Deichverstärkung vor dem Abschluss
Weserdeich nahe Verden wurde an Anforderungen des modernen Hochwasserschutzes angepasst
Verden/Aller. Breiter, besser geschützt und mit optimiertem Profil: So präsentiert sich seit Kurzem ein weiterer Abschnitt des Weserdeichs im Raum Verden. Im Rahmen der Arbeiten wurden in den vergangenen Monaten insgesamt 1,2 Kilometer Deich am östlichen Weserufer verstärkt und an die Anforderungen und Erkenntnisse des modernen Hochwasserschutzes angepasst. Umgesetzt wurde das Projekt nahe Groß Hutbergen vom Stedorfer Deichverband und dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).
Vor allem die Böschungsneigung des Deiches, aber auch seine ‚inneren Werte‘ standen während der siebenmonatigen Bauzeit im Fokus: „Ein qualitativ hochwertiger Hochwasserdeich ist nach heutigem Kenntnisstand am wehrhaftesten, wenn er eine definierte Böschungsneigung im Verhältnis von 1:3 oder flacher aufweist. Ein Großteil der Arbeiten hier in Groß Hutbergen zielte deshalb darauf ab, dieses für die Bewältigung von Hochwasserlagen günstige Deichprofil herzustellen, die Böschung des Deiches also flacher auszugestalten, als bisher“, erklärt NLWKN-Projektkoordinator Maximilian Böhling. Zwangsläufig stieg damit auch der Platzbedarf für das Hochwasserschutzbauwerk: Der verbesserte Weserdeich bei Verden ist sichtbar breiter, als noch im Frühjahr.
Im Rahmen der Arbeiten wurde zudem eine durchgehende Lehmschürze eingebaut. Diese war bisher nur teilweise am Deichkörper vorhanden, ist für den Hochwasserschutz aber von großer Bedeutung, betont der Verbandsvorsteher des Stedorfer Deichverbands, Christian Asendorf: „Als Stützkörper des Deiches fungiert ein Sandkern, der aber selbst geschützt werden muss. Durch die im Rahmen der Arbeiten nun vollständig eingebrachte Dichtschicht aus bindigem und dichtendem Lehm und einer neuen Deckschicht aus Oberboden ist die Standsicherheit des Deiches bei Hochwasser deutlich erhöht“. Ein wesentlicher Teil des hierfür benötigten Lehmbodens konnte im Rahmen des Bodenaustausches für das neue Feuerwehrhaus in Hönisch gewonnen werden. Ergänzend wurde für den verstärkten Weserdeich Material aus einer Bodenentnahmestelle des Stedorfer Deichverbandes im rund sechs Kilometer entfernten Stedebergen angefahren.
Synergien mit Infrastrukturprojekt
Nach siebenmonatiger Bauzeit konnten die wesentlichen Erdbauarbeiten im November erfolgreich abgeschlossen werden. Dabei wurden auch drei Deichrampen aus Pflastersteinen erneuert. Sie ermöglichen die Bewirtschaftung der außendeichs gelegenen landwirtschaftlichen Flächen. Ein letztes Puzzlestück des Hochwasserschutzprojektes, die Erneuerung des hinter dem Deich verlaufenden Deichverteidigungswegs, kann dagegen erst 2027 abgeschlossen werden. Grund für die allerdings planmäßige Pause auf der Baustelle sind Synergien mit anderen wichtigen Projekten in der Region: „Der Netzbetreiber Tennet wird den bisherigen Deichverteidigungsweg zunächst als Baustraße für seine Erdkabelarbeiten in der Region nutzen. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird der Verteidigungsweg erneuert und das Hochwasserschutzprojekt abgeschlossen“, so Asendorf.
Insgesamt werden im Rahmen des Projekts 870.000,- Euro in ein verbessertes Schutzniveau für die Ortschaften im Dreieck zwischen Weser und Aller investiert. Finanziert wird das Hochwasserschutzvorhaben mit Mitteln des Bundes und des Landes Niedersachsen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
10.12.2025
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