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Fehntjer Tief: Bestandserhebung der Brutvögel ausgewertet

Insgesamt gute Lage bei den Wiesenvögeln // Presseinformation vom 12. September 2016


Lübbertsfehn/Oldenburg - Trotz widriger Witterungsverhältnisse in Frühjahr und Sommer zieht der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) ein insgesamt positives Fazit der diesjährigen Bestandserhebung der Wiesenvögel in der Fehntjer Tief Niederung. „Die Leitart Uferschnepfe kommt in dem 2.340 Hektar umfassenden Vogelschutzgebiet seit 2007 auf konstant 100 Revierpaare – ein guter Wert, wenn man bedenkt, dass diese Art landesweit deutlich zurückgegangen ist“, betont Uwe Mosig von der Naturschutzstation Fehntjer Tief in Lübbertsfehn. Sogar zugenommen hat die Zahl der Großen Brachvögel, die 2016 auf 60 Revierpaare kamen. „Ihre Ansprüche an den Lebensraum – insbesondere in Bezug auf kurzgehaltene Wiesenflächen – sind allerdings auch nicht so hoch wie die des Kiebitz“, ergänzt Mosig und leitet damit auf eine Art über, die einen witterungsbedingten Rückgang aufweist. Waren im Schnitt der vergangenen Jahre etwa 280 Revierpaare des Kiebitz registriert worden, so sind es nach zwei feuchten Jahren in Folge 2016 etwa 50 Paare weniger. Grund hierfür ist, dass die Mahd der Flächen auf Grund der regnerischen Witterung nicht optimal erfolgen konnte, um das vom Kiebitz benötigte kurzrasige Wiesengelände herzustellen. Dennoch rechnet der NLWKN bei dieser Art mit einer stabilen Entwicklung. Sorge bereitet den Experten hingegen die Bekassine, deren Population trotz guter Voraussetzungen für Bruthabitate in der Niederung sinkt: „Der rückläufige Trend ist allerdings landesweit zu beobachten, so dass die Entwicklung scheinbar nicht nur auf einzelne Gebiete und deren Beschaffenheit zurückzuführen ist, zumal die Fehntjer Tief Niederung als Rast- und Durchzugsgebiet für diese Art nach wie vor eine hohe Bedeutung besitzt“, resümiert Mosig.

Die Fehntjer Tief Niederung hat mit ihren feuchten Grünlandkomplexen eine herausragende Bedeutung für die Brutvogelgemeinschaften von Feuchtwiesen. Repräsentativ sind die Wiesenvögel Uferschnepfe, Kiebitz, Großer Brachvogel, Rotschenkel aber auch die Bekassine. Darum zählt die Niederung zu den zwölf über LIFE „Wiesenvögel“ geförderten Projektgebieten in Niedersachsen. Die seit 2011 von der EU geförderten Projekte haben die Optimierung der Lebensräume für Wiesenvögel in Vogelschutzgebieten zum Ziel. Maßnahmen zur Wiedervernässung stehen ganz oben auf der Liste, weil dadurch die Besiedlung der Flächen zur Brutzeit gefördert wird.

Um die Effektivität der Entwicklungsmaßnahmen bewerten zu können, werden jährliche Bestandserfassungen der Wiesenvogelarten von der Naturschutzstation durchgeführt.

Uferschnepfe   Bildrechte: NLWKN
Uferschnepfe

Artikel-Informationen

erstellt am:
12.09.2016

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222

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