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Beiträge zu Fischotter und Biber in Niedersachsen

Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen


Heft 1/02, 56 S., 2,50 €, Download als PDF in der Infospalte

Beiträge

Die Fischotter-Verbreitungserhebung in Nord-Niedersachsen 1999 - 2001 – Erfassung und Bewertung der Ergebnisse
von Claus Reuther unter Mitarbeit von Lothar Bach, Steffen Behl, Holger Ebersbach, SilkeHauer, Anna Krekemeyer, Hans-Heinrich Krüger, Anja Roy und Tasso Schikore

Inhalt
1 Einleitung
2 Datengrundlagen und Methode der Verbreitungserhebung 1999 - 2001
3 Ergebnisse der Verbreitungserhebung 1999 - 2001 und Entwicklung der Otterverbreitung in Niedersachsen seit 1991/92
4 Das Niedersächsische Fischotterprogramm und die Entwicklung der Otterverbreitung
5 Vorschläge für die Fortführung und Fortschreibung des Niedersächsischen Fischotterprogramms
6 Räumliche, inhaltliche, programmatische und organisatorische Vernetzung
7 Zusammenfassung
8 Danksagung
9 Literatur

Zusammenfassung nach oben
Zehn Jahre nach Implementierung des Niedersächsischen Fischotterprogramms und acht Jahre nach Durchführung der letzten systematischen Verbreitungserhebung wurde die Aktion Fischotterschutz e.V. von der Niedersächsischen Fachbehörde für Naturschutz beauftragt, das Programm und seine Auswirkungen zu evaluieren. Auf der Basis der von der IUCN/SSC Otter Spezialist Group empfohlenen Europäischen Standardmethode für Otter-Verbreitungserhebungen wurden dazu im nördlichen und zentralen Niedersachsen (76% der Landesfläche) 1.411 Stichprobenorte auf Nachweise (Kot, Trittsiegel) des Fischotters überprüft. Der überwiegende Teil der Feldarbeiten wurde von November 2000 bis März 2001 durchgeführt, in geringem Umfang (127 Stichprobenorte) wurden auch die Ergebnisse von vier bereits im Jahr 1999 nach der gleichen Methode durchgeführten Regionalerhebungen einbezogen.

An 118 Stichprobenorten (63 TK25 Blätter) wurden Nachweise des Otters gefunden. Das entspricht einem Anteil von 8,4% positiver Stichprobenorte und bedeutet eine erhebliche Steigerung gegenüber dem Ergebnis der ersten nach dieser Methode durchgeführten Verbreitungserhebung 1991/92. Seinerzeit waren lediglich an 18 (2%) der 912 untersuchten Stichprobenorte Otternachweise gefunden worden (in 13 TK25-Blättern). Diese Steigerung wird noch deutlicher, wenn man das Ergebnis der Stichprobenorte vergleicht, die bei beiden Erhebungen untersucht wurden. Bei diesen 656 Stichprobenorten ergab sich 1991/92 ein Anteil positiver Stichprobenorte von 1,4%, bei der Erhebung 1999 - 2001 von 11,6%.

Im nationalen Vergleich der vier Bundesländer, in denen die Otterverbreitung mit dieser Methode untersucht wurde, liegt Niedersachsen damit zwar noch deutlich unter Brandenburg (81,8%) und Mecklenburg-Vorpommern (61,4%), aber besser als Schleswig-Holstein (3,9%). Vergleichsdaten aus anderen Ländern, in denen seit längerem ein Monitoring der Otterverbreitung mit dieser Methode durchgeführt wird, lassen es möglich erscheinen, dass der Otter in Niedersachsen innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahrzehnte wieder ein Viertel bis ein Drittel der Landesfläche besiedeln wird.

Der Schwerpunkt der Otterverbreitung in Niedersachsen liegt derzeit im Osten des Landes, insbesondere im Bereich der Gewässersysteme der Aller und der Elbe südlich von Hamburg. Gegenüber 1991/92 hat sich das Verbreitungsgebiet des Otters deutlich nach Nordosten bis an die Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern bzw. Sachsen-Anhalt, und nach Westen bis nach Bremen, aber auch nach Süden zumindest bis auf Höhe des Mittellandkanals ausgedehnt.

Die bisher im Rahmen des Fischotterprogramms durchgeführten Maßnahmen konzentrierten sich inhaltlich auf Flächenankäufe und räumlich auf Schwerpunktgewässer des Fließgewässerprogramms. Die ursprünglich beabsichtigte Einbindung der lokalen Ebene (Landkreise, kreisfreie Städten, Gewässerunterhaltungsverbände, Naturschutzverbände, usw.) ist nur ansatzweise gelungen. Die investiven Maßnahmen des Programms werden bisher primär direkt durch die Bezirksregierungen umgesetzt. Eine Evaluation nicht investiver und solcher Maßnahmen, die über andere Förderprogramme oder im Rahmen gesetzlicher Vorgaben durchgeführt wurden und den Zielen des Fischotterprogramms dienen, war nicht möglich.

Trotz der Mängel hinsichtlich der veralteten Datenbasis, auf der das Programm aufbaut, des Maßnahmenkataloges, der nicht mehr dem Stand des Wissens und der Technik entspricht, und des Mitteleinsatzes, der inhaltlich und räumlich effizienter gestaltet werden könnte, wird eine Fortführung des Fischotterprogramms empfohlen. Es kann unzweifelhaft einen Beitrag zur Förderung der positiven Entwicklung der Otterverbreitung leisten. Daher werden Vorschläge unterbreitet, wie das Programm durch eine Aktualisierung der Datenbasis, eine zeitliche und räumliche Schwerpunktsetzung, eine Fortschreibung des Maßnahmenkatalogs, sowie seine räumliche, inhaltliche, programmatische und organisatorische Vernetzung noch effizienter eingesetzt werden könnte.

Biber in der niedersächsischen Mittelelbe-Niederung - Ergebnisbericht zum LIFE-Projekt »Stabilisierung der Populationen von Elbe-Biber und Fischotter«,
von Klaus-Jürgen Steinhoff

Inhalt
1 Einleitung
2 Das Projektgebiet
3 Bestandssituation des Bibers bei Projektbeginn
4 Ziele des LIFE-Projektes
5 Projektmanagement
6 Projektumsetzung
6.1 Flächenerwerb
6.2 Maßnahmen zur Habitatverbesserung
6.2.1 Gehölzpflanzungen und Sicherung vorhandener Gehölzbestände
6.2.2 Erdbaumaßnahmen / Herstellung von Stillgewässern
7 Öffentlichkeitsarbeit
8 Projekteinschätzung
9 Zusammenfassung
10 Summary
11 Literatur / Quellen

Zusammenfassung nach oben
Mit Beginn des Jahres 1997 startete in ausgewählten Teilräumen in der Unteren Mittelelbe-Niederung das LIFE-Projekt zur »Stabilisierung der Populationen von Elbe-Biber und Fischotter«. Die Laufzeit betrug 4½ Jahre. Projektträger war das Niedersächsische Umweltministerium; die Abwicklung vor Ort erfolgte durch die Schutzgebietsverwaltung Elbetal als Teil der Bezirksregierung Lüneburg.

Die einzelnen Projektschritte und deren Ergebnisse werden aufgezeigt, wobei sich der vorliegende Beitrag einzig auf die Darstellung der Sachverhalte bezüglich der Biberpopulation beschränkt.

Das Life-Projekt verfolgte das Ziel, den Bestand des selbstständig in den niedersächsischen Teil der unteren Mittelelbe-Niederung eingewanderten Bibers zu stabilisieren und Voraussetzungen für eine Bestandsvergrößerung zu schaffen. Dazu wurden Maßnahmen in den Bereichen
- Flächenankauf
- Habitatverbesserung
- Öffentlichkeitsarbeit
ergriffen.

Die Projekterfolge werden durch alljährlich durchgeführte Kartierungen in den Biberlebensräumen kontrolliert. War man zu Projektbeginn noch von max. 45 Individuen ausgegangen, so dürfte sich der Biberbestand bis zur Mitte des Jahres 2002 im Projektraum und angrenzenden Gebieten schon verdoppelt haben. Angesichts dieser erfreulichen Entwicklung ist die verstärkte Fortsetzung begonnener Maßnahmen zur Konfliktverminderung bzw. -vermeidung die wichtigste Aufgabe.

Telemetrische Untersuchungen an Mausohren (Myotis myotis) im südlichen Niedersachsen zur Bestimmung des Aktionsraumes bei der Jagd vor dem Hintergrund der Abgrenzung von FFH-Gebieten
von Carsten Dense und Ulf Rahmel

Inhalt
1 Einleitung und Aufgabenstellung
2 Material und Methoden
3 Ergebnisse
4 Diskussion
5 Angrenzung FFH-Gebiete
6 Zusammenfassung
7 Summary
8 Literatur

Zusammenfassung nach oben
Im Sommer 2000 wurden in Südniedersachsen drei nicht reproduzierende und ein säugendes Mausohr-Weibchen telemetriert. Die besenderten Tiere suchten im Untersuchungszeitraum jede Nacht dieselben individuellen Jagdgebiete auf, bei denen es sich ausnahmslos um Waldstandorte handelte, die zwischen 5,3 km und 16,5 km vom Wochenstubenquartier entfernt lagen. Die nicht reproduzierenden Weibchen nutzten außer dem Wochenstubenquartier weitere Hausquartiere und zwei Baumhöhlen als Tagesquartier. Ein Tier wechselte in ein anderes Wochenstubenquartier in ca. 8 km Entfernung von der Ausgangskolonie.

Aufgrund der Befunde kann davon ausgegangen werden, dass große Mausohr-Kolonien in einer waldreichen Landschaft (40% Waldanteil) wie dem südniedersächsischen Weserbergland Aktionsräume von mindestens 800 km² nutzen. Unterwuchsarme, strukturell wenig naturnahe Wirtschaftswälder machen wesentliche Flächenanteile der Jagdgebiete aus. Nach welchen Kriterien und in welchem Umfang Flächen im Umfeld von Mausohrwochenstuben als FFH-Gebiet ausgewiesen werden sollten, wird diskutiert.

Fischotter und Biber   Bildrechte: NLWKN
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Göttinger Chaussee 76 A
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Tel: +49 (0)511 / 3034-3305
Fax: +49 (0)511 / 3034-3501

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