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FFH-Gebiet 315 Großes Moor bei Gifhorn

EU-Nr.: DE-3329-332


Das FFH-Gebiet „Großes Moor bei Gifhorn“ liegt nordöstlich von Gifhorn in der niedersächsischen Geest und wird von der im Westen fließenden Ise sowie dem Elbe-Seitenkanal im Osten begrenzt. Zum größten Teil wird das Gebiet dem Naturraum Südheide zugeordnet. Das Große Moor wird durch ein Nebeneinander von wassergefüllten Torfstichen, trockenen und feuchten Heiden sowie Moorwäldern auf durch Entwässerung und Torfabbau stark degradierten, teils auch als Grünland genutzten Hochmoorböden geprägt.

In einigen Bereichen konnten sich im Gebiet die charakteristischen Strukturen des Hochmoors erhalten bzw. durch Maßnahmen zur Wiedervernässung entwickeln. Dennoch sind die typischen Lebensräume derzeit nur reliktartig ausgebildet: Teilweise finden sich renaturierungsfähige, degradierte Hochmoore. Hier wachsen neben der verbreiteten Besenheide und anderen Pflanzenarten trockenerer Standorte verstreut auch hochmoortypische Arten. Einige wassergefüllte Torfstiche im Gebiet entsprechen dem Lebensraumtyp der dystrophen, das heißt mineralstoffarmen, durch Huminsäuren bräunlich gefärbten Stillgewässer. Das Aufwachsen von Torfmoosen und die den Abbau überwiegende Ablagerung organischen Materials begünstigt die Verlandung der offenen Wasserflächen. Im Zuge dieses Sukzessionsprozesses haben sich in einigen Bereichen des Gebiets torfmoosreiche Übergangs- und Schwingrasenmoore gebildet.

An den wassergefüllten Torfstichen kommt unter anderem die streng geschützte Große Moosjungfer vor. Auch der stark gefährdete Zwerg-Igelkolben wächst hier vereinzelt. Die Moorbiotope sind eng verzahnt mit Flächen trockener Heiden sowie feuchter Heiden mit Glockenheide, für welche im Gegensatz zu den noch renaturierungsfähigen, degradierten Hochmoorflächen derzeit keine Möglichkeiten zur Wiedervernässung bestehen. Diese sekundär auf Hochmoortorf gebildeten Lebensräume sind – wie die im Gebiet verbreiteten Moorwälder sowie die kleinflächig vorkommenden artenreichen Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen auf torfigen Böden –für verschiedene und mitunter seltene Tier- und Pflanzenarten von Bedeutung, zum Beispiel für die Schlingnatter und das Breitblättrige Knabenkraut.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz von Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie wichtig, sondern auch für die Vogelwelt gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie von Bedeutung. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum EU-Vogelschutzgebiet V45 „Großes Moor bei Gifhorn“.

Wollgrasteppich im Großen Moor   Bildrechte: H.-J. Zietz
Wollgrasteppich im Großen Moor
LRT 7140 - Übergangs- und Schwingrasenmoor   Bildrechte: H.-J. Zietz
LRT 7140 - Übergangs- und Schwingrasenmoor
LRT 91D0 - Moorwald   Bildrechte: H.-J. Zietz
LRT 91D0 - Moorwald
Großflächig LRT 4030 - Trockene Heiden - häufig mit Glockenheide als LRT 4010 - Feuchte Heiden mit Glockenheide   Bildrechte: Brand
Großflächig LRT 4030 - Trockene Heiden - häufig mit Glockenheide als LRT 4010 - Feuchte Heiden mit Glockenheide
Besonderes Biotop- alter Torfstich   Bildrechte: H.-J. Zietz
Besonderes Biotop - alter Torfstich
Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) - eine streng geschützte Art (Anhang II und IV der FFH-Richtlinie)   Bildrechte: N. Janinhoff-Verdaat
Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) - eine streng geschützte Art (Anhang II und IV der FFH-Richtlinie)
FFH 315   Bildrechte: NLWKN

Sicherung des Gebietes

Das Gebiet ist durch folgende Schutzgebiete gesichert:

Erhaltungsziele des Gebietes

Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)

 

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne

(Steht eine Einbindung der betroffenen Flächeneigentümer zu den konzipierten Maßnahmen noch an, ist die konzipierte Maßnahme als vorläufig zu betrachten und entsprechend gekennzeichnet.)
Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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