen.
Bis Ende 2022 rücken dabei unter dem Titel „Optimierung des Wasserhaushaltes in ausgewählten Mooren der Südheide“ verschiedene Flächen im Landkreis Gifhorn in den Blick. Gefördert wird das Projekt mit EU- und Landesmitteln des Niedersächsischen Umweltministeriums aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Befürwortung und Unterstützung erhält das gemeinsame Vorhaben des NLWKN Süd und des Forstamtes Unterlüß vom Unterhaltungsverband Lachte und vom Landkreis Gifhorn.
Im Rahmen des ersten Bauabschnitts, der in der kommenden Woche beginnt, sollen vorbereitende Maßnahmen für die spätere Wiedervernässung umgesetzt werden. „Es werden zunächst Durchlässe und Furten ertüchtigt oder ersetzt, um die hydrologische Situation im Gebiet zu verbessern“, erklärt Ines Bruchmann von der NLWKN-Betriebsstelle Süd in Braunschweig, die das Vorhaben betreut. Gebaut wird im Langen Damm und Königsdamm sowie am Wegkreuz Wiesenweg, Beerensahlweg, Grüne Bahn und Jafelweg. Diese Wege sind in der Zeit von Mitte November bis Ende Dezember nicht für die Öffentlichkeit nutzbar.
Beide Projektpartner weisen zu Beginn der Arbeiten auf den doppelten Nutzen des akribisch vorbereiten Vorhabens im Naturschutzgebiet „Obere Lachte, Kainbach, Jafelbach“ hin: „Vor dem Hintergrund des Klimawandels zeigt sich heute der besondere Wert intakter Moorlebensräume als CO2-Speicher. Die Wiedervernässung verhindert, dass im Moorkörper gebundenes, klimawirksames CO2 in großen Mengen freigesetzt wird und begünstigt gleichzeitig die Entwicklung wertvoller Lebensraumtypen im Gebiet. Somit stellt dieses Moorentwicklungsprojekt eine wunderbare Win-Win-Situation her“, so Bruchmann.
Im 19. Jahrhundert wurden die Moorböden nahe Steinhorst im Landkreis Gifhorn durch intensive Entwässerung forst- und landwirtschaftlich nutzbar gemacht. Heute ist das Gebiet Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000.
Artikel-Informationen
erstellt am:
06.11.2020
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