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Flussrenaturierung: Bauarbeiten an der Vechte schreiten voran

Umbauten bei Quendorf nehmen Form an


Luftbild: Die Vechte schlängelt sich durch eine grüne Landschaft. Links und rechts vom Fluss sind die neuen Flussabschnitte zu sehen.   Bildrechte: NLWKN
Aus der Luft ist das künftige Bett der Vechte besonders gut zu erkennen. Bereits fertig gestellt sind drei Laufverlängerungen und das Stillgewässer. Noch in diesem Jahr soll eine weitere Laufverlängerung hinzukommen (Bild: NLWKN).

Schüttorf/Meppen. Hier entsteht ein neues Flussbett: Seit Anfang September gestalten Bagger an einem Abschnitt in Quendorf die Zukunft der Vechte. Das Renaturierungsvorhaben in der Grafschaft Bentheim soll die Entwicklung natürlicher, dynamischer Prozesse in dem stark begradigten Gewässer ermöglichen. Kurz vor der Winterpause ziehen der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und die Grafschaft Bentheim ein positives Zwischenfazit: Die Arbeiten kommen aufgrund günstiger Witterungsverhältnisse gut voran.

Wo genau später einmal die Vechte durch ihr neues Bett fließen soll, ist in Quendorf bereits gut erkennbar: Die neuen Verläufe sind nach knapp zwei Monaten Bauzeit inzwischen weitgehend fertiggestellt. „Wenn die Wetterbedingungen es zulassen, kann die Anlage der neuen Trassen in den kommenden Tagen abgeschlossen werden“ so Vincent Barke, der als Bauleiter für den NLWKN für den reibungslosen Ablauf der Baumaßnahmen verantwortlich ist. Die Arbeiten gehen dann in die Winterpause. Sie werden im kommenden Frühjahr wiederaufgenommen. „Wenn alles gut geht, kann die Vechte bereits 2021 erstmalig die neuen Verläufe durchströmen“, hofft Barke. Vorher werden noch unter anderem 15 Bäume als Strukturelemente und Strömungslenker sowie Kiesbänke als Laichmöglichkeit für Meerforellen und andere Fischarten in das Gewässer eingebaut.

„Die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis Grafschaft Bentheim und der Naturschutzstiftung des Landkreises, aber auch mit der bauausführenden Firma Boymann aus Dortmund haben entscheidend zur bisher reibungslosen Umsetzung beigetragen“, betont Josef Schwanken, der für das Vorhaben zuständige Dezernent der NLWKN-Betriebsstelle Meppen. Das Dortmunder Tiefbauunternehmen sorgt unter anderem mit neuester sattelitengestützter Technik für eine exakte Umsetzung der Planung.

Natürliche dynamische Prozesse als Ziel

Der derzeit im Fokus stehende Vechteabschnitt soll sich in den nächsten Jahren natürlich entwickeln dürfen. Abbrüche, Steilufer und entstehende Sandbänke spielen dabei eine wichtige Rolle: Sie können Pflanzen und Tieren des Flusses neue Lebensräume bieten – immer unter der Voraussetzung, dass die Hochwassersicherheit nicht gefährdet wird. Hierfür sorgen wird auch die bereits größtenteils fertiggestellte Verwallung, die den neuen Überflutungsraum abgrenzt.

In Kombination mit einer Umstellung der Gewässerunterhaltung sollen die Maßnahmen einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des von der EU geforderten „guten ökologischen Zustandes“ des Flusses leisten. „Das Land Niedersachsen möchte hier mit gutem Beispiel vorangehen und in den kommenden Jahren entlang der Vechte weitere derartige Projekte umsetzen“, berichtet Schwanken. Möglich seien solche Maßnahmen immer dort, wo geeignete Flächen zur Verfügung stünden.

Luftbild: Die Vechte schlängelt sich durch eine grüne Landschaft. Links und rechts vom Fluss sind die neuen Flussabschnitte zu sehen.   Bildrechte: NLWKN
Luftbild von drei Personen auf der Baustelle   Bildrechte: NLWKN
Zeigen sich mit den Fortschritten auf der Baustelle zufrieden (v.l.): Bauleiter Vincent Barke, Referendarin Merle Lorenz und Bauzeichnerin Agnes Pöker von der Betriebsstelle Meppen des NLWKN (Bild: NLWKN).
Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
20.11.2020

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

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30453 Hannover / 26506 Norden
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Fax: +49 (0)4931/947 - 222

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