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Hochwasserschutz: Eine Aufgabe für Gegenwart und Zukunft

Auszug aus dem NLWKN-Film "Der Zukunft verpflichtet"; hier: Hochwasserschutz

Dass Wasser nicht nur Leben und Lebensräume schafft und erhält, sondern diese auch bedroht, ist den Verantwortlichen in der Niedersächsischen Landesregierung und beim NLWKN nicht erst seit dem Oder-Hochwasser 1997 oder dem Elbe-Hochwasser 2006 bekannt. Zumal es in Niedersachsen darüber hinaus viele weitere vom Hochwasser bedrohte Regionen gibt, zum Beispiel entlang der Weser und der Leine.

Der NLWKN betreibt deshalb aktiven Hochwasserschutz: Der Landesbetrieb plant, baut und betreibt Hochwasserschutzeinrichtungen wie Deiche oder Hochwasserschutzdämme, Rückhaltebecken, Überschwemmungspolder und Talsperren.

Der NLWKN gilt als kompetenter Partner, wenn es um die Umsetzung von Hochwasserschutzprojekten für die Deichverbände geht.

Der technische Hochwasserschutz befindet sich in Niedersachsen auf hohem Niveau. Mit dem Bau von Deichen, Talsperren und Rückhaltebecken und dem Ausbau von Gewässern wurde erreicht, dass kleinere Hochwässer heute kaum noch Schaden anrichten. Siedlungen, wichtige Verkehrswege und andere wertvolle Anlagen sind vielerorts auch vor seltenen Hochwasserereignissen geschützt. Das kommt nicht von ungefähr: Das Land Niedersachsen investiert mit Hilfe der Europäischen Union Jahr für Jahr mehrere Millionen Euro in den Hochwasserschutz.

Hochwasservorhersage-Zentrale für 9 Flusseinzugsgebiete

Niedersachsen investiert viel in den vorbeugenden Hochwasserschutz, dies ist auch im Jahresbericht 2017/18nachzulesen. Ein Beispiel ist die Hochwasservorhersage-Zentrale, die 2009 beim NLWKN in Hildesheim eingerichtet wurde und mit vier Mitarbeitern besetzt ist. Derzeit finden die Vorhersagen für die Flusseinzugsgebiete der Aller, Leine, Oker, Hase, Hunte, Wümme, Ilmenau und Vechte statt. Für das Vorhersagemodell der Großen Aue läuft der Testbetrieb.

Der NLWKN stellt die Werte von mehr als 130 Binnen- und Tideaußenpegel sowie Pegel von Talsperren und Speicherbauwerken im Viertelstunden- bwz. 1-Minuten-Takt aktualisiert und zeitnah im Internet unter: www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de zur Verfügung.

Dass in Niedersachsen eine Hochwasservorhersage-Zentrale eingerichtet wurde, bedeutet nicht, dass es für die genannten Flüsse bisher keinen Hochwasserwarndienst gab. Der NLWKN ist beteiligt am überregionalen Hochwassermeldedienst. Das sind neun Mitarbeiter des NLWKN und der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (Außenstelle Mitte) in Hannover. Bund- und Landesbehörden arbeiten hier eng und erfolgreich zusammen.

Überregionaler Hochwassermeldedienst Weser - ÜHWD

Der ÜHWD ist für die Weitergabe der Wasserstände des Wesergebietes verantwortlich. Der überregionale Hochwassermeldedienst nimmt seine Arbeit auf Grundlage der Hochwassermeldeordnung Weser, bei einer Überschreitung der Meldestufe 2 auf.

Die Meldungen des ÜHWD werden auch im Internet veröffentlicht unter: www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de.


Hochwasserwarndienst Elbe

Auch für die Elbe wurde über den NLWKN in Lüneburg ein Hochwasserwarndienst eingerichtet. Dieser steht im engen Kontakt mit dem durch die Elbeanrainerländer und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in Magdeburg eingerichteten überregionalen Hochwasservorhersagedienst. Bei Hochwasser können die Wasserstandsmeldungen und Vorhersagen ebenfalls unter www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de abgerufen werden.

Hochwasserschutzmittel 2018

Auch wenn die Frühwarnsysteme alle funktionieren, so wird Niedersachsen weiter in den technischen Hochwasserschutz investieren. Für 2018 stelltBund, Land und Europäische Union insgesamt rund 28 Millionen Euro zum Schutz vor Hochwasser bereit.

Hochwasser im Juni 2013

Statistisch sollte ein Elbehochwasser wie jenes im Juni 2013 nur einmal in hundert Jahren auftreten. In Wirklichkeit wurden jedoch bei diesem Hochwasser nach August 2002, April 2006 und Januar 2011 schon zum vierten Mal innerhalb weniger Jahre Wasserstände gemessen, die das Niveau eines Jahrhundert-Hochwassers erreichten. Die negativen Auswirkungen des Hochwassers 2013 hielten sich allerdings glücklicherweise in Grenzen. Ausschlaggebend hierfür war unter anderem die Tatsache, dass nach den vorangegangenen extremen Hochwasserereignissen nicht nur in den technischen Hochwasserschutz investiert worden war, sondern auch der Informationsfluss deutlich verbessert wurde.

Wie entsteht Hochwasser?
Abhängig von Niederschlagsintensität, Schneeschmelze und Wassersättigung des Bodens kann es im Binnenland zu einer Ausuferung der Fließgewässer und damit verbundenen großräumigen Überschwemmungen kommen. Hierdurch können insbesondere Siedlungen, landwirtschaftliche Nutzflächen und Gewerbebetriebe in Mitleidenschaft gezogen werden. Neben möglicherweise hohen materiellen Verlusten ist auch die Gefährdung von Menschenleben nicht ausgeschlossen.

Hochwasser hat unterschiedliche Gründe. Häufig gibt es erhöhte Wasserstände im Frühjahr bei steigenden Temperaturen, einsetzender Schneeschmelze (z.B. im Harz) und zeitgleichen Niederschlägen. Starke Niederschläge (teilweise mehr als 100 mm pro Tag) können allerdings zu jeder Jahreszeit - wie etwa im Juli 2002 oder im Oktober / November 1998 oder im August 2010 Hochwasser verursachen. Diese Niederschläge treten teilweise regional stark begrenzt auf, so dass die Wasserstände kleiner Flüsse dann innerhalb von Stunden über die Ufer treten können.

Die Häufigkeit von bestimmten Hochwasserereignissen ist anhand bisheriger Wasserstands- und Abflussbeobachtungen dokumentiert und kann auf dieser Grundlage auch prognostiziert werden. Derartige Prognosen werden benötigt für die Entscheidung über die Notwendigkeit und den Umfang von Hochwasserschutzmaßnahmen.

Weitere Themen:
Hier geht es zum Hochwasserwarndienst der Weser-Aller-Leine.
Hier gehts zur .Hochwasservorhersage-Zentrale
Hier geht es zum Hochwasserwarndienst der Elbe.
Hier finden Sie die informative Broschüre .Hochwasserschutz in Niedersachsen
Weitere Texte zum Thema finden Sie im Jahresbericht 2017/2018
Hier finden Sie die Anschriften der Deichverbände.

Hochwasser 1998   Bildrechte: Foto: Bernd Zummach, NLWK Betriebsstelle Meppen

Hochwasser 1998 an der Hase

Mehr zum Thema Hochwasserschutz finden Sie hier:

Artikel-Informationen

erstellt am:
11.06.2009
zuletzt aktualisiert am:
25.05.2018

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