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Delegation aus China und Taiwan in Norden und auf Norderney

Presseinformation vom 20. Juli 2010/Küstenschützer aus Fernost informieren sich über hiesige Praxis


Norden/ Norderney – Eine Delegation von Küstenschutzexperten aus China und Taiwan informierte sich vergangene Woche beim NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) in Norden über den Küstenschutz in Niedersachsen. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf den Ostfriesischen Inseln und der Vorlandsicherung.

Geleitet wurde die Delegation wurde von Prof. Jinhai Zheng von der Hohai Universität in Nanjing (China) und Prof. Dong-Jiing Doong vom National Taiwan Ocean University in Keelung (Taiwan). Ferner gehören Dr. Aifeng Tao, Dr. Xianbo Feng sowie Xiaoyan Zhou von der Universität Nanjing zur Gruppe. Nach Deutschland eingeladen und begleitet wurde die Abordnung von Dr. Peter Fröhle von der Universität Rostock. Anlass sind gemeinsame Forschungsvorhaben der Universität Rostock mit den Universitäten in Nanjing und Keelung zu Fragen des Küsten- und Hochwasserschutzes.

Nach einer herzlichen Begrüßung in der Betriebsstelle Norden des NLWKN informierte Betriebsstellenleiter Frank Thorenz die Gäste zunächst über die Küstenschutzstrategien und Maßnahmen sowohl am Festland als auch auf den Inseln. Vertieft wurden die angesprochenen Aspekte bei anschließenden Ortsterminen. Interessiert zeigten sich die Besucher insbesondere an der Art des Deichbaus mit Klei, da entsprechende Anlagen in Fernost überwiegend massiv befestigt werden. Weiter legten die Gäste großen Wert auf die Besichtigung des Deichvorlandes in Hilgenriedersiel und ließen sich dessen Bedeutung für Küsten- und Naturschutz, die Rolle des Lahnungsbaus im Erosionsschutz sowie das hier praktizierte Deichvorlandmanagement erläutern. „Wir haben an der Küste östlich von Nanjing ebenfalls Wattflächen mit ganz ähnlichen Fragestellungen wie in Ostfriesland“, erklärte Prof. Jinhai Zheng. „Wir nehmen daher viele wertvolle Eindrücke mit, wie man auch in China möglichst naturnahen Küstenschutz betreiben kann“.

Eine weitere Station der Gruppe war das Deckwerk auf Norderney, das zwischen 2001 und 2008 auf einer Länge von zwei Kilometern neu errichtet worden war. Hier beeindruckten technische Innovationen wie die Schwallwände an der Georgshöhe sowie die Integration von Anforderungen des Küstenschutzes und des Fremdenverkehrs die Experten aus Fernost. Einig war sich die Gruppe darin, dass gerade in Siedlungsbereichen genug Raum für zukünftige Küstenschutzmaßnahmen vorgehalten werden muss. Dieses sei vor dem Hintergrund des Klimawandels eine wichtige Aufgabe, um auch zukünftig den Schutz vor Sturmfluten sicherstellen zu können.

Am Beispiel der anschließend besichtigten Schutzdünen erläuterte Thorenz, welche unterschiedlichen Maßnahmen ergriffen werden, um die Funktion der Dünen zu erhalten. „Ob Strandaufspülungen, Dünenverstärkungen, Sandfangmaßnahmen oder Dünenbepflanzungen: Hier kommt es insbesondere darauf an, mit der Natur zu arbeiten, um in diesem dynamischen Bereich nachhaltigen Küstenschutz betreiben zu können“. In diesem Zusammenhang besichtigte die Gruppe den mehr als drei Hektar großen Pflanzacker des NLWKN auf Norderney, auf dem Strandhafer für Küstenschutzzwecke kultiviert wird.

Den Abschluss der Exkursion bildete ein Besuch der Deiche und Vorländer im Süden der Insel, bevor sich die Gruppe herzlich beim NLWKN bedankte und nach Rostock zurückkehrte.

Chinesich-taiwanesische Delegation am Deckwerk Norderney   Bildrechte: NLWKN

Chinesich-taiwanesische Delegation am Deckwerk Norderney

Artikel-Informationen

erstellt am:
20.07.2010

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