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Zweiter Emsprobestau: Messergebnisse liegen vor

29. Oktober 2008


Hannover/ Norden– Die Ergebnisses des zweiten Probestaus der Ems zwischen dem 27. und 29. September liegen dem niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz nunmehr vor: "Die Messergebnisse des Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz zeigen auch diesmal, dass keine signifikanten Sauerstoffzehrungen zu verzeichnen waren. Im Gegenteil: Über die gesamten 37 Stunden betrachtet, blieben die Sauerstoffwerte an den meisten Stationen stabil, an einigen stiegen sie sogar an", erklärte Umweltminister Hans-Heinrich Sander am Mittwoch in Hannover.

An der Messstation Gandersum – direkt am Emssperrwerk – blieben die Sauerstoffkonzentrationen über den gesamten Stau stabil bei knapp sechs Milligramm je Liter. Der Messpunkt Terborg meldete zu Beginn des Staus 4,9 Milligramm je Liter im Bereich der Gewässersohle, dieser Wert stieg während der ersten 24 Stunden auf bis zu sechs Milligramm je Liter, um sich danach wieder auf dem Ausgangsniveau einzupendeln. In Papenburg verzeichneten die Experten einen Anfangswert von 1,2 Milligramm Sauerstoff, der nach Beginn des Staus kurzzeitig absank, um danach – durch den Zufluss von Oberwasser – auf rund zwei Milligramm zu steigen.

"Im Wesentlichen resultieren die geringfügigen Änderungen des Sauerstoffgehaltes aus Dichteströmungen, kurzzeitige Schwankungen der Sauerstoffkonzentrationen zu Beginn des Staus sind auf Absetzungsprozesse der Schwebstoffe zurück zu führen. Dies bestätigte sich auch während der Schiffspassage der "Celebrity Solstice": Dort wo das Schiff vorüberfuhr und Sediment aufwirbelte gab es kurzfristige Schwankungen in den Sauerstoffkonzentrationen, die aber sehr bald wieder zu den Ausgangswerten tendierten", erklärte Dirk Post, Leiter der Betriebsstelle Aurich des NLWKN und der Untersuchungen.

Wie beim ersten Probestau im August hatte der NLWKN erneut ein umfangreiches Messprogramm durchgeführt: An elf festen Stationen sowie mit zwei Messschiffen wurden während des 37-stündigen Probestaus ununterbrochen die Parameter Sauerstoff, Salzgehalt und Wassertemperatur der Ems oberflächen- und sohlnah aufgezeichnet und anschließend in akribischer Arbeit ausgewertet.

Hintergrund der Probestaus ist ein Antrag des Landkreises Emsland, der auf eine Flexibilisierung des Sommerstaus abzielt, um künftigen Schiffsüberführungen ein größeres Zeitfenster und mehr Planungssicherheit einzuräumen.

"Die beiden Probestaus waren erforderlich, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich insbesondere der Sauerstoffgehalt in der Ems entwickelt, wenn der Fluss im Sommer und im Frühherbst über mehr als zwölf Stunden gestaut wird", erklärte Minister Sander. "Diese Daten sind unverzichtbar, um den Antrag des Landkreises beurteilen zu können". Nach dem bisherigen Planfeststellungsbeschluss darf ein Emsstau von mehr als zwölf Stunden nur begonnen werden, wenn der Sauerstoffgehalt im Fluss mehr als sechs bzw. fünf Milligramm pro Liter Wasser beträgt. Diese Werte sind normalerweise nur im Winterhalbjahr zu erreichen, ein längerer Sommerstau war somit quasi ausgeschlossen.

Presseinfo

Artikel-Informationen

erstellt am:
29.10.2008
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010

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Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222

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