Die Amphibien
Amphibien werden insgesamt in drei Ordnungen unterteilt: die Froschlurche, die Schwanzlurche und die Schleichenlurche. Bei uns in Deutschland kommen aber nur Froschlurche und Schwanzlurche vor. Dazu gehören Frösche, Kröten, Unken, Molche und Salamander. Lurch ist ein anderes Wort für Amphibien. In Deutschland kommen - von etwa 6000 Amphibienarten weltweit - nur 21 Arten vor. Alle 21 Arten sind geschützt.
Unterscheiden kann man Frosch- und Schwanzlurche an ihrer Körperform. Die Molche und Salamander (Schwanzlurche) haben einen lang gestreckten Körper und einen Schwanz. Sie bewegen sich kriechend fort. Frösche, Kröten und Unken (Froschlurche) haben keinen Schwanz und einen gedrungenen Körper. Außerdem sind die Hinterbeine bei ihnen deutlich länger und kräftiger als die Vorderbeine, wodurch sie sich hüpfend und laufend fortbewegen können.
Amphibien sind wechselwarm. Das bedeutet, dass sich ihre Körpertemperatur mit der Temperatur der Umgebung ändert. Dadurch sind sie im Winter, wenn es kalt ist, viel unbeweglicher. Erst wenn es im Frühling wieder wärmer wird, werden sie wieder beweglicher.
Die Haut der Amphibien ist glatt und feucht oder wie bei Kröten trocken und mit Warzen versehen.
Amphibien werden von vielen unterschiedlichen Tieren gefressen. Vor allem verschiedene Vögel, Fische und der Waschbär sind ihre Feinde. Sie können sich vor diesen aber nicht aktiv verteidigen. Deshalb nutzen sie andere Strategien. Viele Amphibien könne sich gut tarnen oder wehren sich mit Gift oder stinkenden Gerüchen, die sie über die Haut absondern können. So wie auch Knoblauchkröte Lucy.
Selbst fressen Amphibien so ungefähr alles, was kleiner als sie selbst ist und sich bewegt - vor allem Insekten. Die Larven von Froschlurchen sind jedoch hauptsächlich Pflanzenfresser und Molchlarven fressen kleine Wassertiere.
Fun fact: Frösche haben keine Zähne.
Lebensweise
Die Lebensweise der Amphibien ist etwas außergewöhnlich und besonders. Sie leben an Land und im Wasser.
Im Frühjahr wandern die Amphibien zur Fortpflanzung zum Gewässer. Dort legen sie Eier ab – die Eier nennt man auch Laich. Danach begeben sich viele wieder an Land in ihr Sommerquartier. Manche, wie der Teichfrosch, bleiben aber das ganze Jahr am Teich.
Im Winter befinden sich Amphibien meist eingegraben im Boden, unter Wurzeln, Ast- und Laubhaufen oder in Erdlöchern. Das kann auch in deinem Garten sein.
Metamorphose
Aus Eiern werden Kaulquappen und aus Kaulquappen werden Frösche.
Amphibien werden im Wasser geboren, verbringen aber den Großteil ihres Lebens an Land. Erwachsene Amphibien legen ihren Laich in die Gewässer. Aus den kleinen Eiern schlüpfen die Larven. Die Eier sehen ganz anders aus als zum Beispiel Vogeleier. Eier von Amphibien sind schwarz und ganz klein und werden höchstens bis zu 2,8 mm groß. Um die Eier herum befindet sich eine glibberige, durchsichtige Masse (die Gallerte), die die Eier vor Austrocknung und Feinden schützt. Einige Amphibienarten legen bis zu 6.000 Eier pro Jahr, wohingegen andere nur bis zu 250 Eier pro Jahr legen.
Die Larven atmen wie Fische durch Kiemen. Die Larven von Kröten, Fröschen und Unken nennt man Kaulquappen. Die geschlüpften Larven bleiben einige Wochen oder sogar Monate im Wasser. In dieser Zeit entwickelt sich ihr Körper. Denn um an Land leben zu können, muss sich ihr Körper stark verändern. Diese Verwandlung nennt man „Metamorphose“.
Am Anfang sehen die Kaulquappen aus wie kleine Kugeln mit Schwanz. Die Larven von Molchen sehen etwas anders aus als Kaulquappen. Sie haben keinen kugeligen Körper und besitzen am Kopf ein paar Büschel. Das sind die Kiemen, die sich bei Molchlarven außen am Kopf befinden. Wenn die Larven älter werden, wachsen ihnen Hinterbeine und Vorderbeine. Außerdem bildet sich bei Froschlurchen der Schwanz zurück. Bei Schwanz- und Froschlurchen werden die Kiemen mit der Zeit durch Lungen ersetzt, damit sie an Land atmen können. Aus den schwimmenden Larven entwickelt sich also ein Amphibium mit vier Beinen. Nach dieser Entwicklung klettern die jungen Amphibien ans Ufer und gehen an Land. Die Tiere sind noch sehr klein, sind aber schon vollständig entwickelt. Frühestens im nächsten Jahr sind sie dann groß genug, um selbst Nachwuchs zu produzieren und Laich im Gewässer abzulegen.
Erwachsene Amphibien, die an Land gehen, atmen dann aber nicht nur wie wir Menschen über die Lungen, sondern auch über die Haut. Ihre feuchte und dünne Haut kann nämlich Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen.
Die meisten erwachsenen Amphibien gehen im Laufe ihres Lebens nur noch ans Wasser, um sich fortzupflanzen und zu laichen. Aber einige, wie z. B. Teichfrösche, verbringen fast das ganze Jahr am Gewässer - ein Großteil überdauert sogar im Winter eingegraben im Gewässerboden..
Eine Ausnahme stellt der Feuersalamander dar. Dieser legt keine Eier ab. Denn die Larven entwickeln sich über 10 Monate hinweg im Bauch der Mutter. Feuersalamander gebären somit schon entwickelte Larven.
Hier kannst du die Metamorphose noch einmal nachlesen und findest Bilder von der Verwandlung: Tierkinder bei den Amphibien (NaturDetektive beim BfN)