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Sperrwerkswärterhaus in Hoopte (Winsen/Luhe) wird abgerissen

Küstenschutz: Bauwerk im Deich soll im Interesse der Deichsicherheit weichen


Winsen (Luhe)/Hoopte/Lüneburg Ein Sperrwerkswärter wohnt hier schon länger nicht mehr – dennoch ist das alte Sperrwerkswärterhaus in Hoopte eng mit dem Sturmflutschutz an der Elbe verbunden. Genau für diesen Sturmflutschutz gilt das marode Bauwerk inzwischen als Problem: Seine Position unmittelbar im Deichkörper ist nach heutigem Deichrecht nicht mehr zulässig. Im Interesse der Deichsicherheit wird das Wohnhaus bis Ende Juli abgerissen. Das Vorhaben steht im Zusammenhang mit der bevorstehenden Grundinstandsetzung und Erhöhung des nahen Ilmenausperrwerkes.

Warum das zwischenzeitlich als Sperrwerkswärterhaus genutzte Gebäude überhaupt an dieser Stelle errichtet werden konnte, erklärt Klaus Jänsch vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Lüneburg: „Das Backsteinhaus geht bereits auf das Jahr 1928 zurück. Sein heutiger Standort im Deichkörper ist nach dem niedersächsischen Deichgesetz nicht mehr zulässig – dieses wurde allerdings erst 1963 unter dem Eindruck der schweren Sturmflutkatastrophe erlassen und inzwischen mehrfach verändert. Aufgrund seines Alters hatte das Gebäude dabei bisher Bestandsschutz“.

Damit soll nach Willen der Küstenschützer nun Schluss sein: Bereits seit mehreren Jahren wohnt hier kein Sperrwerkswärter mehr – auch, weil das in die Jahre gekommene Bauwerk inzwischen in einem schlechten baulichen Zustand ist. „Das Land als Eigentümer hat sich vor allem mit Blick auf seine Vorbildrolle beim Thema Deichsicherheit für eine Entfernung aus dem Deichkörper entschieden“, so Klaus Jänsch. Die Innenentkernung beginnt bereits am morgigen Dienstag (14.07.). Der Abriss der Gebäudehülle soll ab Ende der Woche erfolgen. „Anschließend wird der Deich an dieser Stelle nach dem Stand der Technik hergerichtet“, betont Jänsch. Das Grundstück soll nach Abschluss der Deichbauarbeiten Anfang September an den Deichverband Vogtei Neuland übergeben werden.

Und der Sperrwerkswärter? Als Ersatz wurde für ihn und seine Nachfolgerinnen und Nachfolger im näheren Umkreis von Hoopte ein Wohnhaus erworben. Das von ihm bediente und vom NLWKN betriebene Ilmenausperrwerk bildet das Ende einer 125 Kilometer langen Kette von Schutzbauwerken, die nach der Sturmflutkatastrophe von 1962 geplant und errichtet wurden. Vor seinem Bau konnten Sturmfluten die Wassermengen ungehindert in die Ilmenau- und Luhe-Niederungen drücken.

Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
13.07.2020

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NLWKN Pressestelle

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