Pilotgebiet Ilmenau/Jeetzel

Das Pilotgebiet Ilmenau/Jeetzel im Nordosten Niedersachsens besteht aus den Grundwasserkörpern Ilmenau rechts und Jeetzel links. Für beide Grundwasserkörper wurde im Rahmen der Bestandsaufnahme der WRRL ein weiterer Untersuchungsbedarf sowohl für qualitative Belastungen aus diffusen Quellen, als auch für die Entwicklung der Grundwassermenge festgestellt ("intensive Untersuchung erforderlich").

Das Klima in dieser Region ist kontinental geprägt. Die durchschnittlichen langjährigen Jahresniederschläge liegen im Pilotgebiet zwischen 620 mm (westlicher Teil) und 560 mm (östlicher Teil). Als weiterer Standortfaktor dieses Lockergesteinsgebietes sind geesttypische Sandböden kennzeichnend.

Die Landwirtschaft ist durch einen marktfruchtorientierten Ackerbau charakterisiert, Viehhaltung und Veredelung sind von untergeordneter Bedeutung. Der Zuckerrüben- und Kartoffelanbau (Speise- und Stärkekartoffeln) nimmt dabei eine zentrale Position ein.

Die oben beschriebenen Standortfaktoren haben zu einem umfangreichen Einsatz einer künstlichen Bewässerung (Beregnung) in der Landwirtschaft geführt, ohne den der Anbau der wichtigen Hackfruchtkulturen nicht rentabel möglich wäre. Diese Beregnung hat vielfältige Auswirkungen auf das Grundwasser. Zum einen wird eine gute Ausnutzung des eingesetzten Düngers ermöglicht, wodurch unerwünschte Nährstoffausträge ins Grundwasser vermindert werden können. Da Beregnungswasser in der Regel über Brunnen aus dem Grundwasser gefördert wird, trägt zum anderen die Beregnungswasserentnahme potentiell zur Belastung der Grundwassermenge bei.

Das Pilotgebiet Ilmenau/Jeetzel weist in den beschriebenen Kennzeichen deutliche Unterschiede zu den Gebieten Lager Hase und Große Aue auf. Durch Projekte im Zuge der Bestandsaufnahme bestehen in den Gebieten Lager Hase und Große Aue bereits Erfahrungen in der Einbindung lokaler Akteure, die es in anderen Grundwasserkörpern Niedersachsens, und so auch im Gebiet Ilmenau/Jeetzel, nicht gibt. Für eine spätere Übertragung der Ergebnisse des Vorprojektes auf weitere Grundwasserkörper bietet "Ilmenau/Jeetzel" deshalb eine vergleichbare und darum gut übertragbare Ausgangsbasis.