Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) – Das Regionalbüro für Niedersachsen
➔ Was macht das Regionalbüro ANK Niedersachsen?
Das „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ ist ein bundesweites Investitions- und Förderprogramm für den Schutz von Natur und Klima. Es schützt und stärkt Ökosysteme, wie Moore, Flussauen und Wälder und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum natürlichen Klimaschutz. Denn vor allem funktionsfähige und stabile Ökosysteme speichern langfristig Treibhausgase und fördern den Erhalt der biologischen Vielfalt. Das ANK schafft und nutzt daher Synergien zwischen Klimaschutz und dem Erhalt der Biodiversität.
Um Projekte zum natürlichen Klimaschutz vor Ort schnell und passgenau auf den Weg zu bringen und mit Maßnahmen der Landesebenen zu verzahnen, werden in den Ländern Regionalbüros des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz eingerichtet.
Das Regionalbüro ANK Niedersachsen ist somit Teil der Umsetzungsstruktur des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz und die zentrale Anlaufstelle für Fördermöglichkeiten des ANK und Vernetzung im Bundesland Niedersachsen. Das Regionalbüro ist angesiedelt im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Form einer Stabsstelle im landesweiten Naturschutz.
In Niedersachsen wird ein Schwerpunkt auf die zwei Handlungsfelder Moore sowie Flüsse, Seen, Auen gelegt.
Schwerpunkt Moore
Da Niedersachsen zu den moorreichsten Bundesländern gehört, wird ein Schwerpunkt auf den Schutz intakter Moore, die Wiedervernässung sowie die klimaschonende und biodiversitätsschonende Moorbewirtschaftung gelegt.
Moore haben eine große Bedeutung für den Klimaschutz. Natürliche und naturnahe Moore speichern Kohlenstoff in ihrem Torfkörper und können langfristig als CO2-Senke fungieren. Entwässerte Moore setzen hingegen große Mengen Treibhausgase frei, wenn Torf mit dem Luftsauerstoff in Kontakt kommt und mikrobiell zersetzt wird (s. Programm Niedersächsische Moorlandschaften/PDF).
Aufgrund starker Entwässerung sind kohlenstoffreiche Böden wie Moore die Quelle von ca. 18 % der gesamten jährlichen Treibhausgas-Emissionen in Niedersachsen (Niedersächsische Klimaschutzstrategie 2025/PDF). Eine Reduktion der Emissionen aus den entwässerten Moorflächen ist zentral für die Erreichung der Klimaziele auf Bundes- und Landesebene. Da aktuell ein Großteil der Moorböden landwirtschaftlich genutzt wird, besteht eine enge Kooperation mit dem Niedersächsischen Koordinierungszentrum Moorbodenschutz (KoMoor), um vermehrt nasse Bewirtschaftungsformen zu etablieren.
Natürliche und renaturierte Moore bieten zudem wichtige Lebensräume für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten, sodass Moorschutz einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten kann. Das Land Niedersachsen trägt hierbei eine besondere Verantwortung, da mehr als 70 % der Hochmoore Deutschlands hier zu finden sind.
Schwerpunkt Flüsse, Seen und Auen
Wasser ist die Grundlage für einen funktionierenden natürlichen Klimaschutz. Deshalb legt Niedersachsen beim natürliche Klimaschutz einen weiteren Schwerpunkt auf die Wiederherstellung des naturnahen Wasserhaushalts mit lebendigen Flüssen, Seen und Auen. Denn wenn Moore, Wälder und Böden austrocknen, verlieren sie ihre Fähigkeit, Kohlenstoff zu speichern.
Aufgrund zunehmend extremer Dürreperioden und Starkregenereignissen ist ein intakter Wasserhaushalt wichtiger denn je. Das Ziel besteht darin, das Wasser wieder stärker in der Landschaft zu halten und durch ein größeres und gleichmäßigeres Wasserangebot resiliente Gewässersysteme zu schaffen. So können intakte Auen Dürren vorbeugen und als Rückhalteraum einen vorbeugenden Hochwasserschutz bieten.
Intakte und abwechslungsreiche Flüsse und Seen sind zusätzlich Zentren der biologischen Vielfalt und bedeutsame Korridore im Biotopverbund.
Ein naturnaher Landschaftswasserhaushalt ist das verbindende Element, um auch die Maßnahmen der weiteren Handlungsfelder des ANK, insbesondere die des Wald-, Boden- und Moorschutzes, erfolgreich umzusetzen.
Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz sieht darüber hinaus auch Fördermöglichkeiten in den folgenden Handlungsfeldern vor:
- Meere und Küsten
- Wildnis und Schutzgebiete
- Waldökosysteme
- Böden als Kohlenstoffspeicher
- Natürlicher Klimaschutz auf Siedlungs- und Verkehrsflächen
Was macht das Regionalbüro ANK Niedersachsen?
Wir informieren zu allen Fördermöglichkeiten im Rahmen des ANK, helfen bei der Antragstellung und vernetzen Akteursgruppen in der Region. Wir unterstützen Sie, um eine passende Lösung für Ihre Ideen zu finden.
Unser Angebot richtet sich zum Beispiel an:
- Kommunen
- Naturschutzverbände und -stiftungen
- Wasser- und Bodenverbände
- Unterhaltungsverbände
- Flächenbesitzende
- Unternehmen
- Land- und forstwirtschaftliche Betriebe
- allgemeine Informationen zu natürlichem Klimaschutz und zum Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
- Beratung zu regionalen Fördermöglichkeiten
- Unterstützung und Begleitung bei der Antragstellung von ANK-Förderanträgen
- Beratung zu Lösungsansätzen bei Förderhemmnissen
- Informationsveranstaltungen zu natürlichem Klimaschutz zur Initiierung oder Unterstützung von Projekten
- zum Moorbodenschutz
- zur Renaturierung von Gewässern und Auen
- zur Wildnisentwicklung in Schutzgebieten - Wissenstransfer und regionale Vernetzung von Akteursgruppen im natürlichen Klimaschutz
- Kontakt zu überregionalen Fachstellen
Steckbriefe der ANK-Modellprojekte in Niedersachsen gibt es beim Bundesamt für Naturschutz (BfN):
Kontaktpersonen im Regionalbüro ANK Niedersachsen
| Leitung | |
| Konstantin Knorr Tel. 0511 / 3034-2161 konstantin.knorr@nlwkn.niedersachsen.de Göttinger Chaussee 76A, 30453 Hannover |
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| Unser Team ist in ganz Niedersachsen von verschiedenen Standorten aus aktiv. Wir unterstützen Sie gerne, kommen Sie auf uns zu! |
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| Schutz intakter Moore und Wiedervernässung | |
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Stella Gribbe |
Julia Chamier Glischinski |
| Koordinierungszentrum Moorbodenschutz (speziell zur Moorbewirtschaftung) |
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Valentin Lang |
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| Naturnaher Wasserhaushalt mit lebendigen Flüssen, Seen und Auen | |
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Imke Demitz |
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| Regionale Zuständigkeit für Großschutzgebiete und Wildnis-Entwicklung | |
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Klimamanagerin für Schutzgebiete |
Klimamanagerin für das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue |
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Sonja Lütgehetmann |
Dr. Bettina Soltmann |
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