NLWKN Niedersachsen klar Logo

Hochwasser: Leichte Entspannung, aber noch keine Entwarnung

24. Januar 2008


Hannover – "Eine zum Teil deutliche Entspannung an den Oberläufen, aber stagnierende beziehungsweise noch leicht steigende Pegel an den Unterläufen der niedersächsischen Flüsse", fasst Andreas Böhmert vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die Hochwasserlage im Land zusammen. So liege der Leinepegel Greene mit aktuell 5,52 Metern zwar noch immer über der Meldestufe drei, habe aber im Laufe des vergangenen Tages und der Nacht um insgesamt neun Zenitmeter nachgegeben. "Die sinkende Tendenz ist inzwischen auch in Hannover angekommen. Der Pegel Herrenhausen lag Donnerstagmittag bei 5,43 Metern und damit vier Zentimeter unter dem Wert von Mittwoch Nachmittag", ergänzte Böhmert, der zusammen mit Kollegen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes den Überregionalen Hochwassermeldedienst bildet.

Steigende Wasserstände verzeichnen die Experten derzeit noch in der Leine nördlich von Hannover sowie insbesondere im Unterlauf der Aller zwischen Celle und Verden: In Celle stieg die Aller in der Nacht und Donnerstag Vormittag auf 4,41 Meter, der Pegel Eitze bei Verden zeigte einen Wert von 5,80 Meter, was einem Anstieg um vier Zentimeter seit Mittwoch Mittag entspricht. "Hier machen sich die Zuflüsse der vergangenen Tage aus den Nebenflüssen wie Oker und Leine bemerkbar".

Eine Entspannung der Lage zeichnet sich auch an der Wümme ab: Am Pegel Hellwege ist der Wasserstand von 2,92 Metern mittlerweile auf 2,88 Meter gesunken. Die Betriebsstelle Verden des NLWKN erwartet, dass die Hochwasserwelle des Flusses heute das Wümmedelta erreicht. Auf Grund seiner niedrigen Lage ist in diesem Gelände weiterhin mit Ausuferungen zu rechnen.

Die Situation an Hase und Vechte im Südwesten des Landes entspricht der in den anderen Landesteilen. An ihren Oberläufen sinken die Pegelstände, stagnierende Verhältnisse zeigen sich an den Unterläufen. An der Hase hatte unter anderem das Hochwasserrückhaltebecken Alfhausen-Rieste für Entspannung gesorgt. "Derzeit haben wir noch rund elf Millionen Kubikmeter eingestaut. Auf Grund der fallenden Wasserstände im Oberlauf der Hase werden wir wahrscheinlich im Laufe des Tages damit beginnen, Wasser aus dem Becken abzulassen", erklärte Ralf Jaspers von der Betriebsstelle Cloppenburg des NLWKN. "Dabei werden wir die Abgabe so steuern, dass sich die Lage für die Unterlieger nicht wieder verschärft".

Beruhigung auch an der Küste: "Die Wasserstände im landeseigenen ostfriesischen Kanalnetz – insbesondere im Ems-Jade-Kanal zwischen Wilhelmshaven und Emden – zeigen wieder weitestgehend normale Werte", erklärte Andreas Müller vom NLWKN in Aurich. Dazu hat wiederum das Schöpfwerk Borssum bei Emden beigetragen, das auch in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wieder im Einsatz war und Wasser aus dem Ems-Jade-Kanal in die Ems bzw. in den Dollart entlastet hat.

Hoffnung macht den Experten auch die Wettervorschau: "Wenn es – wie vom Deutschen Wetterdienst vorhergesagt – in den nächsten Tagen keine nennenswerten Niederschläge gibt, kann sich die Entspannung aus den Oberläufen im Verlauf des Wochenendes auch schon in den unteren Bereichen bemerkbar machen", erläuterte Andreas Böhmert. "Angesichts der hohen Wasserstände in den Gewässern und des mit Feuchtigkeit gesättigten Bodens können starke Niederschläge jedoch bis ins Frühjahr weitere Hochwasserereignisse nach sich ziehen.

Presseinfo

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.01.2008
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln