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Vierte Naturschutzstation wird noch im Mai eröffnet

Umsetzung Masterplan Ems: Projekte und Maßnahmen des NLWKN


Die Umsetzung des „Masterplans Ems 2050“ hat begonnen. Ziel des Masterplans ist die nachhaltige Entwicklung der Emsregion als Natur-, Wirtschafts- und Lebensraum unter Einbeziehung aller Betroffenen. Der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) hat bei vielen Projekten die Federführung übernommen, die letztlich das Ziel haben, den Schlickeintrag in die Ems zu reduzieren und die Gewässergüte des Flusses zu verbessern. Gleichzeitig geht es um die Umsetzung der EU-Richtlinien für die ausgewiesenen Natura 2000-Gebiete an der Ems, denn weite Abschnitte der Ems sind FFH- beziehungsweise EU-Vogelschutzgebiete.

Erster sichtbarer Erfolg ist die für Ende Mai 2015 geplante Eröffnung der Naturschutzstation Ems mit Sitz in Leer, übrigens der vierten Naturschutzstation des NLWKN. Zwei hochmotivierte Mitarbeiter werden in Kürze ihre Arbeit aufnehmen. Wesentliche Aufgabe der Mitarbeiter ist die Öffentlichkeitsarbeit, dabei werden die Umweltverbände selbstverständlich einbezogen. Dafür ein Konzept zu entwickeln wird eine der ersten Aufgaben der neuen Mitarbeiter sein. Als weitere Schwerpunkte sind Bestandserfassung von Flora und Fauna, Planung und Umsetzung von Pflege- und Entwicklungsmaßnehmen in den Schutzgebieten und die Beratung von Kommunen und Verbänden zu nennen. „Die Mitarbeiter in den drei Naturschutzstationen am Dümmer, an der Unterelbe und am Fehntjer Tief in Ostfriesland leisten seit mehr als 20 Jahren sehr gute Arbeit“, lobte Umwelt-Staatssekretärin Almut Kottwitz am Dienstag vor Journalisten in Norden. „Das Konzept der Naturschutzstationen zum Management großräumiger Natur-2000-Gebiete hat sich bewährt“.

„Im NLWKN arbeiten die Fachbereiche Wasserwirtschaft und Naturschutz seit zehn Jahren eng zusammen, deshalb ist die Behörde dafür prädestiniert, die wasserwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Projekte im Rahmen des Masterplans Ems umzusetzen“, betonte die Staatssekretärin bei der Vorstellung des Jahresberichts.

Der NLWKN hat bereits im Februar eine Projektorganisation etabliert. Um das Schlickpro-blem in den Griff zu bekommen, sollen bis 2018 Möglichkeiten und Folgen eines Tidepolders an einem alten Emsarm bei Vellage (in der Nähe von Papenburg) ausgelotet werden. Die Kartierungsarbeiten zur Bestandserfassung von Vogelarten, Amphibien, gegebenenfalls Fledermäusen und Biotop- und Lebensraumtypen sowie Pflanzen haben bereits Anfang April begonnen. Nach der Brut- und Setzzeit im Juli folgen in Vellage die Bodenuntersuchungen – eine wichtige Grundlage für die weiteren Arbeitsschritte zur Realisierung des Pilotpolders. Erste Überlegungen zum Genehmigungsverfahren liegen auf dem Tisch.

Eine mögliche Tidesteuerung durch das Ems-Sperrwerk bleibt im Fokus, die Machbarkeitsstudie soll bis Ende 2016 abgeschlossen sein.

Die Kartierungsarbeiten für die geplanten Tidepolder Coldemüntje und Stapelmoor laufen ebenfalls seit vier Wochen. Hier sollen ästuartypische Lebensräume im Bereich der Emsschleife entstehen; die vorhandenen Emsdeiche sollen erhalten bleiben.

Unter Einbeziehung der betroffenen Entwässerungsverbände entwickelt der NLWKN zudem ein Konzept, wie die Fischpassierbarkeit von Schöpfwerken und Sielen an der Ems nachhaltig verbessert werden kann.

Der NLWKN hat auch die Verantwortung für das Monitoring übernommen, das sich auf Natur, Landschaft und Wasser bezieht. Bereits jetzt wird beispielsweise die Ems mit einem engmaschigen Messnetz überwacht. Bei Bedarf wird das Monitoring für besondere Fragestellungen erweitert und die Messwerte anderer Institutionen (z.B. Wasser- und Schifffahrtsverwaltung) mit in die Auswertung einbezogen. Um die Effekte der im Masterplan vorgesehenen Maßnahmen zu dokumentieren, wird das Monitoring noch entsprechend angepasst und erweitert.

Der geplante Flächenerwerb für den Masterplan Ems (700 ha bis 2050) soll durch das Amt für regionale Landesentwicklung in Oldenburg durchgeführt werden. Naturschutzfachlich wird diese Aufgabe sehr intensiv durch den NLWKN begleitet. Hierbei geht es vor allem in enger Abstimmung mit der Landwirtschaft darum, aus Sicht von Natur und Landschaft konkrete Flächen zur Aufwertung des Emssystems für Wiesenvögel und das Ästuar außen- und binnendeichs festzulegen.


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Artikel-Informationen

erstellt am:
19.05.2015

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