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Fließgewässerentwicklung an der Großen Aue nimmt Fahrt auf

Arbeiten in Sarninghausen haben begonnen // Abschluss des Kooperationsprojektes bis zum Herbst geplant


 
Bereits seit einigen Tagen werden neben der Großen Aue umfassende Erdarbeiten durchgeführt. Bild: Sascha Nolte/ULV Große Aue

Steyerberg Die naturnahe Gewässerentwicklung und ökologische Aufwertung der Großen Aue ist das Ziel eines Projektes, für das jetzt in Sarninghausen im Landkreis Nienburg der Startschuss gefallen ist. In dem rund fünf Hektar großen Bereich soll bis zum Herbst eine Auenlandschaft mit regelmäßiger Vernässung und Altarmstruktur entstehen. Partner bei der Maßnahme, die wasserwirtschaftliche und naturschutzfachliche Interessen zusammenführt, sind der Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverband (ULV) Große Aue, der Landkreis Nienburg, der Flecken Steyerberg und der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).

Träger der hier nun begonnenen Baumaßnahme ist der ULV Große Aue.

Der neu entstehende Altarm liegt im sogenannten Rückstau des Gewässers. Er ist in Zukunft deshalb permanent mit Wasser gefüllt. Bei höheren Wasserständen in der Großen Aue fließt hier über eine Einlaufschwelle frisches Wasser ein. „Die hydraulischen Berechnungen wurden so ausgelegt, dass von einer jährlichen Durchströmung ausgegangen wird“, erläutert Sascha Nolte vom ULV Große Aue in Mellinghausen. Im Laufe der Zeit soll sich auf diesem Wege in dem gesamten Bereich eine naturraumtypische Vegetation einstellen. „Ziel dieser beispielhaften blau-grünen Zusammenarbeit ist es, auentypische Lebensräume und Arten zu fördern“, unterstreichen die Projektpartner in einer gemeinsam verfassten Pressemitteilung. Die Maßnahme auf landeseigenen Naturschutzflächen findet im und am FFH-Gebiet „Teichfledermausgewässer im Raum Nienburg“ statt. Auch das Jagdhabitat dieser streng geschützten Art soll auf diese Weise von der Renaturierung der Großen Aue profitieren.

Für die Herstellung der neuen Auenlandschaft mit Vernässungsbereich sowie des Altarmes sind Bodenbewegungen im Rahmen von knapp 29.000 Kubikmetern Erdreich notwendig. Der ULV Große Aue weist darauf hin, dass es durch die hierbei anfallenden Bodentransporte zeitweise zu einem Anstieg des Verkehrsaufkommens in Sarninghausen kommen kann - und wirbt für Verständnis bei betroffenen Anliegern. Ein Teil des Bodens - circa 8.000 Kubikmeter - kommt vor Ort für die Profilierung von Verwallungen und zur Anfüllung einer Geestkante wieder zum Einsatz. Ein Großteil des Bodens wird darüber hinaus landwirtschaftlich (11.000 Kubikmeter) oder in einer nahegelegenen Sandgrube (rund 10.000 Kubikmeter) verwertet. Die Ausführung der Arbeiten erfolgt durch eine Fachfirma für Land- und Forstkulturbau aus Visselhövede. Mit der Überwachung ist ein Ingenieurbüro für Wasserbau und Wasserwirtschaft aus Minden beauftragt. Bei günstiger Wetterlage sollen die Arbeiten bis Anfang September abgeschlossen sein.

In den 1960er Jahren war die Große Aue im Rahmen ihres Ausbaus stark verändert und begradigt worden. „Seither hat die Naturschutzverwaltung des Landes im Zuge der Bemühungen um eine Renaturierung in der Nähe von Sarninghausen rund 30 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche angekauft“, erklärt Melanie Büchler von der NLWKN-Betriebsstelle Hannover-Hildesheim. Weitere Flächen werden vom Landkreis Nienburg und dem Flecken Steyerberg zur Verfügung gestellt.

Die Finanzierung der von Wasserwirtschaft und Naturschutz getragenen Maßnahme erfolgt zu zehn Prozent aus Fördermitteln des Landkreises Nienburg/Weser (Ersatzgeld). 90 Prozent der entstehenden Kosten werden mit Zuwendungen des Landes Niedersachsen aus dem Fließgewässerentwicklungsprogramm FGE sowie mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gedeckt. Insgesamt werden im Rahmen der Renaturierungsmaßnahme nach aktuellem Stand rund 375.000 Euro investiert.
  Bildrechte: Sascha Nolte/ULV Große Aue
Bild: Sascha Nolte/ULV Große Aue
Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
28.06.2019

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222

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