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Bagger im Naturschutzgebiet „Blankes Flat“

Oberbodenabtrag für den Erhalt von Heide und Sandtrockenrasen


Blankes Flat von oben (Foto: Heiko Köster, ÖSSM)   Bildrechte: Heiko Köster, ÖSSM
Blankes Flat von oben (Foto: Heiko Köster, ÖSSM)

Neustadt/Esperke – Nach den Gehölzarbeiten Anfang 2020 startet der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Naturschutzgebiet (NSG) „Blankes Flat“ mit dem zweiten Teil der Maßnahme, dem Abtrag des Oberbodens auf einigen Flächen. Ab Mitte Oktober werden die ersten Bagger anrollen. „Wir nutzen die schweren Maschinen, um ökologisch vielfältige Lebensräume zu erhalten, zu erweitern oder sogar neu zu schaffen“, erklärt Leonie Braasch, Projektmitarbeiterin im NLWKN. Partner des NLWKN sind dabei die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM) und die Untere Naturschutzbehörde der Region Hannover. Finanziert werden die Maßnahmen durch das EU-geförderte Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“.

Konkretes Ziel der Naturschutzmaßnahmen im „Blanken Flat“ ist, die dort liegende geschützte Binnendüne mit ihren Heiden und Sandtrockenrasen zu optimieren. Binnendünnen haben sich während der letzten Eiszeit, also vor mehr als 10.000 Jahren, durch Wind gebildet und zählen in Deutschland heute zu den sehr seltenen Lebensräumen, die auch europaweit unter Schutz stehen. Auf den nährstoffarmen Standorten findet sich eine Vielzahl an spezialisierten Pflanzen- und Tierarten wie zum Sand-Seggen oder bestimmte Wildbienenarten.

Bei den anstehenden Bodenarbeiten wird in bestimmten Bereichen die gesamte Vegetation, die Rohhumusauflage und die oberste Bodenschicht abgeschoben („Plaggen“), um die angereicherten Nährstoffe zu entfernen. In den Heideflächen wird etwas weniger tief in den Boden eingegriffen und die Heidevegetation durch den Abtrag verjüngt. Hier wird nur kleinflächig vorgegangen. „Dies gewährleistet eine hohe Strukturvielfalt, die insbesondere für Reptilien wie die Zauneidechse sowie auch für Insekten eine wichtige Rolle spielt“, verdeutlicht Heiko Köster von der ÖSSM, der die Umsetzung der Maßnahmen vor Ort begleitet. Der gesamte Oberboden wird aus dem Gebiet entfernt und auf Ackerflächen eines ansässigen Landwirtes verteilt.

Das Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“

Die Maßnahmen im NSG „Blankes Flat“ sind Teil des von der Europäischen Union geförderten Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ zum Erhalt der biologischen Vielfalt, das gemeinsam von den Ländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen umgesetzt wird. Charakteristische Biotope der atlantischen biogeographischen Region wie zum Beispiel Heide- und Dünenlandschaften, artenreiche Borstgrasrasen und nährstoffarme Stillgewässer sollen dabei nachhaltig aufgewertet oder entwickelt werden. Auch die Bestände der für diese Lebensräume typischen Arten wie Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Schlingnatter und Zauneidechse sollen gestärkt werden. Weitere Informationen über das LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ sind im Internet unter www.sandlandschaften.de und unter www.nlwkn.niedersachsen.de verfügbar.

Für Rückfragen zum Gesamtprojekt steht Ihnen das IP-LIFE-Team des NLWKN gerne zur Verfügung (Tel.: 0511/3034-3352, E-Mail: Thomas.Kutter@nlwkn-h.niedersachsen.de). Für weitere Informationen über die Maßnahme im NSG „Blankes Flat“ wenden Sie sich bitte an Leonie Braasch (Tel.: 0511/3034-3368, E-Mail: Leonie.Braasch@nlwkn-h.niedersachsen.de) oder direkt an die lokalen Partner vor Ort (Heiko Köster, Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer e.V., Tel: 05037/9674, koester@oessm.org).


Offener Bereich mit blühendem Ginster und Sandsegge im Blanken Flat (Foto: Heiko Köster, ÖSSM)   Bildrechte: Heiko Köster, ÖSSM
Offener Bereich mit blühendem Ginster und Sandsegge im Blanken Flat (Foto: Heiko Köster, ÖSSM)
Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
30.09.2020

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222

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