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Binnendünen im Naturschutzgebiet „Talsperre Thülsfeld“ sollen aufgewertet werden

LIFE-Projekt-Maßnahme will Erhaltungszustand der wertvollen Dünenlebensräume verbessern


 
So wie in diesem bereits freigestellten Abschnitt in Thülsfeld könnten die Dünen nach Umsetzung des Vorhabens wieder aussehen. Strukturgebende Gehölze verbleiben dabei auf den Flächen (Foto: Thomas Kutter).

Cloppenburg Dünen im Binnenland? Das Naturschutzgebiet rund um die Talsperre Thülsfeld ist nicht zuletzt von ausgedehnten Sandheideflächen geprägt. Durch Gehölzaufwuchs und Humusanreicherung haben diese wichtigen Dünenlebensräume jedoch über die Jahre hinweg an ökologischem Wert verloren. Im Rahmen des Integrierten LIFE-Projektes (IP-LIFE) „Atlantische Sandlandschaften“ soll sich dies nun ändern: Von der geplanten Aufwertung und gezielten Gehölzentnahme wird vor allem die hier bestehende Population an Zauneidechsen profitieren, ist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) überzeugt.

Das bereits 1937 unter Schutz gestellte Gebiet im Landkreis Cloppenburg weist in einem Mosaik aus verschiedenen Lebensraumtypen ausgedehnte Sandheideflächen auf. Hier fühlt sich unter anderem die nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützte Zauneidechse – lateinisch Lacerta agilis – wohl. Damit das auch in Zukunft so bleibt, sollen noch in diesem September umfangreiche fachkundige Aufwertungsarbeiten stattfinden: „Ziel ist es, die Dünen durch Gehölzentnahme, dem Mähen von Teilflächen und durch Abplaggen in ihrem Erhaltungszustand zu verbessern“, erklärt Thomas Kutter, Leiter des Projektes beim NLWKN in Hannover. Einige der entfernten Gehölze sollen dabei als neue Quartiere für Reptilien und Amphibien auf den Flächen verbleiben.

Die Umsetzung der mit EU- und Landesmitteln finanzierten Maßnahme erfolgt im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung des Schutzgebietes und wird durch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Cloppenburg und den NLWKN-Betriebshof der Thülsfelder Talsperre unterstützt. Die Arbeiten sollen in zwei Schritten erfolgen: Die Instandsetzung der Heideflächen beginnt voraussichtlich im September, ab Oktober sollen dann die Gehölzentnahmen und anschließenden Arbeiten durchgeführt werden. „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der NLWKN-Betriebsstelle in Oldenburg und unserem Betriebshof an der Talsperre die Dünenlebensräume aufwerten und etwas für die hier lebenden bedrohten Arten, wie beispielsweise der Zauneidechse, tun zu können“, sagt Thomas Kutter.

Das Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“

Die Maßnahme in Cloppenburg ist Teil des von der Europäischen Union geförderten Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ zum Erhalt der biologischen Vielfalt, das gemeinsam von den Ländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachen umgesetzt wird. Charakteristische Biotope der atlantischen biogeographischen Region wie zum Beispiel Heide- und Dünenlandschaften, artenreiche Borstgrasrasen und nährstoffarme Stillgewässer sollen dabei nachhaltig aufgewertet werden. Auch die Bestände der für diese Lebensräume typischen Arten, wie Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Schlingnatter und Zauneidechse, sollen gestärkt werden.

Für die zehnjährige Laufzeit des Projektes steht beiden Ländern insgesamt ein Budget von 16,875 Millionen Euro zur Verfügung. 60 Prozent der Mittel werden von der Europäischen Union gestellt, jeweils 20 Prozent von den beiden Bundesländern. Die Gesamtverantwortung für das Vorhaben liegt in Nordrhein-Westfalen beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV). Die operative Umsetzung der konkreten Einzelmaßnahmen in Niedersachsen liegt beim Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU).

 
So sieht es derzeit noch vielerorts im Naturschutzgebiet aus.
Mehr Informationen zum LIFE-Projekt finden Sie hier.
Presseinformation Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
06.09.2018

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

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