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FFH-Gebiet 212 Gewässersystem der Luhe und unteren Neetze

EU-Nr.: DE-2626-331


Das FFH-Gebiet „Gewässersystem der Luhe und unteren Neetze“ umfasst ein ausgedehntes Fließgewässernetz in der niedersächsischen Geest sowie den Elbmarschen. Die Luhe entspringt südwestlich von Bispingen und fließt anschließend in nordöstliche Richtung durch die Hohe Heide. Hinter Amelinghausen nimmt sie die von Süden kommende und ebenfalls im FFH-Gebiet liegende Lopau auf und richtet hiernach ihre Fließrichtung nach Norden aus. Der über weite Strecken relativ naturnahe Flusslauf quert den Naturraum Luheheide, um nördlich von Winsen (Luhe), nun im Naturraum Stader Elbmarschen, in die Ilmenau zu münden, welche kurz darauf bei Hoopte in die Elbe fließt (FFH-Gebiet 182 „Elbe zwischen Geesthacht und Hamburg“). Zum Gebiet gehören auch das Gewässernetz, welches die untere Ilmenau und die untere Neetze einschließlich mehrerer Kanäle östlich der Luhe bilden, sowie einige Nebenbäche von Luhe und Ilmenau.

Die Niederungen der Fließgewässer sind von weiten Grünlandflächen geprägt, die überwiegend intensiv genutzt werden. Nördlich von Winsen (Luhe) aber haben sich im Winkel von Luhe und Ilmenau unter extensiver Nutzung wertvolle Grünlandflächen erhalten. Neben mageren Flachland-Mähwiesen kommen hier auch seltene Brenndolden-Auenwiesen vor. Erlen-Eschen-Auenwälder oder Weiden-Auenwälder nehmen insbesondere an Lopau und Luhe größere Flächen ein. An der Neetze haben sich vereinzelt wertvolle Hartholzauenwälder erhalten, die infolge der großflächigen Kultivierung der Flussauen heute sehr selten geworden sind. In einigen Waldgebieten wie dem Bahlburger Bruch oder dem Laßbrook bei Wulfsen sind mit feuchten Eichen-Hainbuchenwäldern, Hainsimsen-Buchenwäldern, bodensauren Eichenwäldern und Waldmeister-Buchenwäldern weitere Laubwälder zu finden. Die teils naturnahen Niederungen und Fließgewässer werden von Biber und Fischotter als Lebensraum angenommen.

Während Luhe und Lopau über weite Strecken als Fließgewässer mit flutender Wasservegetation ausgewiesen sind, ist von den in den Elbmarschen fließenden Gewässern nur ein kleiner Abschnitt der Neetze diesem Lebensraumtyp zugeordnet. Insbesondere die untere Ilmenau wurde verlegt und kanalartig ausgebaut. Durch die hohe Vielfalt unterschiedlicher Gewässertypen – von naturnahen Fließgewässern über Altarme bis hin zu Kanälen – kommen im Gebiet Tierarten mit unterschiedlichen ökologischen Ansprüchen vor: Neben der Groppe, die meist am Grund von klaren, sauerstoffreichen Bächen zu finden ist, und Bach-, Fluss- und Meerneunauge, kommen auch die an langsam fließende oder stehende Gewässer angepassten Arten Steinbeißer, Schlammpeitzger und Bitterling vor. In der Elbniederung liegen außerdem mehrere kleinere und größere naturnahe und nährstoffreiche Stillgewässer – teils Aufweitungen der Kanäle und Fließgewässer, teils Altwasser. Wie die Stillgewässer entlang der Geestbäche und -flüsse sind sie unter anderem für verschiedene Amphibienarten, zum Beispiel für den Kammmolch, geeignete Habitate.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz von Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie wichtig, sondern auch für die Vogelwelt gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie von Bedeutung. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum EU-Vogelschutzgebiet V20 „Untere Seeve- und Untere Luhe-Ilmenau-Niederung“.
Luhe bei Winsen mit angrenzendem LRT 91E0 - Auenwälder mit Erle, Esche und Weide   Bildrechte: H.-J. Zietz
Luhe bei Winsen mit angrenzendem LRT 91E0 - Auenwälder mit Erle, Esche und Weide
Naturnaher Flussabschnitt der Ilmenau bei Winsen   Bildrechte: H.-J. Zietz
Naturnaher Flussabschnitt der Ilmenau bei Winsen
LRT 6510 - Magere Flachlandmähwiese mit Storchenhorst bei Winsen   Bildrechte: H.-J. Zietz
LRT 6510 - Magere Flachlandmähwiese mit Storchenhorst bei Winsen
Altwasser mit Gelber Teichrose -LRT 3150 - Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbissgesellschaften   Bildrechte: ALAND
Altwasser mit Gelber Teichrose -LRT 3150 - Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbissgesellschaften
Biber - eine streng geschützte Art (Anhang II und IV der FFH-Richtlinie)   Bildrechte: A. Hartl / blickwinkel.de
Biber - eine streng geschützte Art (Anhang II und IV der FFH-Richtlinie)
LRT 6440 - Brenndoldenauenwiese   Bildrechte: ALAND
LRT 6440 - Brenndoldenauenwiese
FFH 212   Bildrechte: NLWKN

Erhaltungsziele des Gebietes

(Erhaltungsziele des Bundes werden noch erstellt.)

Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)

 

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne
(Maßnahmen-/Managementplan des Bundes wird noch erstellt.)

(Steht eine Einbindung der betroffenen Flächeneigentümer zu den konzipierten Maßnahmen noch an, ist die konzipierte Maßnahme als vorläufig zu betrachten und entsprechend gekennzeichnet.)
Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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