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Zur Situation von Feldhamster, Baummarder und Iltis in Niedersachsen

Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen


Heft 32 (1994), 61 S., 42 Abb. u. Tab., 3 Verbreitungskarten, vergriffen

Beiträge

Zur Situation des Feldhamsters (Cricetus cricetus) in Niedersachsen
von Bärbel Pott-Dörfer und Hartmut Heckenroth

Inhalt
1 Einleitung
2 Material und Methoden
3 Ergebnisse
4 Diskussion
5 Zusammenfassung
6 Schrifttum
7 Mitarbeiterinnen, Danksagung

5 Zusammenfassung
Die trotz Inkrafttreten der Bundesartenschutzverordnung vom 25.8.1980 fortgesetzte Verfolgung des Hamsters und die Darstellung von großräumigen Hauptschadensgebieten durch die Landwirtschaftskammer Hannover (u. a. über das Verbreitungsgebiet des Hamsters hinaus) waren Anlass, Datenmaterial zur Beurteilung der Situation des Hamsters in Niedersachsen zu sammeln. Es erfolgte eine Untersuchung auf 19 Probeflächen von insgesamt 392,5 ha in den Jahren 1985-1989 und eine landesweite Erfassung im Rahmen des niedersächsischen Tierarten-Erfassungsprogramms unterstützt durch ein Merkblatt sowie gezielte Umfragen.

Das Ergebnis zeigt einen starken Bestandsrückgang des Hamsters insbesondere im Hauptverbreitungsgebiet und weniger an der Verbreitungsgrenze, die weitgehend durch die Begrenzung der Börden festgelegt ist.

Ursachen für den starken Bestandsrückgang des Hamsters sind die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung sowie die Versiegelung der Landschaft durch Bebauung, die ein Artenhilfsprogramm in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft erforderlich machen.

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Zur Situation des Baummarders (Martes martes) in Niedersachsen
von Bärbel Pott-Dörfer

Inhalt
1 Einleitung
2 Methode
3 Ergebnisse
4 Diskussion
5 Zusammenfassung
6 Schrifttum
7 MitarbeiterInnen, Danksagung
8 Anhang

5 Zusammenfassung
Da ein Überblick über die Situation des Baummarders in Niedersachsen bisher nicht vorliegt, er aber aufgrund der Verordnung über Sonderbestimmungen für Jagdzeiten des Bundesministers und Landesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vom 16.10. bis 28.2. bejagt werden kann, wurde mit der Materialsammlung begonnen. Das seit Frühjahr 1989 von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen am niedersächsischen Tierarten-Erfassungsprogramm und Mitgliedern der Landesjägerschaft Niedersachsen zusammengetragene Datenmaterial wurde mit dem von WOLFF (1989) und dem Trend in den Streckenberichten verglichen. Der Baummarderbestand scheint in Niedersachsen abzunehmen, was vor allem auf die Lebensraumzerstörungen, hier insbesondere durch Forstwirtschaft sowie Erschließung und Zerschneidung von größeren Waldgebieten zurückzuführen ist. Weitere Untersuchungen zu Bestandsentwicklung und Populationsdichte sind erforderlich. Die Einstufung des Baummarders in die »Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Säugetierarten« als potenziell gefährdet weist auf die derzeitige Situation hin.

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Zur Situation des Iltisses (Mustela putorius LINNE, 1758) in Niedersachsen – Darstellung der Verbreitung, des Bestandes und der Bestandsentwicklung nach Jagdstrecken und Literatur
von Karin Rabe

Inhalt
1 Einleitung
2 Gesamtverbreitung
3 Verbreitung in den alten Ländern der Bundesrepublik Deutschland
4 Erfassung des Iltisvorkommens innerhalb der einzelnen Landkreise Niedersachsens anhand von Jagdstrecken
5 Methoden

5.1 Vergleichende Betrachtung der Landkreise/kreisfreien Städte untereinander Ergänzende
5.2 Informationen zu den einzelnen Landkreisen/kreisfreien Städten Niedersachsens
5.3 Zusätzliche Betrachtung von Harz und Inseln
6 Ergebnisse
6.1 Vergleichende Betrachtung der Landkreise/kreisfreien Städte untereinander
6.2 Ergänzende Informationen zu den einzelnen Landkreisen/kreisfreien Städten Niedersachsens
6.3 Regierungsbezirk Braunschweig
6.4 Regierungsbezirk Hannover
6.5 Regierungsbezirk Lüneburg
6.6 Regierungsbezirk Weser-Ems
6.7 Zusätzliche Betrachtung von Harz und Inseln
7 Ursachen der Gefährdung und Schutzmaßnahmen
8 Zusammenfassung
9 Literatur
10 Anhang

8 Zusammenfassung
Im Auftrag der Fachbehörde für Naturschutz wurden 1987 anhand von Jagdstreckenauswertungen und zusätzlichen Befragungen der Jägerschaft Daten zum Vorkommen und zur Verbreitung vom Iltis (Mustela putorius L.) erhoben.

Bei einem Vergleich der Jagdstrecken innerhalb der alten Bundesländer ergibt sich für das Saarland ein leichter, für Schleswig-Holstein ein starker Abfall der Streckenergebnisse. Nordrhein-Westfalen, Rheinland- Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen weisen gleich bleibende Iltisstrecken auf. In den anderen Bundesländern wurden nur unvollständige oder keine Daten gesammelt.

Die Streckenberichte für Niedersachsen werden eingehender untersucht. Iltisse sind in diesem Bundesland gegenwärtig flächendeckend vertreten. Die einzige Ausnahme bilden die Ostfriesischen Inseln, auf denen diese Art gänzlich fehlt. Im küstennahen Bereich sowie in großen Teilen des Berg- und Hügellandes sind die Jagdstrecken gering. Die höchsten Streckenergebnisse wurden in den Städten Osnabrück und Braunschweig sowie in den Landkreisen Grafschaft Bentheim und Emsland erreicht. Hier kommt es in keinem Fall zu einem Rückgang der Iltisstrecken. Die Strecken sind innerhalb des betrachteten Zeitraums stabil bis ansteigend.

Von insgesamt 47 Landkreisen und kreisfreien Städten liegen für den Untersuchungszeitraum von 1979/80 bis 1985/86 in nur 21 Fällen kontinuierliche Daten vor, die einen direkten Vergleich ermöglichen. Es werden Streckenabnahmen in 17 Fällen (81 %) festgestellt, Streckenzunahmen in nur 3 Fällen (14 %) und einmal (5 %) ergibt sich der gleiche Wert für die verglichenen Zeiträume. Wird bei einer großzügigen Auslegung von Abweichungen bis zu +/- 10% von stabilen Strecken ausgegangen, ergibt sich immerhin noch in 12 Fällen (57 %) eine Abnahme und nur einmal (5 %) eine Streckenzunahme. 8 Strecken (38 %) wären danach als mehr oder weniger stabil zu bezeichnen.

Die Verlängerung des Untersuchungszeitraums (vor 1979/80) auf 17 und mehr Jahre ist in 9 Fällen möglich. In den Landkreisen Celle, Leer, Nienburg, Osterholz Scharmbeck, Salzgitter und Stade wird dadurch der festgestellte Streckenrückgang erhärtet. Für den Landkreis Holzminden kann er nicht bestätigt werden. Im Landkreis Verden wurden zwar im jüngeren Untersuchungszeitraum die wenigsten Iltisse erlegt, der Streckenrückgang ist jedoch nicht kontinuierlich. Die für Lüchow-Dannenberg festgestellte geringfügige Streckenzunahme muss bei der Betrachtung eines längeren Zeitraums korrigiert werden. Auch hier sind die Strecken rückläufig.

In Niedersachsen kann überwiegend von einem Rückgang der Jagdstrecken ausgegangen werden, wobei unklar bleibt, ob der Grund hierfür in einer Abnahme der Populationsdichte der Iltisse zu suchen ist oder in einem möglicherweise geringer gewordenen Jagddruck seine Erklärung findet. Gefährdet ist der Iltis durch die Zerstörung seines Lebensraums.

Der stark gestiegene Flächenverbrauch für Siedlungen und Verkehrswege engt den Lebensraum des Iltisses immer weiter ein. Noch gravierender wirken sich intensivierte Flächennutzungen und die damit verbundenen Verluste an Landschaftsstrukturen und Feuchtgebieten aus.
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Feldhamster, Baummarder   Bildrechte: NLWKN
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Veröffentlichungen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover
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Fax: +49 (0)511 / 3034-3501

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