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Hoher Besuch bei zwei Renaturierungsprojekten des NLWKN

Staatssekretär Frank Doods vom Niedersächsischen Umweltministerium informiert sich über das Integrierte EU LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“


Staatssekretär Frank Doods vom Niedersächsischen Umweltministerium informiert sich über zwei Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen des Integrierten EU LIFE-Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ des NLWKN   Bildrechte: Tom Kutter, NLWKN
Staatssekretär Frank Doods informiert sich über zwei Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen des Integrierten EU LIFE-Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ des NLWKN

Schneverdingen/Landkreis HeidekreisHoher Besuch in der Lüneburger Heide: Frank Doods, Staatssekretär des niedersächsischen Umweltministeriums, informiert sich über zwei Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen des Integrierten EU LIFE-Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Doods besucht, nach einem kurzen Festakt im Walderlebniszentrum Ehrhorn, zwei Projekte zur Renaturierung von Binnendünen und nährstoffarmen Teichen in der Lüneburger Heide.

„Die FFH-Gebiete unter Schutz zu stellen ist eine der dringendsten Aufgaben der niedersächsischen Naturschutzverwaltung geworden“, sagt Staatssekretär Doods. „Eine Verordnung allein hilft den Arten und Biotopen jedoch wenig. Es ist darüber hinaus wichtig, für die einzelnen FFH-Gebiete Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen festzulegen - und diese dann auch praktisch umzusetzen.“


In dem EU-Projekt stehen nährstoffarme Lebensräume auf Sand in der biogeografischen atlantischen Region Deutschlands im Fokus. Diese sind nach Europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie aus dem Jahr 1992 geschützt und drohen, sich immer weiter zu verschlechtern. Über eine Projektlaufzeit von zehn Jahren sollen die in Niedersachsen und in Nord-Rhein-Westfalen vorhandenen Heidelandschaften mit ihren artenreichen Sandtrockenrasen, den nährstoffarmen Stillgewässern und eingestreuten Binnendünen in ihrem Erhaltungszustand verbessert beziehungsweise wiederhergestellt werden.

Seit dem Start des Integrierten LIFE-Projektes 2016 hat der NLWKN in Niedersachsen etwa 70 Naturschutzvorhaben umgesetzt. Neun Projekte wurden allein in der Lüneburger Heide realisiert. Weitere Vorhaben sind in Planung. Zur Fertigstellung von zwei beispielhaften Projekten reist nun Umwelt-Staatssekretär Frank Doods in die Heide, um sich über das Projekt sowie zu zwei fertig gestellten Renaturierungsflächen zu informieren. Ausgehend vom Walderlebniserlebniszentrum Ehrhorn in Schneverdingen der Niedersächsischen Landesforsten (NLF) geht es zu Fuß in die Sandlandschaft Ziegenbergdüne. Hier halten die NLF schon seit vielen Jahren eine Binnendüne im Wald offen. Im Rahmen des Projekts wurde nun auf Teilflächen der Düne der Oberboden abgezogen und der blanke Sand freigelegt, damit sich wieder Magerrasenflächen auf der Düne ausbreiten können. Auch zwei weitere Dünenflächen in der Umgebung hat der NLWKN in enger Zusammenarbeit mit den Landesforsten im Zuge des Projekts aufgewertet.

Im Anschluss geht es mit dem Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide e.V. (VNP) an die Holmer Teiche. Im Rahmen des Projekts wurden hier ein Damm repariert, elf regulierbare Ablaufbauwerke, sogenannte Teichmönche erneuert und mehrere Teichböden flach abgetragen. So können besonders geschützte Pflanzen der Teichbodenvegetation gefördert werden.

„Alle Biotope und Arten, die im Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ gefördert werden, sind von regelmäßiger Pflege und/oder Berücksichtigung in der Bewirtschaftung abhängig. Daher werden alle Vorhaben in diesem LIFE Projekt mit Partnern umgesetzt, die sich anschließend auch um die Pflege der Flächen kümmern“, sagt Tom Kutter, Projektkoordinator beim NLWKN. Diese Partner vor Ort sind zum Beispiel die Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise, die Niedersächsischen Landesforsten, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Gemeinden, Verbände und ökologische Stationen. NLWKN-Mitarbeiter unterstützen auf Wunsch auch vor Ort, zeichnen zum Teil gemeinsam mit den Partnern die Maßnahmen in der Fläche aus und erstellen die entsprechenden Karten und Genehmigungsunterlagen. Sie übernehmen Ausschreibung, Auftragswesen, Abrechnung und das Monitoring. Die Auswahl der Einzelprojekte erfolgt jeweils für eine Projektphase von 2,5 Jahren durch den NLWKN im engen Dialog mit den Partnern. Dieser im Rahmen des Projekts angebotene Service der Fachbehörde für Naturschutz, verbunden mit dem Austausch und der Qualifikation durch gezielte Fortbildungsangebote und durch die Umsetzung und Begleitung der Projekte selbst, bildet einen wesentlichen Unterschied zur Regelförderung. Sowohl die Partner vor Ort als auch der NLWKN profitieren von dieser Zusammenarbeit.

Für Rückfragen zum Gesamtprojekt steht Ihnen das IP-LIFE-Team des NLWKN zur Verfügung (Tel.: 0511/3034-3352, E-Mail:
Thomas.Kutter@nlwkn-h.niedersachsen.de). Für weitere Informationen bzgl. der Maßnahmen im Forstamt Sellhorn wenden Sie sich bitte an Oliver Richter (Tel.: 05194/9894-29, E-Mail: Richter, Oliver.Richter@nfa-sellhorn.niedersachsen.de). Für Rückfragen zu den Holmer Teichen wenden Sie sich bitte an Dirk Mertens vom Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide e.V. (Tel.: Dirk Mertens 05198-9824324, E-Mail: mertens@verein-naturschutzpark.de).

Das Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“

Die Maßnahmen in der Lüneburger Heide sind Teil des von der Europäischen Union geförderten Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ zum Erhalt der biologischen Vielfalt, das gemeinsam von den Ländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachen umgesetzt wird. Charakteristische Biotope der atlantischen biogeographischen Region, wie zum Beispiel Heide- und Dünenlandschaften, artenreiche Borstgrasrasen und nährstoffarme Stillgewässer, sollen dabei nachhaltig aufgewertet werden. Auch die Bestände der für diese Lebensräume typischen Arten, wie Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Schlingnatter und Zauneidechse, sollen gestärkt werden.

Für die zehnjährige Laufzeit des Projektes steht beiden Ländern insgesamt ein Budget von 16,875 Millionen Euro zur Verfügung. 60 Prozent der Mittel werden von der Europäischen Union gestellt, jeweils 20 Prozent von den beiden Bundesländern. Die Gesamtverantwortung für das Vorhaben liegt in Nordrhein-Westfalen beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV). Die operative Umsetzung der konkreten Einzelmaßnahmen in Niedersachsen liegt beim Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU).

Weitere Informationen sind im Internet unter www.sandlandschaften.de und unter www.nlwkn.de verfügbar.

Freigestellte Binnendünen im „Großen Sand“ im Forstamt Sellhorn bieten Arten die auf offene Sandflächen angewiesen sind, wieder einen Lebensraum   Bildrechte: Oliver Richter, NLF
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Durch flaches Abschieben des Teichbodens im Winter bis auf den mineralischen Grund soll die Samenbank der wertvollen Teichbodenvegetation in den Holmer Teichen reaktiviert werden   Bildrechte: Kristof Meyn, NLWKN
Durch flaches Abschieben des Teichbodens im Winter bis auf den mineralischen Grund soll die Samenbank der wertvollen Teichbodenvegetation in den Holmer Teichen reaktiviert werden
NLWKN-Logo Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
22.07.2021

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222

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