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Gewässerallianz Niedersachsen

Die Fließgewässerentwicklung in Verbindung mit Auenrenaturierungen ist zum tragenden Element bei der Bewältigung aktueller klimatischer Herausforderungen geworden. Es müssen die Gewässerauen im Zusammenhang mit der Fließgewässerentwicklung wieder renaturiert und angebunden werden.

Zur Bewältigung dieser Herausforderungen ist die Gewässerlandschaft in Zusammenarbeit mit allen Akteuren zielgerichtet und unter Berücksichtigung der interdisziplinären Belange im Konsens zu entwickeln und die Baumaßnahmenumsetzung zu intensivieren. Eine intakte Gewässerlandschaft kann zur Klimafolgenanpassung beitragen, erzielt ein natürliches Wassermengenmanagement und ist naturschutzfachlich sowie biologisch von großer Bedeutung. Im Fokus stehen hierbei funktionsfähige natürliche Ökosysteme und ihre Biodiversität, als Basis auch für unseren gesamtgesellschaftlichen Nutzen.

Das Ziel der „Gewässerallianz Niedersachsen“ ist die naturnahe und klimaresiliente Entwicklung der Fließgewässer und ihrer Auen unter Betrachtung der wasserwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Anforderungen, als Beitrag zur Zielerreichung insbesondere der EG-WRRL, EG-HWRM-RL und FFH-RL. Eine zeitgemäße Wasserbewirtschaftung schafft Synergien u.a. bezüglich Biotopverbund und Wassermengenmanagement und gewinnt auf das ganze Land Niedersachsen übertragbare Erkenntnisse über die Zielerreichung der Vorhaben.


Aufbau und Finanzierung

Die Gewässerallianz ist von einer engen Kooperation zwischen den Projektpartnern und dem Land Niedersachsen geprägt. In der Betriebsstelle Lüneburg, Geschäftsbereich 3 „Oberirdische Gewässer“, engagieren sich zwei Gesamtprojektkoordinatoren und setzen sich bei der Auswahl von geeigneten Maßnahmen und Finanzierungsmöglichkeiten unterstützend ein, sowie bei der strategischen Weiterentwicklung des Projektes „Gewässerallianz“.

Die Gewässerallianz Niedersachsen deckt bisher mit 16 Gewässerallianzen ca. 34,5% der Fläche Niedersachsens ab, siehe Projektkulisse Gewässerallianz Niedersachsen, Kartenübersicht. Die räumliche Verortung einer Gewässerallianz setzt sich aus den Grenzen der jeweiligen Projektpartner der jeweiligen Wasser- und Bodenverbände, oder auch Landschaftspflegeverbände zusammen.

Das Land gewährt dem Projektpartner zur Erledigung der Aufgaben einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 80% für Personal, Sach- und Nebenkosten sowie eine Verwaltungspauschale. Es sind Gewässerkoordinatorinnen oder Gewässerkoordinatoren für die Allianz tätig. In Einzelfällen übernehmen Planungs- oder Ingenieurbüros diese Tätigkeit.

Zusätzlich wird zum Zwecke der verstärkten Umsetzung von kleineren Entwicklungs- und Ergänzungsmaßnahmen an Schwerpunktgewässern und deren Auen eine Zuwendung von 50.000,- EUR / Jahr als nicht rückzahlbare Projektförderung (Vollfinanzierung) als Baugeld gewährt. In Einzelfällen kann der Betrag nach Zustimmung durch das Land auf 80.000,- EUR / Jahr erhöht werden.

Am 1.05.2025 begann bereits in Folge die 5. Projektphase.

Handlungsgrundsätze und Maßnahmenumsetzung

Die GewässerkoordinatorInnen wirken proaktiv und entwickeln vornehmlich naturnahe Maßnahmen. Sie akquirieren Fördermittel und setzen diese Projekte unter Einbeziehung von Fachbüros sowie sonstigen qualifizierten Akteuren und Partnern um. Sie sind das Gesicht und der Ansprechpartner vor Ort, auch für Naturschutzvereine oder Stiftungen, die Projekte der Umsetzung von Fließgewässer – oder Auenrenaturierungen umsetzen wollen. Dabei geht es auch um den Aufbau von Kommunikationsstrukturen, Öffentlichkeitsarbeit und akzeptanzverbessernde Maßnahmen, insbesondere für die nötige Flächenakquise bzw. -management. Es werden lokale und regionale Kooperationspartner wie das ArL, Landvolk, Umweltverbände u.ä. eingebunden.

Auf der Grundlage ihrer besonderen Orts- und Sachkenntnisse handeln sie auf Basis einer selbst erarbeiteten und mit dem Land abgestimmten Projektskizze. Dabei wird auf vorhandene, geeignete Gewässerentwicklungs – oder Umsetzungsplänen u.ä. sowie auf FFH-Managementplänen aufgebaut.

Neben der Entwicklung baulich-gestalterischer Maßnahmen sind auch die im Rahmen der Gewässerunterhaltung möglichen Inhalte der Pflege und Entwicklung zu ermitteln und umzusetzen.

Netzwerk der Gewässerallianz

Die Gesamtprojektkoordinatoren sorgen für den Austausch der verschiedenen Projektpartner untereinander, organisieren regelmäßige Fachaustausche, Besprechungen der Koordinator:innen oder Fortbildungen.


- Gewässerallianz Aller-Ohre-Ise (Aller-Ohre-Ise-Verband, Gifhorn)

- Gewässerallianz Ilmenau (Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Uelzen, Uelzen)

- Gewässerallianz Luhe-Seeve-Este (Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverband Luhe, Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverband Seeve und der Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverband Este, Winsen (Luhe))

- Gewässerallianz Große Aue (Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverband Große Aue, Mellinghausen)

- Gewässerallianz Hunte-Ochtum (Hunte-Wasseracht, Großenkneten in Kooperation mit Ochtumverband, Harpstedt)

- Gewässerallianz Wümme (Unterhaltungsverband Mittlere Wümme, Rotenburg (Wümme))

- Gewässerallianz Obere Hunte (Unterhaltungsverband Obere Hunte, Bad Essen)

- Gewässerallianz Leine (Leineverband, Northeim)

- Gewässerallianz Weserbergland (Unterhaltungsverband Bever-Holzminde, Holzminden in Kooperation mit UHV Lenne, Eschershausen und UHV Schwülme, Uslar)

- Gewässerallianz Aller-Böhme (Dachverband Aller-Böhme, Walsrode)

- Gewässerallianz Leine-Westaue (Unterhaltungsverband West- und Südaue in Kooperation mit dem UHV Mittlere Leine, Barsinghausen)

- Gewässerallianz Hache-Mittelweser (Mittelweserverband in Kooperation mit dem Wasser- und Bodenverband Hache und Hombach, Syke)

- Gewässerallianz Wietze (Unterhaltungsverband Wietze, Uetze)

- Gewässerallianz Alpe-Leine-Meerbach (UHV Alpe-Schwarze Riede in Kooperation mit dem UHV Untere Leine, dem ULV Meerbach und Führse und dem Kreisverband für Wasserwirtschaft, Nienburg)

- Gewässerallianz Jeetzel-Seege (Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Lüchow-Dannenberg, Dannenberg)

- Gewässerallianz Mittlere Oker (Wasserverband Mittlere Oker)

Das Projektpartner sind in der Region gut vernetzt und kooperieren mit allen Akteuren und Stakeholdern der Gewässerlandschaft. Ein gegenseitiges voneinander Lernen und „Best Practices“ sind Mehrwerte, die eine Gewässerallianz darüber hinaus bietet.

Engagieren Sie sich für naturnahe Gewässer oder sind an Renaturierungsmaßnahmen interessiert?

Sprechen Sie uns an!

Ihre Gesamtprojektkoordinatoren der

Gewässerallianz Niedersachsen



Projektkulisse Gewässerallianz   Bildrechte: NLWKN

Projektkulisse Gewässerallianz Niedersachsen, Kartenübersicht (Stand 2025)

Lenne   Bildrechte: NLWKN

Renaturierung der Lenne

Meiße   Bildrechte: NLWKN

Kieseinbau in der Meiße

Rhume   Bildrechte: NLWKN

Umbauarbeiten am Rhumewehr

Hunte   Bildrechte: NLWKN

Sohlgleite in der Hunte

Fintau   Bildrechte: Gerken

Altarm an der Fintau

Meiße   Bildrechte: NLWKN

Totholz in der Meiße

Allgemeine fachlichen Informationen zur Gewässerallianz

  Aktionsprogramm Niedersächsische Gewässerlandschaften
(PDF, 10,31 MB)

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.03.2015
zuletzt aktualisiert am:
04.08.2025

Ansprechpartner/in:
Thorben Lassen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Projektkoordinator Gewässerallianz
Adolph-Kolping-Straße 6
21337 Lüneburg
Tel: 041312209174

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