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Grundwasser-Workshop in Cloppenburg

Der 19. Grundwasser-Workshop im Juli 2014 konnte einen Besucherrekord von 220 Teilnehmern verbuchen. Mit großem Interesse wurde vom breit gefächerten Teilnehmerkreis die Rede von Umweltminister Wenzel zur Situation der Pflanzenschutz- und Nährstoffbelastung des Grundwassers verfolgt. In seiner Rede unterstrich der Minister die nach wie vor bestehende Belastung des Grundwassers (ca. 60 % der Grundwasserkörper bleiben im schlechten Zustand), die sich gemessen an den Ergebnissen der Bewertung gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) von 2009 im Jahr 2014 kaum verändert hat.

Sorge bereiten dem Minister auch die zunehmenden Befunde von Pflanzenschutzmitteln und deren Abbauprodukten (insbesondere den nicht relevanten Metaboliten (nrM)). Derzeit wird in bundesweiten Gremien diskutiert, wie die nrM hinsichtlich der EG-WRRL abschließend zu bewerten sind. Der „thematische Bogen“ der Ministerrede bot die Grundlage für einen lebhaften Informationsaustausch und eine rege Diskussion im Rahmen von Podiumsgesprächen, an der sich alle Akteure engagiert beteiligten. Dabei wurde mehr als deutlich, dass Sofortmaßnahmen zur Reduzierung der Stickstoffdüngung greifen müssen, um die Stickstoffüberschüsse nachhaltig zu senken. Die Akteure des Niedersächsischen Kooperationsmodells sind daher besonders gefordert, die ergänzenden Maßnahmenprogramme der Wasserwirtschaft effizient und zielführend mit den neuen grundlegenden Anforderungen an die Landwirtschaft zu verknüpfen.

In den Themenblöcken I und II des Grundwasser-Workshops wurden die aktuellen Ergebnisse der verschiedenen Monitoringprogramme vorgestellt, die eine Zunahme der diffus belasteten Grundwasserkörper und Oberflächengewässer ausweisen. Es ist absehbar, dass der gemäß der EG-WRRL angestrebte gute Zustand der Gewässer in 2015 verfehlt wird und Niedersachsen bei der Europäischen Kommission eine Fristverlängerung bis 2021 beantragen muss.

Aufgrund des aktuellen Berichts der Kommission über die „Umsetzung der Nitratrichtlinie zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigungen aus landwirtschaftlichen Quellen" wurde Ende 2013 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eröffnet und bis 2015 die Novellierung der Düngeverordnung gefordert. Unter verantwortungsvoller Mitwirkung aller Bundesländer muss es gelingen, über das Landwirtschaftsrecht weitergehend als bisher die dringlichen Anforderungen der Wasserwirtschaft zu erfüllen.


Genauere Informationen zu den Vorträgen und dem Veranstaltungsablauf finden Sie rechts in der Info-Spalte.

Grundwasserworkshop 2014  
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