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FFH-Gebiet 091 Meißendorfer Teiche, Ostenholzer Moor

EU-Nr.: DE-3224-331


Das FFH-Gebiet „Meißendorfer Teiche, Ostenholzer Moor“ liegt nordwestlich von Winsen (Aller) am nördlichen Rand des Aller-Urstromtals im Naturraum Aller-Talsandniederung. Durch die am Urstromtal aufgewehten Dünenzüge, die sich entlang des Laufs der Aller erstrecken, wurde das Wasser mehrerer kleiner Geestbäche, zum Beispiel der Meiße, in einer Niederung gestaut, die zunehmend vermoorte – das Ostenholzer Moor entstand. Heute finden sich insbesondere im zentralen, nicht kultivierten Teil des Ostenholzer Moors sowie kleinflächig im südlich angrenzenden Bannetzer Moor noch relativ naturnahe Lebensräume des Hochmoors. Ganz andere, ebenfalls wertvolle Habitate liegen in den Meißendorfer Teichen im südöstlichen Gebietsteil – einer Ende des 19. Jahrhunderts angelegten Teichwirtschaft.

In dem durch Entwässerung und Torfabbau überprägten Hochmoor wachsen teils ausgedehnte Moorwälder. Große Flächen des Ostenholzer Moors sind weitgehend gehölzfrei und entsprechen dem Lebensraumtyp der renaturierungsfähigen, degradierten Hochmoore, in welchen zwischen der verbreiteten Besenheide und dem Pfeifengras seltenere, hochmoortypische Pflanzenarten vorkommen. Auch dystrophe, also nährstoffarme, durch Huminsäuren bräunlich gefärbte Stillgewässer, nasse Torfmoor-Schlenken und kleinflächige Übergangs- und Schwingrasenmoore finden sich in dem vielfältigen Hochmoorkomplex. Unter anderem im Nordosten des Gebiets haben sich unter extensiver Nutzung bzw. Pflege kleine Bestände seltener Pfeifengraswiesen, artenreicher Borstgrasrasen und trockener Heiden erhalten.

Im Süden des Gebiets liegen neben dem Bannetzer Moor auch der durch naturnahe Auenwälder mit Erlen und Eschen geprägte Thörener Bruch sowie die Meißendorfer Teiche, in welchen offene Wasserflächen, ausgedehnte Schilfröhrichte, trockene Dämme und kleinere Gehölzbestände ein kleinräumiges Mosaik wertvoller Habitate schaffen. Viele der Teiche entsprechen, je nach Wasserqualität und Vegetationsausprägung, den Lebensraumtypen der naturnahen, nährstoffreichen Stillgewässer oder der mäßig nährstoffreichen Stillgewässer mit Strandlings- oder Zwergbinsenvegetation. Insbesondere letztere zeichnen sich durch Vorkommen teils sehr seltener Pflanzenarten aus: Auf schwach überstauten oder trockenfallenden Teichböden wachsen stark gefährdete Arten wie der Pillenfarn, der Dreimännige Tännel oder das Gelbweiße Ruhrkraut. Eine weitere botanische Besonderheit der Meißendorfer Teiche ist ein Vorkommen des streng geschützten Froschkrauts.

In der vielfältigen Gewässerlandschaft aus Moorseen, Fischteichen und kleinen Bächen kommen verschiedene Libellenarten wie die Grüne Mosaikjungfer, die Grüne Flussjungfer und die Große Moosjungfer vor. Auch Biber, Fischotter, Bachneunauge und die beiden Fischarten Steinbeißer und Schlammpeitzger finden in dem gewässerreichen Gebiet geeignete Lebensräume.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz von Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie wichtig, sondern auch für die Vogelwelt gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie von Bedeutung. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum EU-Vogelschutzgebiet V31 „Ostenholzer Moor und Meißendorfer Teiche“.

LRT 3150 - Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbissgesellschaften   Bildrechte: T. Kaiser
LRT 3150 - Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbissgesellschaften
LRT 3130 - Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer mit Strandlings- oder Zwergbinsenvegetation   Bildrechte: T. Kaiser
LRT 3130 - Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer mit Strandlings- oder Zwergbinsenvegetation
LRT 6410 - Pfeifengraswiese   Bildrechte: O. v. Drachenfels
LRT 6410 - Pfeifengraswiese
LRT 6230 - Artenreicher Borstgrasrasen in feuchter Ausprägung   Bildrechte: N. Janinhoff-Verdaat
LRT 6230 - Artenreicher Borstgrasrasen in feuchter Ausprägung
LRT 91D0 - Moorwald. Hier als Birken-Bruchwald mit Torfmoosen und Schilf.   Bildrechte: T. Kaiser
LRT 91D0 - Moorwald. Hier als Birken-Bruchwald mit Torfmoosen und Schilf.
LRT 7120 - Renaturierungsfähiges degradiertes Hochmoor im trockenen Glockenheide-Hochmoordegenerationsstadium   Bildrechte: O. v. Drachenfels
LRT 7120 - Renaturierungsfähiges degradiertes Hochmoor im trockenen Glockenheide-Hochmoordegenerationsstadium
Streng geschütztes Froschkraut (Luronium natans) im LRT 3130 - Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer mit Strandlings- oder Zwergbinsenvegetation   Bildrechte: T. Kaiser
Streng geschütztes Froschkraut (Luronium natans) im LRT 3130 - Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer mit Strandlings- oder Zwergbinsenvegetation
FFH091  

Sicherung des Gebietes

Das Gebiet ist durch folgende Schutzgebiete und durch eine Vereinbarung mit dem Bund gesichert:

Erhaltungsziele des Gebietes

(Erhaltungsziele des Bundes werden noch erstellt.)

Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)

 

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne
(Maßnahmen-/Managementplan des Bundes wird noch erstellt.)

(Steht eine Einbindung der betroffenen Flächeneigentümer zu den konzipierten Maßnahmen noch an, ist die konzipierte Maßnahme als vorläufig zu betrachten und entsprechend gekennzeichnet.)
Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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