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Hochwasserschutz an der Aller: Ein Deich zieht um

Verlegung des Allerdeichs bei Verden-Hönisch auf der Zielgeraden


Verden/Aller. An vielen Stellen in Niedersachsen wird daran gearbeitet, den Schutz vor Hochwasser oder Sturmfluten zu verbessern. Dass ein Deich dabei nicht nur erhöht oder verstärkt wird, sondern gleich komplett umzieht, kommt eher selten vor. Für einen 530 Meter langen Abschnitt des Allerdeichs bei Verden steht eine solche Verlegung einer Deichlinie jetzt nach rund sechs Monaten Bauzeit kurz vor dem Abschluss. Im Rahmen eines Ortstermins überzeugten sich Vertreter des Stedorfer Deichverbands und des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in dieser Woche am westlichen Allerufer von den Ergebnissen.

Im Rahmen des Ende Mai begonnenen Bauabschnitts wurde der bestehende Altdeich im Bereich des Verdener Stadtteils Hönisch auf eine Höhe von 50 Zentimeter zurückgebaut und rund 150 Meter an die hier parallel zum Fluss verlaufende Bundesstraße 215 verlegt. Auf diese Weise kann auf einer Länge von rund 300 Metern auf einen Deichverteidigungsweg verzichtet werden, da die Bundesstraße diese Funktion übernimmt. Zugleich wird wertvoller Retentionsraum geschaffen, betonte im Rahmen des Abnahmetermins für die Arbeiten an der Aller Christian Asendorf vom Stedorfer Deichverband: „Wir geben der Aller im Hochwasserfall dort die Möglichkeit zur Ausbreitung, wo dies vergleichsweise schadlos möglich ist – und reduzieren damit den Druck auf sensiblere Abschnitte und Ortslagen am Fluss“, so der Verbandsvorsteher über das Prinzip.

Das jetzt abgeschlossene Hochwasserschutzprojekt steht im Kontext weiterer Deichbauvorhaben entlang der Aller in den zurückliegenden Jahren. Der Stedorfer Deichverband ist dabei erneut Bauherr – der NLWKN in Verden übernahm die Bauleitung für das Vorhaben. Seit dem Frühjahr wurden hierbei insgesamt 530 Meter Hochwasserschutzdeich am neuen Standort komplett neu errichtet. Hinzu kommen ein 240 Meter langer Deichverteidigungsweg und zwei Rampen über den Deichkörper. Sie sollen im Hochwasserfall die Verteidigung des Deiches erleichtern.

Neuer Ort, alter Boden

Die Partner des Deichbauprojekts setzten bei den Arbeiten auf einen möglichst effizienten und nachhaltigen Umgang mit vorhandenen Ressourcen und Baumaterialien: So wurde der Boden des Altdeichs für die Herstellung des neuen Deichkörpers ortsnah wiederverwendet, um Materialtransporte zu reduzieren. Während mit den Erdbauarbeiten und dem Wegebau die wesentlichen Projektschritte bereits abgeschlossen sind, stehen derzeit noch letzte Zaunbauarbeiten aus. Diese hatten sich witterungsbedingt leicht verzögert.

„Mit der Verlegung des Deiches bei Hönisch steht ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Aller kurz vor dem Abschluss“, betonte bei der Abnahme NLWKN-Projektkoordinator Maximilian Böhling. Insgesamt wurden im Rahmen des Projekts 900.000,- Euro in ein verbessertes Schutzniveau für Verden investiert. Finanziert wurde das Hochwasserschutzvorhaben durch das Land Niedersachsen.

NLWKN-Logo Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
28.11.2025

Ansprechpartner/in:
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