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Hochwasserschutz: Elbanrainer im Dialog

Fachleute aus sieben Bundesländern und dem Bund beraten in Lüneburg über aktuelle und künftige Herausforderungen am „Fluss der Extreme“


  Bildrechte: Bardowicks/NLWKN
Die Elbe steht immer wieder durch extreme Hochwasser-, aber auch durch Niedrigwasserereignisse im Fokus. In Lüneburg diskutierten die Teilnehmer des dritten Dialogs zum Hochwasserschutz erneut über gemeinsame Ansätze.

Lüneburg Während niedrige Wasserstände an Niedersachsens Flüssen die Schlagzeilen bestimmen, beschäftigten sich am Donnerstag (15.08.) Fachleute aus sieben Bundesländern und dem Bund im Rahmen des vom niedersächsischen Umweltministerium ins Leben gerufenen Dialogs zum Hochwasserschutz Elbe mit dem anderen Extrem. Der Ansatz der 3. Veranstaltung in Lüneburg: Den künftigen Hochwassergefahren an einem der längsten Ströme Europas koordiniert begegnen.

Messwerte im Sinkflug, verdorrtes Gras auf den Schutzdeichen: Auch an der Elbe geriet der Hochwasserschutz in den letzten Monaten mehr und mehr zur Trockenübung. Wie schnell die Gefahr rasch steigender Pegelstände zur bedrohlichen Realität werden kann, ist vielen betroffenen Menschen aber noch bestens in Erinnerung: Zuletzt zeigte der Urstrom in den Jahren 2002, 2006, 2011 und 2013 seine volle Kraft. „Hochwasserwellen mit Wasserständen von bis zu 792 cm am Pegel Neu Darchau haben die Deiche damals auf eine harte Probe gestellt“, erinnert Stephan-Robert Heinrich, Leiter des Geschäftsbereichs Gewässerbewirtschaftung und Flussgebietsmanagement beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).

Der Klimawandel – darin sind sich die rund 70 angereisten Fachleute der elbanliegenden Deichverbände, Landkreise, Gemeinden, des Naturschutzes, der Landwirtschaft, der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, der Ministerien und Fachbehörden der elbanliegenden Länder an diesem Donnerstag einig – wird die Herausforderungen an der Elbe künftig noch einmal erhöhen. Um ihnen gemeinsam und abgestimmt begegnen zu können, diskutierten Fachleute und Interessierte bei der Konferenz in Lüneburg einen ganzen Tag lang etwa die Erfassung hydrologischer Daten oder die Auswertungen an den Elbepegeln. „Beim Thema Hochwasserschutz denkt man schnell an konkrete Bauvorhaben, wie sie in der Vergangenheit etwa in Hitzacker erfolgreich umgesetzt wurden. Eine möglichst breite und verlässliche Datengrundlage und ihre systematische Auswertung ist aber nicht zuletzt für solche Maßnahmen des technischen Hochwasserschutzes oder auch den Auenstrukturplan zwischen Schnackenburg und Geesthacht unverzichtbar“, betont Stephan-Robert Heinrich. So stand dann bei der Fachkonferenz in Lüneburg etwa die Frage auf der Tagesordnung, wie eine neue Hochwasserstatistik als Grundlage für modellbasierte Wasserspiegellagenberechnungen dienen kann. Das Wissen um Wasserspiegellagen spielt eine wichtige Rolle beim Hochwasserschutz und bei der Planung von wasserwirtschaftlichen Bauwerken.

Das Land Niedersachsen ist Ausrichter des diesjährigen Dialogs zum Hochwasserschutz, der unter dem Motto „Fluss der Extreme“ stand. Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz hat die zum dritten Mal statt findende Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen. Sie dient dem bundesländerübergreifenden und interdisziplinären Austausch über Hochwasserschutzmaßnahmen.


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Besonders aus der Luft wurden im vergangenen Jahr die Auswirkungen der anhaltenden Trockenheit sichtbar – wie hier südlich von Schnackenburg. Auch in diesem Jahr beschäftigt Trockenheit die Menschen an der Elbe.
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