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Alles im Fluss

50 Millionen Euro für Fließgewässerentwicklung stehen bereit // Presseinformation vom 30. Juni 2016



Niedersachsen ist mit einem Gewässernetz von 160.000 Kilometer Länge ein wasserreiches Bundesland. Eine entsprechend große Rolle spielte der Zustand der Flüsse und Bäche bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Jahresberichts des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). „Unsere Bäche und Flüsse sind wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen, die Fachbereiche Wasserwirtschaft und Naturschutz arbeiten im NLWKN zu ihrem Schutz eng zusammen“, betonte Anne Rickmeyer, neue Direktorin des NLWKN. Sie wies darauf hin, dassnur wenige der niedersächsischen Flüsse und Bäche derzeit die ökologische Qualität aufweist, wie die EG-Wasser-rahmenrichtlinie sie fordert.

Mehr als acht Millionen Euro an Fördergeldern aus dem Topf „Fließgewässerentwicklung“ hat der NLWKN im vergangenen Jahr ausgezahlt und damit 172 Vorhaben zur ökologischen Entwicklung sowie zur Erhaltung und Sicherung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der niedersächsischen Gewässerlandschaften gefördert. Finanziert wurden beispielsweise Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit und der Gewässerstruktur im Einzugsbiet der Wümme, der Lachte und der Lutter oder die Laufverlängerungen an der Rhume und an der Schunter.

Neben den größeren Projekten in Sachen Fließgewässerentwicklung wurden erneut 38 Kleinmaßnahmen in der Trägerschaft der Angel- und Fischereivereine oder Naturschutzverbände gefördert. „Durch die Eigenleistung und das große Engagement der Vereinsmitglieder können viele gute und preisgünstige Maßnahmen an unseren Gewässern zusätzlich umgesetzt werden“, lobte Rickmeyer. „So holen wir viele Interessierte mit ins Boot“.

Umwelt-Staatssekretärin Almut Kottwitz kündigte an, dass Niedersachsen bis zum Jahr 2020 etwa 50 Millionen Euro aus EU-Mitteln und aus Landesmitteln für die Fließgewässerentwicklung zur Verfügung stellt. „Die mangelnde ökologische Durchgängigkeit der Fließgewässer ist eine der Ursachen für die aktuell zu verzeichnenden Defizite hinsichtlich der Besiedlung mit Fischen, Wasserpflanzen und anderen Gewässerorganismen. Aber häufig fehlen auch Steilufer, Kiesbänke, Ufergehölze oder Altarme“.

Maßnahmen zur Fließgewässerentwicklung an aussichtsreichen Gewässern sollen jetzt noch zielgerichteter an die fachlichen Erfordernisse und gewässerökologischen Defizite angepasst werden. Daher wurde 2015 die „Gewässerallianz Niedersachsen“ auf den Weg gebracht. „Da – realistisch gesehen – nicht damit zu rechnen ist, die von der EU geforderten Ziele in den Flüssen und Bächen in absehbarer Zeit flächendeckend zu erreichen, wollen wir die Aktivitäten auf verschiedenen Ebenen bündeln und konzentrieren“, erläuterte Dr. Katharina Pinz vom NLWKN in Lüneburg.

Die Gewässerallianz ermöglicht eine finanzielle Förderung für die personalintensive Umsetzung und fachkundige Begleitung von Maßnahmen und Aktivitäten zur optimierten Gewässerunterhaltung. Teilnehmende Verbände in der Gewässerallianz sind der Gewässer- und Landschaftspflegeverband Südheide (Celle), der Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverband Große Aue (Mellinghausen), der Dachverband Hase (Essen-Oldenburg), der Aller-Ohre-Verband (Gifhorn), die Hunte-Wasseracht mit dem Ochtumverband (Großenkneten), der Unterhaltungsverband Obere Hunte (Bad Essen), der Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Uelzen (Uelzen), der Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Harburg (Winsen-Luhe) sowie eine Arbeitsgemeinschaft der Wümme-Verbände (Verden und Rotenburg). Fortan kümmern sich in diesen Gebieten Gewässerkoordinatoren gezielt im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie um die Belange und Entwicklung ihrer Gewässer.

Die erste Jahresbilanz ist positiv; erste konkrete Projekte wurden umgesetzt (Einbau von Kies zur Strukturverbesserung im Lachte- und Meiße-System, die Anlage von Sekundärauen in den Gebieten Hase und Große Aue oder die Anlage von Modellstrecken zur reduzierten Gewässerunterhaltung am Altonaer Mühlbach). Allein für das Förderjahr 2016 sind im Rahmen der Fließgewässerentwicklung insgesamt 38 Anträge aus den Allianzgebieten gestellt worden. „Diese Projekte werden jetzt bevorzugt gefördert“, sagte Rickmeyer abschließend.


Jahresbericht 2015 im Internet:

www.nlwkn.niedersachsen.de/ Aktuelles / Jahresberichte

Jahresbericht


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Artikel-Informationen

erstellt am:
30.06.2016

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