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Sieben Millionen Euro bewilligt: Gewässerbelastung reduzieren

Die EU-Kommission fördert ein internationales Vorhaben zur Reduktion diffuser Gewässerbelastungen aus der Landwirtschaft. Das Vorhaben – beantragt vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) - hat einen Umfang von knapp sieben Millionen Euro und wird zur Hälfte von der EU bezahlt. Niedersachsen trägt Kosten in Höhe von einer Million Euro. Den Rest tragen die Projektpartner.

Umweltminister Hans-Heinrich Sander: "Wir sind hoch erfreut über die Förderung. Zeigt dies doch, welch hervorragende Arbeit im von Land- und Wasserwirtschaft getragenem kooperativen Trinkwasserschutz geleistet wird. So bekommen wir die Chance frühzeitig die Forderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen."

Ziel des Vorhabens ist es, in der Praxis zu demonstrieren, wie die Belastung der Gewässer aus diffusen Quellen, wie der Düngung und dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, noch weiter reduziert werden kann. Dies mündet dann in so genannten Maßnahmenprogrammen, die laut EU-Wasserrahmenrichtlinie ab 2009 von den Mitgliedstaaten umzusetzen sind. "Hier wird Pionierarbeit geleistet. Unsere Vorschläge werden in die konkrete Umsetzung einfließen. Für Niedersachsen als führendes Agrarland in Deutschland ist es dabei wichtig, an diesen Programmen mitzuarbeiten. Das bietet die Chance, dass uns nichts übergestülpt wird", so Sander. Dabei werde – wie dies bereits bei den Trinkwasserschutzkooperationen der Fall sei – eine enge Abstimmung mit der Landwirtschaft vorgesehen. Dabei werde angestrebt, die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie verstärkt auch in die Programme zur ländlichen Entwicklung zu integrieren.

An dem europäischen Projekt sind fünf englische Organisationen aus Wasserwirtschaft und Landwirtschaft beteiligt (Wessex-Water, UK Water Industry Research, National Farmers Union, ADAS Consulting LTD, Environment Agency). Das britische Landwirtschaftsministerium steuert rund 462.000 Euro zu den Projektkosten bei. Auf deutscher Seite beteiligen sich neben dem Land Niedersachsen die Landwirtschaftskammern Hannover und Weser-Ems, das Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung (NLfB), das Forschungszentrum Jülich und die Forschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL). Das niedersächsische Projektgebiet erstreckt sich über drei für Niedersachsen repräsentative Gebiete (Lager Hase, Große Aue und Ilmenau/Jeetzel) mit mehr als 300.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche. Das Projekt WAgriCo (Water Protection in Cooperation with Agriculture) soll ganz maßgeblich dazu beitragen, die positiven Ansätze aus den Trinkwasserschutzkooperationen für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie nutzbar zu machen. In der Vorbereitung des Vorhabens zeigte sich bereits sehr deutlich, dass die Trinkwasserschutzkooperationen für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie eine Vorbildfunktion haben. Die Projektleitung und die Projektverantwortung liegt beim NLWKN.

"Das erhebliche Fördervolumen unterstreicht die Bedeutung, die die Kommission dem Projekt beimisst", unterstrich der Minister. Das Projekt gehört zu den 89 Projekten, die die Kommission aus insgesamt 534 Anträgen ausgewählt hat. Beinahe ein Fünftel aller EU-Fördermittel in diesem Bereich (14 Millionen Euro von insgesamt 71 Millionen Euro) entfallen auf 17 Projekte, die sich mit der nachhaltigen Bewirtschaftung des Grund- und Oberflächenwassers befassen.

"Durch die internationale Zusammenarbeit ergibt sich eine hervorragende Gelegenheit, über den eigenen Tellerrand zu schauen und von den Erfahrungen anderer europäischer Länder zu lernen. Auf diese Weise wird ein wichtiger praktischer Beitrag zur einheitlichen Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie geleistet", ergänzte Sander.

Große Aue bei Hasselbusch

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