NLWKN Niedersachsen klar Logo

Wachtelkönig, Kiebitz und Wiesenpieper: Abstimmung mit Füßen

Umweltstaatssekretärin Kottwitz würdigt Naturschutzstation Unterelbe // Presseinformation vom 14. Juni 2013


Viel Lob und Anerkennung für die Naturschutzstation Unterelbe, die jetzt seit genau 20 Jahren besteht. Grund genug für den NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz), zu einer Feierstunde nach Wischhafen einzuladen. Dabei würdigte insbesondere Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz die erfolgreiche Arbeit der Naturschutzstation mit Sitz in Freiburg/Elbe.

Die Naturschutzstation wurde 1993 eingerichtet, damals noch als Außenstelle der ehemaligen Bezirksregierung Lüneburg. Das Konzept der Naturschutzstationen: Besonders wichtige und großräumige Schutzgebiete in Niedersachsen werden ortsnah betreut; inklusive einer kompetenten Beratungsleistung für andere regionale Akteure.

„Dieses Konzept hat sich seit nunmehr zwei Jahrzehnten hier an der Unterelbe sehr bewährt“, sagte Kottwitz und verwies auf die im Landesvergleich herausragende Bedeutung der Elbmarschen für die biologische Vielfalt. „Als vor Ort unmittelbar ansprechbare Partner der Landesnaturschutzverwaltung haben die drei Mitarbeiter der Station mit zielgerichteten und pragmatischen Lösungsvorschlägen großen Anteil an den Erfolgen zur Bewahrung unseres Naturerbes“, so Kottwitz weiter.

Die internationale Schutzwürdigkeit der Unterelbe mit ihrem besonderen Artenreichtum wird durch den Status als „Feuchtgebiet internationaler Bedeutung" und als Gebiet des europäischen ökologischen Netzes „Natura 2000“ deutlich. Von Freiburg/Elbe aus betreut die Station mehr als 30.000 Hektar Naturschutzflächen in den Landkreisen Stade und Cuxhaven. Vorrangig zu nennen sind das FFH-Gebiet „Unterelbe“ (12.662 Hektar), das EU-Vogelschutzgebiet „Unterelbe“ (16.715 Hektar) und ca. 1.400 Hektar landeseigene Naturschutzflächen.

Der Erfolg der Naturschutzarbeit wird durch die Bestandssituation der Vogelwelt dokumentiert. Die Populationen vieler Brutvogelarten in den Schutzgebieten und auf den öffentlichen Naturschutzflächen an der Unterelbe konnten weitgehend stabil gehalten werden, während sie in großen Teilen Niedersachsens deutlich abgenommen haben. „Im Betreuungsbereich der Station kommen Wachtelkönig, Kiebitz, Uferschnepfe, Rotschenkel und Wiesenpieper häufiger vor als in anderen Elbabschnitten“, sagt Elvyra Kehbeim vom NLWKN. Und zahlreiche Arten nordischer Gastvögel (z.B. Blässgans, Graugans, Nonnengans, Pfeifente, Zwergschwan) nutzen bevorzugt die öffentlichen Naturschutzflächen zur Nahrungssuche und zum Ausruhen.

Zugleich ist die Unterelberegion ein überregional bedeutender Wirtschafts- und Siedlungsraum, der von vielen verschiedenen Interessen geprägt wird. Im Netz der vielen handelnden Akteure nimmt die Naturschutzstation heute einen festen Platz ein. Mit Küstenschutz, Hafenwirtschaft, Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Jagd, Tourismus und anderen Fachrichtungen hat sich auf Ebene des Bundes, des Landes, der Landkreise und Gemeinden eine vertrauensvolle Zusammenarbeit etabliert. Hervorzuheben ist ferner die langjährige und gute Zusammenarbeit mit mehr als 80 Bewirtschaftern landeseigener Naturschutzflächen sowie mit den Deich- und Unterhaltungsverbänden.

„An der Unterelbe ziehen Land und Kreis in Naturschutzfragen an einem Strang“, betonte Stades Kreisbaurat Hans-Hermann Bode. Der Landkreis Stade hatte sich Anfang der 1990er Jahre besonders für die Einrichtung der Naturschutzstation stark gemacht. „Gute Ortskenntnisse und vor allem fachbehördliche Naturschutzkompetenz sind wichtige Voraussetzungen für schnelle und verlässliche Abstimmungsprozesse. Dies hilft auch den Landkreisen als zuständige Planungs-, Genehmigungs- und Naturschutzbehörden“, so Bode weiter.

Nordkehdingens Samtgemeindebürgermeister Edgar Goedecke hob die Attraktivität der Elbmarschen als Erholungslandschaft hervor. „Die Naturschutzstation hat in diesem sensiblen Raum frühzeitig an tragfähigen Lösungen zur Förderung der Naherholung und eines sanften Tourismus mitgearbeitet“, bedankte er sich.

Entscheidend für die im Grundsatz gegebene Akzeptanz der Naturschutzarbeit war und ist eine aktive Kommunikation und konsequente fachübergreifende Kooperation. Die hohe Vor-Ort-Präsenz gewährleistet eine gute und schnelle Erreichbarkeit. „Ich hoffe, dass die gewachsene Zusammenarbeit auch in Zukunft als Basis für gemeinsame Projektideen und auch bei Suche von Lösungen bei Interessenkonflikten von allen Beteiligten gesucht wird“, appellierte Staatsekretärin Kottwitz an die Gäste.

Die Umsetzung des bis 2020 laufenden, von der Europäischen Union und dem Niedersächsischen Umweltministerium geförderten Life-Projektes „Wiesenvögel“ und die Mitarbeit an der Umsetzung des im Jahre 2012 gemeinsam mit den Bundesländern Schleswig-Holstein und Hamburg erarbeiteten „Integrierten Bewirtschaftungsplans Elbe“ sind Arbeitsschwerpunkte der Naturschutzstation in den nächsten Jahren.


Piktogramm @

Artikel-Informationen

erstellt am:
14.06.2013

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln