Offshore-Infrastruktur im Hafen Cuxhaven wird weiter verbessert
NLWKN genehmigt weiteren Liegeplatz für Jack-up-Schiffe // Presseinformation vom 10. Januar 2013
Ein weiterer Schritt zum Ausbau des Offshore-Basishafens Cuxhaven ist getan. Der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) erteilte der Niedersachsen PortsGmbH & Co.KG (NPorts) Cuxhaven nach einem nur sechs Wochen dauernden Verfahren die Genehmigung für Änderungen am Liegeplatz 8, die die Nutzung mit Jack-up-Schiffen ermöglichen. Umweltminister Stefan Birkner sagte: „Niedersachsen kommt eine Schlüsselrolle beim Ausbau der Windenergie zu und zeigt einmal mehr, dass es seine Hausaufgaben macht. Vor unserer Küste sollen Offshore-Windparks mit jeweils mehreren hundert Megawatt Leistung entstehen. Für die Errichtung der Offshore-Windenergieanlagen bestehen hohe Anforderungen an das gesamte Spektrum der Logistik. Insbesondere die Häfen müssen als Voraussetzung für die Errichtung von Windparks auf hoher See den entsprechenden Anforderungen gerecht werden“.
Claudia Wiens vom NLWKN Lüneburg ergänzte: „Künftig können nicht nur am Liegeplatz 9, sondern auch am Liegeplatz 8 die Spezialschiffe die Bauteile für Offshore-Windanlagen umschlagen“. Die jetzt erteilte Genehmigung ergänze den im Januar 2009 erlassenen Planfeststellungsbeschluss für den Liegeplatz 8.
Ein solcher Jack-up-Liegeplatz ist bereits im Bereich des Liegeplatzes 9 realisiert und in Betrieb. „Durch die positive Resonanz auf den Jack-up-Liegeplatz 9, der seit seiner Inbetriebnahme nahezu durchgängig belegt ist, ist ein weiterer Jack-up-Liegeplatz erforderlich geworden“, heißt es in einer Pressemitteilung des NLWKN.
Die Sohle in der Elbe vor dem Liegeplatz 8 besteht überwiegend aus Böden, die die schweren Lasten der Jack-up-Schiffe nicht aufnehmen können. Um die Standsicherheit der Spundwand durch das unkontrollierte Einsinken der Beine der Jack-up Schiffe nicht zu gefährden,muss der natürlich anstehende Boden in diesem Bereich bis zu einer Tiefe von 4,5 Meter ausgetauscht werden. Deshalb wird der nicht tragfähige Boden im Bereich der Kaianlage ausgebaut und durch Sand, Kies und Steine aus Naturbruchsteinen ersetzt. Das ausgebaute Material (etwa 60.000 Kubikmeter) wird auf Schuten zu einer genehmigten Verbringstelle in der Außenelbe gebracht. Die Kosten für die notwendigen baulichen Maßnahmen betragen ca. 2,5 Millionen Euro.
Jack-up-Schiffe können sich mit Hilfe hydraulisch betriebener Beine – sogenannte Jack-up-Legs – auf dem Grund aufstellen. Damit ergibt sich eine stabile Arbeitsplattform, von der aus unabhängig vom vorbeifahrenden Schiffsverkehr und vom Seegang gelieferte Offshore-Anlagenübernommen werden können. Während der Fahrt sind die Beine angehoben. Erst aufder vorgesehenen Position werden diese abgesenkt und das Schiff hebt sich aus dem Wasser. Die Schiffe sind mit einem großen Schwerlastkran ausgestattet, mit dem die bis zu 1000 Tonnen wiegenden Offshore-Anlagenteile von Land aufgenommen, verladen und auf See installiert werden können.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass der Einsatz von Jack-up Schiffen die Arbeitsabläufe bei der Installation von Offshore-Windenergieanlagen enorm vereinfacht. Durch die Umstellung auf Jack-up-Schiffe fallen landseitige Krananlagen und Transportschiffe weg. Das Jack-up-Schiff kann autark die Verladung, Verschiffung und Aufstellung vornehmen. Die Herstellungskosten für die Offshore Windkraftanlagen können somit enorm gesenkt werden.
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erstellt am:
10.01.2013