Hunte am Wehr Rechtern wird wieder ökologisch durchgängig
Mögliche Verkehrsbehinderungen auf der K48 während der Bauzeit
Rechtern/Barnstorf/Landkreis Diepholz – Südöstlich von Barnstorf im Landkreis Diepholz verhindert in Rechtern eine Wehranlage die ökologische Durchgängigkeit der Hunte. Durch den Einbau einer Riegel-Becken-Struktur in einem Wehrabschnitt soll die Passierbarkeit der Wehranlage für Fische und wirbellosen Kleinlebewesen wieder hergestellt werden. Im Auftrag des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) setzt die Mittelweser Tiefbau GmbH & Co. KG die Maßnahme um. Start ist in der letzten April-Woche, sofern die Wasserstände mitspielen. Ende Juni 2021 sollen die Arbeiten fertiggestellt sein. Während der Bauzeit kann es zu Behinderungen des Verkehrs auf der K48 im Bereich des Wehrs kommen.
Im Zentrum der Maßnahme steht der Bau eines sogenannten Raugerinnes in Riegel-Becken-Struktur. Das ist ein fischpassierbarer Gewässerabschnitt, der beckenförmig aus 14 Querriegeln mit Natursteinen erstellt wird. Am Wehr betragen die Wasserspiegelhöhenunterschiede aktuell bis zu 1,30 Meter und sind somit für Fische unüberwindbar. In der Riegel-Becken-Struktur werden von Becken zu Becken maximal zehn Zentimeter Wasserspiegelsprünge entstehen. Damit wird den Fischen an mindestens 300 Tagen im Jahr die Wanderung möglich. Der Einbau erfolgt lediglich in einem der drei Wehrfelder, um bei höheren Abflüssen weiterhin das Hochwasser problemlos über das neue Gerinne und die verbleibenden Wehrfelder abführen zu können.
Das Gerinne ist nach Maßgaben für die ökologische Durchgängigkeit konzipiert. Eine gleichzeitige Herstellung einer Passierbarkeit für Kanus war nicht möglich, die vorhandene Kanu-Einsatzstelle wird an das Ende des Gerinnes verlegt.
Gefördert wird die Maßnahme im Rahmen des ELER-Programms (Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) mit 436.000 Euro.
Artikel-Informationen
erstellt am:
19.04.2021
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