Hochwasserpartnerschaft Oberweser arbeitet an komplexen Themen für die Region
Weser jetzt auch Teil der Hochwasservorhersagezentrale des NLWKN
Region der Oberweser - Das Winterhochwasser 2023/2024 ist bei vielen in der Region der Oberweser in Erinnerung und verdeutlichte zudem den akuten Handlungsbedarf. Die seit 2021 bestehende Hochwasserpartnerschaft Oberweser mit seinen aktiven Mitgliedern - die Städte Rinteln, Hessisch Oldendorf, Hameln, der Gemeinde Emmerthal, den Samtgemeinden Bodenwerder-Polle und Boffzen sowie dem Leineverband - hat sich dieser Herausforderung auch bereits vor diesem außergewöhnlichen Hochwasser angenommen, arbeitet aber intensiv daran, den Hochwasserschutz in der Region permanent zu verbessern. Mit der Unterstützung durch die Kommunale Umwelt-AktioN (UAN e.V.) und dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) finden daher derzeit auf verschiedenen Gebieten des Hochwasserschutzes zahlreiche Aktivitäten statt. Beim jüngsten Treffen wurden unter anderem das neue Hochwasservorhersagemodell der Weser vorgestellt, Fortschritte bei technischen Maßnahmen besprochen und ein neues Informationsangebot für Bürger angekündigt. Ziel ist es, die Region auf zukünftige Hochwasserereignisse besser vorzubereiten – vor allem durch Zusammenarbeit, Transparenz und moderne Technik.
„Alle Mitglieder der Partnerschaft leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in ihren jeweiligen Kommunen. Da Hochwasser keine Grenzen kennt, ist der Zusammenschluss zu einer aktiven Partnerschaft ein großer Vorteil für die gesamte Oberweser-Region“, so Michel Radon vom Hochwasserkompetenzzentrum des NLWKN.
Zentrales Thema der jüngsten Sitzung des Steuerkreises der Hochwasserpartnerschaft war die Vorstellung des neuen Hochwasservorhersagemodells für die Weser. Claas Lünsdorf und Sebastian Meyer von der Hochwasservorhersagezentrale (HWVZ) des NLWKN erläuterten den aktuellen Stand. Das Modell befindet sich derzeit noch im pre-operationellen Betrieb, da Abstimmungen mit Nachbarbundesländern laufen. „Das Hochwasser 2023/2024 hat gezeigt, dass das Modell gut funktioniert“, betonte Meyer. Einschränkungen bei zukünftigen Hochwasserereignissen seien nicht zu erwarten.
In der Diskussion mit den Partnerkommunen wurde auch der Austausch über die Informationsbeschaffung vertieft. „Die HWVZ veröffentlicht ein Gesamtbild wesentlicher Hochwasserinformationen wie Messwerte und Warnmeldungen über die Homepage Pegelonline“, erklärt Lünsdorf.“ „Als neues Tool können über die Auswahl von konkreten Pegeln gebietsspezifische Überflutungsflächen für drei verschiedene Hochwasserlastfälle graphisch dargestellt werden.“
Neben den zuständigen Behörden müssen bei Hochwasser auch die Bürgerinnen und Bürger über die potentiellen Gefahren Bescheid wissen. Damit die Menschen in der Region rechtzeitig informiert werden beziehungsweise die wichtigen Informationswege kennen, um daraus die nötigen Entscheidungen zu treffen, hat Arbeitsgruppe „BürgerInfo“ ihre Arbeit aufgenommen. Auf der bevorstehenden Steuerkreissitzung im September dieses Jahres sollen erste Arbeitsergebnisse vorgestellt werden. Zudem sollen die Sachstände der derzeit elf priorisierten technischen Hochwasserschutzmaßnahmen besprochen und aktuelle Informationen zur Berechnung zum Überschwemmungsgebiet der Weser vom Hochwasserkompetenzzentrum des NLWKN vorgestellt werden.
Bildzeile: Drohnenaufnahme der Weser am Deich in Tündern während des Winterhochwasser 2023/2024 (Foto: Feuerwehr Hameln)
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erstellt am:
04.08.2025
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