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Aktuelles aus der Naturschutzstation Ems

April 2016


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26.04.2016

Vogelfrühling an der Ems

Wer dieser Tage aus dem Fenster in unwirtlich nasskalte Gärten und Landschaften schaut, wird kaum der Jahreszeit angemessene Frühlingsgefühle spüren… Dabei sind Vogelhochzeiten, Brutgeschehen und auch Jungenaufzuchten schon seit geraumer Zeit im vollen Gange, bei einigen Arten bereits seit März und noch früher.

Natürlich setzen Kälte und Nässe vielen Arten zu, und sicher dürften auch Verluste nicht ausbleiben. Grundsätzlich aber ist die heimische Vogelfauna eingestellt auf solche Wetterkapriolen, die Elterntiere „hudern“ ihre Küken, schützen sie so mit ihrer Körperwärme gegen Auskühlung. Natürlich dürfen diese Phasen nicht zu lang anhalten, denn unterm Bauch des Elterntieres ist es warm – aber zu fressen gibt es nichts...


Binnenseits des Emsdeiches bei Emden hat sich auf einer Gewässerinsel eine Kolonie der grazilen Säbelschnäbler gebildet. Einige Tiere bebrüten bereits ihr meist aus 4 Eiern bestehendes Gelege.   Bildrechte: NLWKN
Binnenseits des Emsdeiches bei Emden hat sich auf einer Gewässerinsel eine Kolonie der grazilen Säbelschnäbler gebildet. Einige Tiere bebrüten bereits ihr meist aus 4 Eiern bestehendes Gelege.
Das Weibchen dieses Paares verharrt mit dicht über dem Wasser lang vorgestrecktem Hals und signalisiert damit seine Paarungsbereitschaft. Das Säbler-Männchen scheint anfangs noch nicht sehr interessiert…   Bildrechte: NLWKN
Das Weibchen dieses Paares verharrt mit dicht über dem Wasser lang vorgestrecktem Hals und signalisiert damit seine Paarungsbereitschaft. Das Säbler-Männchen scheint anfangs noch nicht sehr interessiert…
…wendet sich dann aber doch den Werbungsversuchen zu.   Bildrechte: NLWKN
…wendet sich dann aber doch den Werbungsversuchen zu.
Reiherentenerpel im Prachtkleid   Bildrechte: NLWKN
Reiherentenerpel im Prachtkleid
Bereits geschlüpftes Blässhuhnküken folgt dem Elterntier in die Röhrichtdeckung.   Bildrechte: NLWKN
Bereits geschlüpftes Blässhuhnküken folgt dem Elterntier in die Röhrichtdeckung.
Auch bei den Graugänsen sind bereits alle Küken geschlüpft. Die Gössel nehmen von Anfang an selbstständig Nahrung auf.   Bildrechte: NLWKN
Auch bei den Graugänsen sind bereits alle Küken geschlüpft. Die Gössel nehmen von Anfang an selbstständig Nahrung auf.
Beide Elterntiere bewachen aufmerksam die sich duckenden Jungen.   Bildrechte: NLWKN
Beide Elterntiere bewachen aufmerksam die sich duckenden Jungen.
in einem hochgewachsenen Pappelhain am Emsdeich bei Leer hat sich eine Saatkrähenkolonie gegründet.   Bildrechte: NLWKN
In einem hochgewachsenen Pappelhain am Emsdeich bei Leer hat sich eine Saatkrähenkolonie gegründet.
Die oft dicht an dicht gebauten Nester bestehen im Grundgerüst aus grobem Zweigmaterial, manche sind halbfertig und nicht besetzt.   Bildrechte: NLWKN
Die oft dicht an dicht gebauten Nester bestehen im Grundgerüst aus grobem Zweigmaterial, manche sind halbfertig und nicht besetzt.
Die Saatkrähe unterscheidet sich von der verwandten Rabenkrähe durch den typischen weißlich gefärbten, unbefiederten Schnabelgrund.   Bildrechte: NLWKN
Die Saatkrähe unterscheidet sich von der verwandten Rabenkrähe durch den typischen weißlich gefärbten, unbefiederten Schnabelgrund.
Laut geht es zu in der Saatkrähen-Kolonie!   Bildrechte: NLWKN
Laut geht es zu in der Saatkrähen-Kolonie!
„Streit und Zank“ sind in Saatkrähenkolonien unvermeidlich, besonders gern wird Material aus Nachbarnestern gestohlen.   Bildrechte: NLWKN
„Streit und Zank“ sind in Saatkrähenkolonien unvermeidlich, besonders gern wird Material aus Nachbarnestern gestohlen.
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22.04.2016

Masterplan Ems: Felduntersuchung zur Schaffung ästuartypischer Lebensräume

Gemäß Artikel 13 des „Masterplan Ems 2050“ sind typische tidebeeinflusste Lebensräume an der Ems wie Tideauwald, Röhricht oder Wattflächen zu schaffen. Dabei ist unter anderem auch das Potenzial für die Öffnung von Sommerdeichen aufzuzeigen. Diesem Zweck diente eine gemeinsame Exkursion von naturschutzfachlichen Mitarbeitern der Betriebsstelle Brake-Oldenburg und der Naturschutzstation.

An mehreren Stellen an der Unterems wurden in den Karten verzeichnete Sommerdeiche und Verwallungen in Augenschein genommen und ihr Zustand dokumentiert. Unter Berücksichtigung der Erfordernisse des Küstenschutzes und der Interessen der hier wirtschaftenden Landwirte wurden denkbare Maßnahmen vor Ort diskutiert. Im Rahmen der Vorgaben aus dem Masterplan Ems sollen das Thema bei der nächsten Sitzung des Arbeitskreises vorgestellt und die weitere Vorgehensweise besprochen werden.


Sommerdeich an der Ems  
Sommerdeich an der Ems
Grabenverwallung  
Grabenverwallung
Susanne Wille vom regionalen Naturschutz der Betriebsstelle Brake-Oldenburg bei der Kartierung im Gelände  
Susanne Wille vom regionalen Naturschutz der Betriebsstelle Brake-Oldenburg bei der Kartierung im Gelände
Ruhende und äsende Nonnengänse im Emsvorland  
Ruhende und äsende Nonnengänse im Emsvorland
Ästuartypische Lebensräume am Altarm Coldam: weite Röhrichtbereiche und aufwachsender Auwald  
Ästuartypische Lebensräume am Altarm Coldam: weite Röhrichtbereiche und aufwachsender Auwald


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18.04.2016

Brütende Austernfischer im Stadtgebiet von Leer

In unmittelbarer Nachbarschaft der Naturschutzstation hat sich ein Paar des Austernfischers eingefunden. Auf dem Flachdach eines vierstöckigen Wohnhauses haben die Vögel eine Mulde im Kies gescharrt und offensichtlich bereits mit dem Brüten begonnen.

Austernfischer als ursprünglich charakteristische Küstenvögel besiedeln seit rund 100 Jahren zunehmend auch binnenländische Gebiete. Anstelle nach Muscheln und Krebsen im Watt stochern sie dort im Grünland nach Würmern und Insekten. Normalerweise brüten sie dann auch in der Agrarlandschaft - seit etwa Anfang der 2000er Jahre aber werden daneben aus Siedlungsbereichen Bruten von kiesigen oder begrünten Flachdächern gemeldet. Der Vorteil liegt auf der Hand: Fuchs, Marder oder Katze stellen hier keine Gefahren für Gelege oder Küken dar.

Dennoch sind die ersten fünf Wochen bis zum Flüggewerden der Jungvögel nicht ungefährlich: Zwar können die Küken von ihren Eltern in luftiger Höhe mit herbeigeschafftem Futter versorgt werden. Als Nestflüchter verlassen sie jedoch alsbald die Nistmulde und erkunden die Umgebung. Wagen die immer mobiler werdenden Kleinen dann den Sprung vom Dachrand, geraten sie – sofern sie den Absturz unbeschadet überstehen – in der Stadt möglicherweise in sehr unwirtliche Gefilde…



Charakteristische Merkmale des Austernfischers sind der orangerote Schnabel und die rötlichen Augen.   Bildrechte: NLWKN
Charakteristische Merkmale des Austernfischers sind der orangerote Schnabel und die rötlichen Augen.
Brütender Austernfischer auf Leeraner Flachdach   Bildrechte: NLWKN
Brütender Austernfischer auf Leeraner Flachdach


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15.04.2016

Vorstellung der Naturschutzstation bei der Gemeinde Moormerland

Im Rahmen ihrer Vorstellungsrunde bei Behörden, Verbänden, Kommunen und anderen Akteuren der Emsregion besuchten Peter Pauschert und Heinrich Pegel heute Warsingsfehn. Im Rathaus der Gemeinde Moormerland wurden sie von Wigbert Grotjan, erster Gemeinderat und Leiter des Fachbereichs Bau und Planung sowie von Harm Busemann, Mitarbeiter der Bauverwaltung, begrüßt. Die Kollegen erläuterten Aufgaben und Ziele der im vergangenen Jahr gegründeten Naturschutzstation und boten ihre Unterstützung bei naturschutzfachlichen Fragestellungen rund um das Emsästuar an.

Zusammen mit Adolf Wilken vom Entwässerungsverband Oldersum, der kurzfristig ebenfalls zum Termin erschien, diskutierte die Runde im Anschluss das geplante neue Domizil der Naturschutzstation. Hier war nach langwierigem Verfahren die Wahl auf das alte Schöpfwerksmeisterhaus am Sauteler Siel gefallen, das der Unterhaltungsverband dem Land Niedersachsen angeboten hatte. Derzeit werden die bau- und planungsrechtlichen Genehmigungsunterlagen für die Umnutzung sowie für einige Umbauarbeiten durch den Eigentümer erarbeitet. Herr Grotjan begrüßte den Standort und stellte sein Einvernehmen im Rahmen der Gemeindebeteiligung in Aussicht.


Das ehemalige Sielwärterhaus am Sauteler Siel soll neues Domizil der Naturschutzstation Ems werden.   Bildrechte: NLWKN
Das ehemalige Sielwärterhaus am Sauteler Siel soll neues Domizil der Naturschutzstation Ems werden.
Blick vom Sielwärterhaus auf das Sauteler Siel und Schöpfwerk, hinten rechts die Bootsmarina an der Ems   Bildrechte: NLWKN
Blick vom Sielwärterhaus auf das Sauteler Siel und Schöpfwerk, hinten rechts die Bootsmarina an der Ems
Sielwärterhaus hinterm Deich vom Siel/Schöpfwerk aus gesehen   Bildrechte: NLWKN
Sielwärterhaus hinterm Deich vom Siel/Schöpfwerk aus gesehen
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