LIFE-Projekt „RePeat“
Das LIFE+ Projekt „Hannoversche Moorgeest“ nähert sich einem erfolgreichen Ende. Das Land Niedersachsen und die Region Hannover sind sich einig: Der moorreiche Norden der Region Hannover bedarf weiterer Aufmerksamkeit und weiterer Projekte zur Erstinstandsetzung entwässerter Moore. Folglich bemühten sich das Land Niedersachsen, vertreten durch das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz und den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), sowie die Region Hannover um eine erneute Förderung über das EU-Förderinstrument LIFE.
Mit Erfolg – die EU-Kommission gibt grünes Licht und schickt das Projekt LIFE „RePeat“ ab dem 01.01.2026 in seine zehnjährige Projektlaufzeit. 34 Millionen Euro stehen dem Projekt seitens der Projektträger und der EU-Kommission insgesamt zur Verfügung. Die EU-Förderung umfasst rund zehn Millionen Euro. Weitere zwölf Millionen Euro stellen das Land Niedersachsen und die Region Hannover jeweils bereit.
Die drei Teilgebiete Altwarmbüchener Moor, Rehburger Moor und Trunnenmoor sind nicht nur Naturschutzgebiete nach nationalem Recht, sondern tragen als Teil des Schutzgebietsnetzes Natura 2000 auch einen europaweiten Schutzstatus. Hauptziel des Projekts ist die Umsetzung der gebietsspezifischen Managementpläne zur Erhaltung und Entwicklung geschützter Arten und Lebensräume der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (s. Managementpläne Altwarmbüchener Moor, Rehburger Moor, Trunnenmoor).
Die drei Moorgebiete wurden über viele Jahrzehnte entwässert. Viele dieser Entwässerungsstrukturen sind auch heute noch wirksam. Daher hat die Wiederherstellung naturnaher Moorwasserstände durch Regenwasserrückhalt höchste Priorität, um die Voraussetzungen für eine nachhaltige Moorentwicklung zu schaffen. Außerhalb der Moorgebiete werden ergänzend punktuelle Maßnahmen für den Amphibienschutz realisiert. Hier stehen die in der FFH-Richtlinie geschützten Arten Kammmolch, Moorfrosch und Knoblauchkröte im Fokus.
Die Hauptverantwortung für das Projekt liegt erneut beim Umweltministerium. Der NLWKN wird in Zusammenarbeit mit der Region Hannover die Umsetzung steuern und abwickeln. Zur Herstellung der Flächenverfügbarkeit sind projektbegleitend drei Flurbereinigungsverfahren geplant. Die Federführung hierfür liegt beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Leine-Weser.
Die Projektgebiet zur Herstellung naturnaher Moorwasserstände
- Gesamtgebietsgröße: 1.840 ha
- Teilgebiet 1 - Altwarmbüchener Moor
Fläche: 1.226 ha
Schutzstatus: FFH-Gebiet, Naturschutzgebiet HA 044 Altwarmbüchener Moor (Schutzgebietsverordnung) - Teilgebiet 2 - Rehburger Moor
Fläche: 447 ha
Schutzstatus: FFH-Gebiet, 198 ha Naturschutzgebiet HA 114 Bieförthmoor (Schutzgebietsverordnung), 249 ha Landschaftsschutzgebiet H 002 Schneerener Berg - Eisenberg (Schutzgebietsverordnung) - Teilgebiet 3 - Trunnenmoor
Fläche: 171 ha
Schutzstatus FFH-Gebiet und Naturschutzgebiet HA 047 Trunnenmoor (Schutzgebietsverordnung) - FFH-Lebensraumtypen: Fläche: 725 ha, darunter: Moorwälder, entwässerte Hochmoore, offene Hochmoore, nährstoffarme Stillgewässer, Schneidenriede
- Emissionen Treibhausgase aktuell: ca. 41.500 t CO2 Äq/a
Warum sollen Moore nass sein?
„Moore sind Superhelden“, wenn sie nass genug sind, dass Torfmoose wachsen und langfristig CO2 binden können. Hierfür sind Wasserstände zwischen 5 und 10 cm unter der Geländeoberkante optimal. Sind diese langfristig eingestellt, können Moore nicht nur einen großen Beitrag zum Arten- und Biotopschutz sowie zum Klimaschutz leisten, sondern auch maßgeblich zur Grundwasserneubildung und zum Hochwasserschutz beitragen.
Weite Teile des Altwarmbüchener Moors, des Rehburger Moors und auch des Trunnenmoors wurden über viele Jahrzehnte zur Torfgewinnung oder zur land- und forstwirtschaftlichen Nutzung entwässert. Das hat zur Austrocknung und Mineralisierung der Torfe und somit zu erhöhten CO2-Emissionen geführt. Moortypische geschützte Arten und ihre Lebensräume sind in ihrem Bestand immer weiter zurückgegangen. Damit drohen die von der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) geschützten Arten und Lebensräume zu verschwinden. Diesem Prozess soll nun aktiv entgegengewirkt werden.
Niedersachsen trägt eine besondere Verantwortung für das stark gefährdete Ökosystem Moor, denn hier finden sich bundesweit die meistern Hochmoore. Für die drei FFH-Gebiete liegen bereits Managementpläne aus dem Jahr 2021 vor (s. Managementpläne der Region Hannover (PDF) für Altwarmbüchener Moor, Rehburger Moor, Trunnenmoor). Darin sind nicht nur verbindliche Erhaltungs- und Entwicklungsziele für jedes FFH-Gebiet formuliert, sondern auch erste Maßnahmenvorschläge zur Erreichung der Ziele. Für die konkrete Planung der Moorrenaturierung bedürfen die Managementpläne allerdings einer Verfeinerung und vor allem einer Abstimmung auf lokale Interessen und Zwangspunkte.
- Allgemeine Fragen: Thomas Kutter (NLWKN), Mail an Thomas Kutter , Tel: 0511/3034-3352
- Kontakt für Flächeneigentümerinnen und -eigentümer bei Verkaufsinteresse:
1) Freihändiger Verkauf:
- Altwarmbüchener Moor: Thomas Krüger (NLWKN), Mail an Thomas Krüger , Tel: 0511/3034-3358
- Rehburger Moor: Marcel Hollenbach (Region Hannover), Mail an Marcel Hollenbach, Tel: 0511/616-23958
- Trunnenmoor: Thomas Krüger (NLWKN), Mail an Thomas Krüger , Tel: 0511/3034-3358
2) Flurbereinigungsverfahren
- Dirk Niemann (ArL Leine-Weser), Mail an Dirk Niemann, Tel: 05121/6970-153
- Jennifer Weiß (ArL Leine-Weser), Mail an Jennifer Weiß, Tel: 05121/6970-163
Aktuelles
bei der Region Hannover und beim Amt für regionale Landesentwicklung Hannover (ArL)
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Thomas Kutter
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Betriebsstelle Hannover-Hildesheim
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover
Tel: +49 (0)511 / 3034-3352

