2007: Zu warm, zu nass und viel zu viele Hochwasser
25. April 2008 // Von August 2007 bis Januar 2008 gab es monatliche Hochwasserereignisse
"Zu warm, zu nass und viel zu viele Hochwasser" – diese Bilanz zieht der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) für 2007. Vier Hochwasser sind besonders in Erinnerung geblieben: Im März, im Mai, im August und schließlich Ende September 2007 sorgten hohe Wasserstände für "Land unter" insbesondere in Süd-Niedersachsen. An der Innerste wurde am 30. September 2007 mit 6,75 Meter der höchste Wasserstand seit Inbetriebnahme des Pegels Heinde oberhalb von Hildesheim gemessen.
"Das Herbst-Ereignis war das heftigste Hochwasser in einem auch ansonsten recht feuchten Jahr 2007, das als das regenreichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen vor 150 Jahren in die Geschichte eingeht – zumindest was den Harz betrifft", betonte NLWKN-Direktor Siegfried Popp am Freitag bei der Vorstellung des Jahresberichts des NLWKN. Der Überregionale Hochwassermeldedienst der Weser war so oft im Dienst wie selten in anderen Jahren – nämlich an 43 Tagen (im Durchschnitt sind es 31 Tage); es galt sieben Hochwasser zu managen. Oder anders ausgedrückt: Von August 2007 bis Januar 2008 hat der Überregionale Hochwassermeldedienst für das Weser-Einzugsgebiet jeden Monat ein Hochwasserereignis zu bearbeiten.
2007 geht in Deutschland als zweitwärmstes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor mehr als 100 Jahren in die Geschichte ein. Die Durchschnittstemperatur lag bei 9,83 Grad – das waren 1,6 Grad über dem langjährigen Mittel und nur sechs Hundertstel Grad unter dem Wert des Rekordjahrs 2000. Das langjährige Mittel beträgt für Deutschland 8,2 Grad.
Am meisten Regen fiel im Harz: Für Braunlage wurden mit 2022 Litern je Quadratmeter oder 160 Prozent des Normalwerts ermittelt; auf dem Brocken fielen 2724 Liter je Quadratmeter.
In Niedersachsen und Bremen war das Jahr 2007 mit 981 mm das dritt niederschlagsreichste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn. Platz 1 belegt diesbezüglich 1998 mit 1007 mm, gefolgt vom Jahr 2002 mit 984 mm. Im Jahr 2007 waren lediglich die Monate April, Oktober und Dezember zu trocken. In allen anderen Monaten fielen weit über 100 % des durchschnittlichen Niederschlags. Spitzenreiter ist der Januar mit 205 Prozent – das sind 127 mm, normal sind 62 mm. Charakteristisch für das Jahr 2007 sind starke Niederschläge über einen sehr kurzen Zeitraum (z.B. 60 mm in drei Tagen).
Doch es gibt auch gute Nachrichten: "Für die Neubildung des Grundwassers ist das Jahr 2007 sehr ergiebig gewesen. Nach den letzten trockenen Jahren sind die oberflächennahen Grundwasserstände in Niedersachsen ordentlich angestiegen", betonte Popp.
Artikel-Informationen
erstellt am:
25.04.2008
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010