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Der Asselersand blüht auf

76.000 Schachblumen blühen auf den Wiesen im Naturschutzgebiet


Lüneburg/Stade. Der Mai ist die Zeit der Schachblumenblüte. Einige feuchte Wiesen im Naturschutzgebiet Asselersand an der Unterelbe bei Stade bieten jetzt für kurze Zeit einen prächtigen Anblick. Sie sind übersät mit vielen tausend dunkelrot oder weiß blühenden Schachblumen. Die Schachblume (Fritillaria meleagris) ist ein vom Aussterben bedrohtes fast tulpengroßes Liliengewächs. Sie hat ihre bundesweit größten Bestände in den Unterelbmarschen und besiedelt vor allem feuchte Wiesen, die nur ein- oder zweimal im Jahr gemäht werden.

"Die landwirtschaftliche Nutzung dieser Schachblumenwiesen ist speziell auf die Bedürfnisse der Art abgestimmt. Sie verträgt nur eine geringe Düngung und kann nur Samen bilden, wenn die Mahd nicht vor Anfang Juli erfolgt", erklärt der Biologe Jürgen Ludwig von der Naturschutzstation Unterelbe des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). Im Rahmen der Erfassung von wertgebenden Pflanzen- und Tierarten in Natura 2000 Gebieten hat die Naturschutzstation Unterelbe den Schachblumenbestand auf dem Asselersand in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Botanikern und dem Verein Jordsand gezählt.

"In diesem Jahr ist die Blütezeit der Schachblume nach dem langen Winter etwa ein bis zwei Wochen später als üblich. Mehr als dreiviertel der 76.000 Schachblumen wächst auf nur drei Flächen, dort aber in sehr hoher Dichte", berichtet Ludwig. Durch die angepasste Bewirtschaftung dieser landeseigenen Flächen konnte der Bestand der Schachblume auf dem Asselersand erfolgreich gesichert werden.

In den feuchten Schachblumenwiesen sind zudem zahlreiche weitere gefährdete Pflanzenarten zu finden wie z. B. die Sumpfdotterblume, Gold-Hahnenfuß und Wiesen-Kümmel. Zugleich sind sie Lebensraum von teilweise seltenen Wiesenvögeln wie Kiebitz, Rotschenkel, Bekassine, Wiesenpieper und Feldlerche.

Schachblumen

Schachblumen

Artikel-Informationen

erstellt am:
10.05.2006
zuletzt aktualisiert am:
26.04.2010

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