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Strandaufspülung auf Norderney startet im August

Der NLWKN nimmt aufgrund der niedrigen Strandlage in den Buhnenfeldern Küstenschutzarbeiten am Westkopf vor


Luftaufnahme von Norderney mit Einzeichnung der Rohrleitung und des Baggerschiffs   Bildrechte: Stromann / NLWKN

Norden / Norderney. Der Schutz der ostfriesischen Inseln vor Sturmfluten ist eine der zentralen Aufgaben des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). In Kürze nimmt der NLWKN umfassende Küstenschutzarbeiten auf der Insel Norderney vor: 260.000 Kubikmeter Sand aus der Robbenplate werden großflächig in die Buhnenfelder am Norderneyer Westkopf eingespült.

Unter dem Schlagwort „Building with Nature“ plant und koordiniert der NLWKN die kommenden Aufspülarbeiten auf der Insel. Diese starten voraussichtlich Anfang August. Dann werden das große Baggerschiff Thor R, Spülrohre und Planierraupen am Strand zwischen Westbad und Januskopfzu sehen sein. Insgesamt zwölf Buhnenfelder zwischen den Buhnen F und H1 stehen bei den Arbeiten im Fokus. Vermessungen des NLWKN hatten hier gezeigt, dass das Strandniveau zuletzt deutlich abgenommen hatte. „Ein deutlich reduziertes Strandniveau birgt das Risiko, dass die Fußsicherungen und Einfassungen der Uferpromenade und Buhnen unterspült werden. Eine Gefährdung des gesamten Bauwerks wäre die Folge“, erklärt Prof. Frank Thorenz den dringenden Handlungsbedarf. Der Küstenschutzexperte und Leiter der NLWKN-Betriebsstelle Norden bittet angesichts der laufenden Sommersaison um Verständnis bei Insulanern und Urlaubsgästen: „Umfangreiche Küstenschutzmaßnahmen, die dem langfristigen Erhalt dieser schönen Insel dienen, sind leider nur im schmalen Zeitfenster der sturmflutfreien Zeit möglich.“ Je nach Wetterlage erwartet der Landesbetrieb, dass die erforderlichen Arbeiten etwa sechs Wochen andauern. Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen wird im 24-Stunden-Betrieb sieben Tage in der Woche gearbeitet.

Die Spülrohre werden vorbereitend voraussichtlich schon in der letzten Juli-Woche auf Norderney eintreffen. Dann wird eine rund 300 Meter lange, vormontierte Spülleitung mit Hilfe von Schleppern aus der dänischen Ostsee nach Norderney geschleppt und dort in ein Buhnenfeld eingeschwommen. Sie bildet die Verbindung des 84 Meter langen Baggerschiffs Thor R der dänischen Firma Rhode Nielsen A/S aus Kopenhagen mit dem Strandbereich. „An diese Leitung koppelt die mit einem Ladevolumen von 2.500 m³ ausgestattete Thor R im Zuge der Aufspülung an und pumpt ein Sand-Wasser-Gemisch auf den Strand. Der Sand wird so mit Unterstützung von Planierraupen gelenkt um lagert sich am Strand ab“, erklärt Prof. Thorenz den Aufspülprozess.

Insgesamt soll das Strandniveau so auf einer Gesamtstrecke von zwei Kilometern nach und nach erhöht werden. Bei den großflächigen Aufspülungen des Strandes handelt es sich um ein erprobtes Verfahren: Die Premiere in Deutschland fand 1951/52 auf Norderney statt. Zuletzt war die Insel 2019 Schauplatz einer Aufspülung, die sich als naturnahe Maßnahme zum Schutz vor den Angriffen des Meeres nicht nur auf Norderney, sondern weltweit bewährt hat.

Bei dem aktuellen Vorhaben gehen die Küstenschützer schrittweise vor: Beginnend am Anlandepunkt der Spülleitung wird jeweils ein Buhnenfeld aufgespült. Anschließend wird die Spülleitung mit Rohren bis zum nächsten Buhnenfeld verlängert, bis der gesamte Aufspülbereich fertiggestellt ist – ein Schauspiel auch für interessierte Inselgäste.

Im Interesse der eigenen Sicherheit bittet der NLWKN darum, die Aufspülung von der Promenade aus zu beobachten und die Absperrungen sowie Hinweise an der Baustellenfläche unbedingt zu beachten. Detaillierte Hintergrundinformationen über die Maßnahme und den Inselschutz von Norderney bietet eine Informationsbroschüre, die der Landesbetrieb vor Baubeginn digital auf der Webseite sowie als Auslage an der Baustelle zur Verfügung stellt.

Für die Planung und Umsetzung der aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes finanzierten Arbeiten sind insgesamt rund 3,5 Millionen Euro eingeplant.

Luftaufnahme von Norderney mit Einzeichnung des Aufspülbereichs   Bildrechte: Stromann / NLWKN
Auf Norderney fanden bereits mehrere Strandaufspülungen statt. Hier sind die Arbeiten am Strand zu sehen (Archivbild: NLWKN).   Bildrechte: NLWKN
Auf Norderney fanden bereits mehrere Strandaufspülungen statt. (Archivbild: NLWKN).
NLWKN-Logo Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
25.07.2025

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
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30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222

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