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26. Grundwasser-Workshop rückt Grundwasserqualität im Spannungsfeld von WRRL und Nitrat-Richtlinie in den Fokus

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Der Grundwasser-Workshop des NLWKN traf auch in diesem Jahr auf ein großes Interesse. Mehr als 280 Fachleute und Interessierte aus der Wasserwirtschaft und Landwirtschaft sowie dem Naturschutz nahmen an der diesjährigen Webkonferenz teil.

In seiner Grußbotschaft unterstrich Umweltminister Olaf Lies, dass die Erfahrungen aus dem Niedersächsischen Weg belegen, dass trotz großer Herausforderungen Lösungen im konstruktiven Dialog mit den Akteuren möglich sind.

Es besteht ein enormer Handlungsbedarf, um die Ziele der Nitrat-Richtlinie und der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zu erreichen, betonten Direktorin Anne Rickmeyer und Stephanie Gudat, Leiterin Geschäftsbereich 3.

Gemäß Nitratbericht 2020 ist die Nitratbelastung des Grundwassers in Deutschland weiterhin als zu hoch einzustufen. Beispielsweise wird der Schwellenwert von 50 mg/l Nitrat an 17,3 % der Messstellen (Bezug EUA-Messnetz) überschritten, wobei alle Nutzungen berücksichtigt wurden. Bei Betrachtung von rein landwirtschaftlich beeinflussten Messstellen liegt der Anteil der Messstellen, welche den Schwellenwert überschreiten bei 26,7 %.

Die Ergebnisse der aktuellen Bewertung der Grundwassergüte gemäß EG-WRRL auf der Grundlage des NLWKN-Überblicksmessnetzes führen zu dem Befund, dass die Ziele der EG-WRRL aufgrund der sehr hohen Nitratgehalte im Grundwasser in 2027 kaum zu erreichen sind.

In den Beiträgen der Referentin und Referenten und der anschließenden Diskussion wurde herausgestellt, dass die aktuell bei der EU-Kommission in der Kritik stehende Düngeverordnung deutlich angepasst werden muss, um eine wirksame und nachhaltige Reduzierung der Stickstoffüberschüsse sicherzustellen.

Hierzu gehören nach Ansicht der Fachleute insbesondere eine umfassende Dokumentation und Bereitstellung der Bewirtschaftungsdaten, ein effizientes Wirkungsmonitoring und die Definition der guten fachlichen Praxis als rechtliche Vorgabe.

Von der Politik werden klare rechtliche Vorgaben gefordert, um die Ziele der Nitrat- und Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen und zeitnah die notwendigen Maßnahmen zum Abbau der Stickstoffüberschüsse umsetzen zu können. Des Weiteren sollten unter Einbeziehung der Akteure bestehende Strukturen und Netzwerke, sowie der fachliche Austausch intensiviert werden, resümierte Hubertus Schültken als Moderator der Veranstaltung.


Pressemitteilung zur Veranstaltung

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